Donnerstag, 11. Februar 2010

Fakst One - Long Range


Release-Date:
22. Juli 2008

Label:
Nature Sounds

Tracklist:
01. Ridin' Dirty
02. Grown Folks - (feat. Little Brother)
03. Life Music - (feat. Rocklyn Maya Azucena)
04. OK - (feat. King Syze & Outerspace)
05. Born For This - (feat. Chan)
06. Don't Stop - (feat. Boot Camp Clik)
07. The Showstarter - (feat. The Perceptionists)
08. Audiovisual - (feat. J-Live)
09. U From The Q - (feat. Universal)
10. Set The Mood - (feat. Greyskul)
11. Moments Matter - (feat. Tajai)
12. Selfish - (feat. Akrobatik & Lyadonna)
13. Longevity - (feat. Rasco, Planet Asia & Shakes Da Mayor)
14. The Showstarter (Walkman Remix) - (feat. The Perceptionists)
15. We Gonna... (Bonus Track)

Review:
Das hier im Mittelpunkt stehende Album gehört der Gattung der Producer-Alben an, die vor einiger Zeit einen beachtlichen Schub in Sachen Popularität verbuchen konnten. Der Autor, Fakts One, darf getrost als HipHop-Reptil etikettiert werden. Wenn nicht durch seine früheren Aktivitäten in Boston bekannt, dann zumindest als Teil der Perceptionists. Auch wenn der Herr selbst wohl nicht mehr viel vom HipHop-Business hält, hat es sich Nature Sounds nicht nehmen lassen, "Long Range" auf den Markt zu werfen.

WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Und mal ganz ehrlich: es gibt Alben, bei denen genügt ein kurzer Blick auf Cover und Tracklist, um mehr zu wissen, als einem zeitaufwändiges Anhören eröffnen könnte - wer die Paukenschläge, die dieses stinknormale und sicher alles andere als aufregende Boom Bap-Werk ankündigen, überhört, der sollte seinen HNO konsultieren. Doch wer das Album nach dem mit widerlichen Hi-Hats versetzen Intro ("Ridin' Dirty") und dem Einschläfer mit Little Brother ("Grown Folks") komplett abschreiben will, der sollte sich das nochmal überlegen. Schließlich verlässt man ein Restaurant auch nicht nach der als Vorspeise dienenden Suppe. Denn: das Typische eines solchen Albums sind die sehr raren guten Tracks, die sich im Verlauf irgendwann finden und wenigstens halbwegs entschädigen - und die gibt es auch hier. "Life Music" schafft es in entspannter Art und Weise, einen frischen Sommer-Vibe in Schallwellen zu konvertieren, während auch die Cali Agents eine sehr fein ausproduzierte Unterlage bekommen, die bei Anspielstation 13 zu finden ist. Weitere positive Eindrücke hinterlassen Chan und sein lockerer Kopfnicker "Born For This", J-Live, sowie Universal. Die AOTP-Abgesandten werden zum Skipper, was einerseits am schon zu oft gehörten Sample in "OK" liegt und zweitens an der Umsetzung, die beispielsweise Marco Polo seinerzeit zusammen mit O.C. auf "Port Authority" besser gelang. Auch das BCCFeature, das sicherlich auf den ersten Blick als Hinhörer erscheinen mag, verläuft sang- und klanglos, da sowohl Tek als auch Steele und Buckshot am Tag dieser Lines ihren Guten-Morgen-Kaffee vergessen haben (Ruck und Rock sind gar nicht anwesend). Abgesehen davon, dass die Perceptionists mit einer Zweifachkombo an äußerst anstrengenden Stimmen alles andere als glücklich zusammengestellt sind, fehlt auch diesem Gruppenauftritt der Glanz. Der noch nicht erwähnte Rest ist ähnlich unspektakulär - nicht einmal Grayskul können die Spannungskurve nach oben ausbeulen.

"Nichts verpasst" trifft selten auf ein Album so gut zu wie auf dieses. "Long Range" ist, wie es das 0815-BoomBap-Werk nun mal so an sich hat, weit davon entfernt, schlecht zu sein. Nur eben genau so weit davon entfernt, ein gutes Album zu sein. Fakts One als Nicht-Überproducer ist einfach nicht der Typ, der mit seinen Beats ein ganzes Album lang begeistern oder fesseln kann, wofür "Long Range" der unmittelbare Beweis ist. Alle Ostküstenfanatiker dürfen hier aufgrund der paar gelungenen Songs unter Vorbehalt zugreifen, ansonsten halte man sich an die ersten beiden Worte des Fazits, die perfekt als gezippte Version dieser Review fungieren. 

4.8 / 10

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