Donnerstag, 11. Februar 2010

Custom Made - Original Dynasty


Release-Date:
27. Mai 2008

Label:
Babygrande Records

Tracklist:
01. Live From Los Angeles (Intro)
02. Stack 'Em Up - (feat. Scoobs, Bluff & S-Mak)
03. Murderous Speech - (feat. Scoobs, Bluff, Element & S-Mak)
04. So Sorry - (feat. Element, Bluff, Scoob & Aneek)
05. Original Dynasty - (feat. Bluff, Scoobs, Element & S-Mak)
06. Maybe Tomorrow - (feat. Bluff, Aneek & Scoobs)
07. Chemical Romance - (feat. Element, Scoobs & Bluff)
08. Real Life - (feat. Element, Scoobs & Ei8ht)
09. Thug Warz - (feat. Scoobs, Bluff, Element, S-Mak & Remy Ranthoven)
10. The Lion King - (feat. Bluff, Element, Scoobs & Bad Lucc)
11. Gangsta's Theme - (feat. Scoobs, Bluff, Ei8ht & Element)
12. Last Breath - (feat. Element, Paradox, Scoobs & Bluff)
13. Mass Appeal - (feat. Element)
14. Troubled Adolescents - (feat. Element, Scoobs, S-Mak & Ei8ht)
15. Envoy - (feat. Bluff, Element, Paradox & Scoobs)
16. Nasty World - (feat. Scoobs, Element, Aneek & Bluff)

Review:
Im Westen nichts Neues? Falsch. Allen, denen aus der zweitgrößten Stadt der Staaten zu wenig frischer Wind weht, sei hier nochmal sanft auf die Sprünge geholfen: Custom Made ist ein ehemals fünf-, und nun vierköpfiges Team aus L.A., bestehend aus Scoobs, Aneek, Bluff und Element, das es nach diversen Mixtapes wie der "Street Cinema"-Reihe endlich zu einem offiziellen Album gebracht hat. Das gute Stück hört auf den Namen "Original Dynasty" und droppt über Babygrande.

WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Wo hat der Hörer die Jungs nun, zwischen Stones Throw-Backpackern und halbergrauten Gangsta-Rappern, einzuordnen? Da gibt das Label schon mal eine kleine Hilfe - denn Babygrande ist beileibe nicht die Standardplattform für ein Westcoast-Release. So darf auch ganz unverblümt gesagt werden, dass "Original Dynasty" nicht wirklich nach Westen klingt, weshalb es, zum großen Bedauern aller schon geöffneter Schubladen, auch schwer einzuordnen ist. Der Sound, der von durchgehenden Nonames bereitgestellt wird, bietet sowohl astreine Representer, wie in diesem Fall den Titel- und auch besten Track des Albums, als auch Sample-versetze Denkanstöße. Am Mic weisen alle Beteiligten einen soliden Flow vor, thematisch wird vor allem die direkte Umwelt widergespiegelt: Titelnamen wie "Gangsta's Theme" und "Troubled Adolescents" sprechen für sich selbst. Was Custom Made dabei allerdings vergessen, sind ein paar waschechte Kracher, die man, abgesehen vom schon erwähnten Titeltrack, vergebens sucht. Dass dieser Unzulänglichtkeit im Gegenzug ein ebenso konsequentes Fehlen von Aussetzern gegenübersteht, scheint ein sich anbahnendes Syndrom zu sein, das Alben zum guten Mittelmaß verdammt. Letztendlich seien noch zwei Beispiele aus dem Album herausgegriffen: "Thug Warz" nistet sich auf Platz Zwei der Liste der besten Tracks ein und schafft es mit dezentem Sample, klar strukturiertem Beat und einer sehr eingängigen Hook, auch im Gedächtnis der Hörerschaft Platz zu nehmen. Für alle Skip-Fanatiker sei noch "Maybe Tomorrow" genannt, das mit seiner Hook am ehesten die Nerven strapaziert.

Babygrande ist ganz definitiv ein gutes Zuhause für Custom Made. Der Sound, der gewählt wurde, passt auch - in der Westcoast recht einzigartig, und doch nicht so East-lastig, als dass er in der dort wütenden Einfallslosigkeit untergehen würde. Was das nächste Mal besser gemacht werden kann (trotz der Tatsache, dass diese Phrase als Kritikpunkt für fast jedes Album immer wieder herhalten muss): die Beatwahl; hier hätte dem Album ein wenig mehr Power gut getan. Auch wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass Custom Made, sofern sie nichts an ihrem Konzept ändern, zu der Sorte Artists gehören, deren Alben alle irgendwo gleich klingen, sollte man die Jungs doch im Auge behalten - denn bei den besseren Releases dieses Jahr landen sie allemal. 

6.5 / 10

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