Donnerstag, 11. Februar 2010

D.I.T.C. - The Movement


Release-Date:
18. November 2008

Label:
D.I.T.C. Records

Tracklist:
01. Time Travel - (feat. O.C. & A.G.)
02. Mad Live - (feat. D Flow)
03. Experience - (feat. Show & A.G.)
04. Shine My Way - (feat. Party Arty)
05. When We Rollin - (feat. D Flow)
06. Hard Hit - (feat. D Flow, O.C., A.G. & Boss Money)
07. Energy - (feat. O.C. & A.G.)
08. Bow - (feat. O.C.)
09. Boys Is Dion It - (feat. Boss Money)
10. Air Y'all - (feat. Joell Ortiz)
11. Insomnia - (feat. D Flow, A. Bless & O.C.)
12. True Lies - (feat. O.C. & A.G.)

Review:
Nachdem sie eigentlich schon von allem und allen, das/die dazu in der Lage ist/sind, vollkommen abgeschrieben wurden, entscheiden sich die Halbrentner-Halblegenden von Diggin' In The Crates, über das eigene Label ein Album zu veröffentlichen. Da es davon außer dem 2000er selbstbetitelten Silberling kein weiteres gibt, sollte diese Nachricht eigentlich Grund zu heller Aufregung und großer Spannung sein. Doch an wem die Zeit so sehr vorbeigezogen ist wie an diesen Herren, der muss sich eher die Frage gefallen lassen, von welchem "Movement" hier denn eigentlich die Rede ist. Wie auch immer, allein aus Respekt gegenüber den früheren Zeiten sollte die Scheibe dann doch unter die Lupe genommen werden.

WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Und immerhin trifft man hier auch fast alle der Jungs an: Show und AG, O.C., die Ghetto Dwellas, die Boss Money Players, Lord Finesse und Buckwild. Dass Fat Joe nicht mit von der Partie ist, sollte niemandem wehtun und auch Diamond Ds Abwesenheit lässt sich nach dessen jüngstem Soloalbum verkraften. Steckt man im Voraus seine Erwartungen ab, so muss man im Worst Case entweder stinkende Langeweile oder krampfhafte und misslungene Verfolgung von neuen Trends befürchten. Im wohl besten Fall wird solider Boom-Bap vorgetragen, der in den richtigen Momenten kleine neue Schritte wagt, wobei dieser Zusatz bei dem, was in letzter Zeit aus dieser Ecke kam, schon ein kleines Wunder wäre. Was "The Movement" nun wirklich ist, darf - man glaubt es kaum - doch wirklich noch knapp über dem Erwartungswert Platz nehmen. Genau dann, wenn man sich auf schlichte Ostküstenrezepte beschränkt, wird die Sache hörbar - und im herrlichen "Experience" sogar mit Highlight-Potential. Ansonsten bieten sich jedoch nicht wirklich große Überraschungen. "Energy" entledigt sich seines positiven Eindrucks durch die Tatsache, dass die Kombo Parallel Thought / Tame One mit demselben Sample dieses Jahr schon Besseres fabriziert hat. Joell Ortiz' Gastauftritt wird durch einen aufdringlichen Untersatz von Lord Finesse getrübt; in dieser Beziehung haben auch die beiden Ghetto Dwellas D Flow und Party Arty in "Shine My Way" und "When We Rollin'" dank Drawzilla nicht viel zu lachen. Doch mit solchen Patzern war zu rechnen, da sollte die Tatsache, dass sich der Rest durchwegs im hörbaren Bereich befindet, weitaus mehr Gewichtung bekommen.

Um ehrlich zu sein: allein bei dieser Gräueltat eines Covers war hier ein wirklich guter Longplayer fast außerhalb der Möglichkeiten. Ob dieses Album nun tatsächlich notwendig war, erfordert weitere Diskussionen, die große Blamage bleibt uns glücklicherweise erspart. Dafür, dass aus dieser Ecke trotzdem keine Offenbarungen mehr zu erwarten sind, ist "The Movement" nichtsdestotrotz ein Beleg. Aber da die makellose weiße Weste von D.I.T.C. sowieso schon lange gewaschen gehört, darf man sich bei diesem leicht überdurchschnittlichen Werk ruhig sagen: "Wieso nicht?" 

5.67/ 10

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