Donnerstag, 11. Februar 2010

Big Shug - Otherside Of The Game


Release-Date:
4. November 2008

Label:
Traffic Entertainment

Tracklist:
01. Intro
02. Soundcheck
03. When I Strike
04. What it Means - (feat. Billy Danze of M.O.P. & Frankie Wainwright)
05. Like A Muhfucka
06. Murdapan
07. 123 Bang - (feat. Bumpy Knuckles & Hectic)
08. Bring It Back
09. My Boston - (feat. Termanology & Singapore Kane)
10. Better
11. Lonely Heart
12. The Meaning Of Hardcore
13. Protection
14. Militant Soldiers II - (feat. Blaq Poet & Singapore Kane)
15. Keep Calling Me
16. Young Death

Review:
Big Shug ist (schon wieder) zurück. Innerhalb von 3 Jahren kommt nun das dritte Album des Schwergewichtes aus Boston. Bekannt geworden durch die Gang Starr Foundation, ist es kein Wunder dass sich auf "Otherside Of The Game" Namen wie Freddie Foxxx, Blaq Poet, Billy D oder die Lokalkollegen Termanology und Singapore Kane finden. Auch bei der Produktion setzt Shug weiterhin auf die altbekannten Namen. Somit blüht einem mit diesem Album die nahtlose Fortsetzung an "Street Champ".

WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Und das heißt im Klartext: "Auf-die-Fresse"-Punchlines mit unverbesserlichem und altbewährtem Street-Sound. Beachtenswerte vier Beiträge gibt es diesmal von DJ Premier zu vermelden, während MoSS zugunsten von anderen Beatbastlern kürzer tritt. Auch wenn beim Betrachten des dahingeschissenen Covers wenig Motivation aufkommt, klinkt man sich also ein und startet mit zwei Premo-Tracks, die eine so felsenfeste Grundierung legen, dass man keinen Zweifel daran hegt, dass Mr. Premier auch noch in 50 Jahren genau dieselben Beats zimmern wird. Darüber rumpelt im "Soundcheck" noch ein Big Shug als wäre es 1998. Big Shug's Delivery ist weder anmutig, schnell, noch technisch hochwertig. Doch wenn dieser Herr einmal zuschlägt, dann gründlich - Shug ist wie Freddie Foxxx, nur ohne die Comedy-reifen Rhymes - und tortzdem nimmt man ihn beim Wort. Dazu bedarf es natürlich noch des richtigen Sounds - der hier gegeben ist und das Äquivalent zu Shuggys Raps darstellt. Im Endeffekt ist man immer unterhalten, meist mehr und manchmal weniger gut. Während man bei "Bring It Back" mit Schlagstock-Drums traktiert wird und keine andere Wahl als Kopfnicken hat, schleichen sich mit Tracks wie "Murdapan" einige wenige Langweiler ein. Der einzige Abschuss auf dem Album ist "123 Bang", dessen Hook sich glatt zur Dämlichtkeit des Jahres bewerben könnte und bei dem auch ein herrlicher Part von Bumpy nichts mehr rettet.

In einer Zeit, in der immer mehr Künstler mit dem Kopf voraus in ein Planschbecken aus abstruser Experimentierfreude oder euphorischer "Bring Real HipHop Back"-Slogans springen, ist es sicherlich nicht falsch, wenn Artists wie Shug unverändert bei dem verweilen, wofür sie geschätzt werden - und somit gar nichts zurückzubringen haben. Dieses Album ist weder eine Offenbarung noch ist es innovativ oder in sonstiger Weise "neu". Doch das hat sicher niemand von Big Shug erwartet. Was man erwarten konnte, war genau das, was "Otherside Of The Game" auch bietet - schnörkellosen Street-Sound ohne jegliche Verwässerungen, von denen dieses Album gänzlich verschont bleibt und was es letztendlich auch über den Sumpf der vielen anderen Alben hebt.

6.6 / 10

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