Donnerstag, 11. Februar 2010

Ill Bill - The Hour Of Reprisal


Release-Date:
16. September 2008

Label:
Uncle Howie Records / Fat Beats Records

Tracklist:
01. Babylon - (feat. Howard Jones)
02. Doomsday Was Written In An Alien Bible
03. Trust Nobody
04. A Bullet Never Lies - (feat. Vinnie Paz)
05. White Nigger
06. My Uncle
07. Riya - (feat. HR & Darryl Jenifer)
08. War Is My Destiny - (feat. Immortal Technique & Max Cavalera)
09. Society Is Brainwashed
10. This Is Who I Am
11. Too Young - (feat. HERO & Slaine)
12. Pain Gang - (feat. B-Real & Everlast)
13. U.B.S. (The Unauthorized Biography of Slayer)
14. Coka Moshiach - (feat. Raekwon)
15. The Most Dangerous Weapon Alive
16. Soap
17. I'm A Goon
18. Only Time Will Tell - (feat. Necro, Tech N9ne & Everlast)

Review:
Ganze vier Jahre hat sich Ill Bill mit seinem offiziellen zweiten Album Zeit gelassen. Mit dem Street-Album "Black Metal", einer Großzahl an Feature-Auftritten in aller Herren Alben und seiner unermüdlichen Arbeit als Producer hat er jedoch dafür gesorgt, dass sein Name nahezu allgegenwärtig bleibt. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an "The Hour Of Reprisal", in dem der voluminöse William Braunstein 17 neue Tracks auf die Welt loslässt. Als Label findet sich letztendlich Fat Beats.

WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Da nicht nur durch Gastproduktionen eine Annäherung an den Sound der zuletzt leicht schwächelnden Army Of The Pharaohs-Clique zu beobachten war, waren gewisse Zweifel durchaus berechtigt. Doch es gibt nunmal einen Unterschied zwischen einem AOTP-Vasallen und dem Ober-Goon himself. So gönnt sich Bill gute 50% an Beats von anderen Producern, während er den Rest, teilweise zusammen mit dem dänischen Sicknature (dieses Duo hat sich ja schon des Öfteren bewährt), selbst übernommen wird. Und wer Ill Bill wollte, der bekommt ihn mit diesem Album auch. Von vorne bis hinten zeigt sich das Album (größtenteils) immun gegen aktuelle Einflüsse. Natürlich ist der Premo-Beitrag in "Society Is Brainwashed" ein Beat im vom Meister gewohnten Style, bekommt durch Bill jedoch eine eigene Note aufgesetzt. Die restlichen Instrumentals pendeln zwischen BoomBap-Grundaufbau, glücklicherweise nie Überhand gewinnenden Metal-Einflüssen und gut auf Ill Bill zugeschnittenen Styles der Gastproducer, wie beispielsweise von Bruder Necro oder DJ Muggs. Mit seinem kräftigen Stimmorgan wettert Ill Bill dabei mit Leichtigkeit jeglicher Art von Beat entgegen und bleibt somit Herr im Ring. Auch die Gäste sind nicht zu zahlreich gewählt und passen im besten Fall - nämlich beim Auftritt vom Wu-Tang-Koch Raekwon - wie die Faust aufs Auge. So sehr man den Sinn der Texte in der Vorab-Single "White Nigger" in Frage stellen kann bzw. muss, auch dieser Song findet seinen Weg in die Gehörgänge. Noch hervorzuheben sind erstens das düstere "Doomsday Was Written In An Alien Bible", das allein schon aufgrund seines Titels hörenswert ist, und zweitens das monumentale "War Is My Destiny", in dem Soulfly-Frontmann Max Cavalera gegen den Bund aus Ill Bill und dem höllisch wütenden Immortal Technique anschreit, während eine Streicher- und Chor-Armada nicht weniger als die Apokalypse vertont.

Schlussendlich kann man Ill Bill zugute halten, dass auf "The Hour Of Reprisal" fast immer der richtige Ton getroffen wird - und das in einer für Uncle Howie-Verhältnisse respektablen Variationsspanne. Die Zahl der mittelmäßigen bis langweiligen Tracks hält sich im absolut vertretbaren Bereich und auch sonst fällt einem resümierend nicht viel Negatives auf. Im schwachen Herbst 2008 hat sich dieses Album definitiv eine Erwähnung verdient und sollte nicht nur die Uncle Howie-Fans zufrieden stellen. Die letzte Weisheit sei nun allerdings dem Protagonisten selbst überlassen: "You can't kill Bill, that was a movie!!"

7.0 / 10

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