Donnerstag, 11. Februar 2010

Nappy Roots - The Humdinger


Release-Date:
5. August 2008

Label:
Nappy Roots Entertainment Group

Tracklist:
01. Intro
02. Beads & Braids
03. On My Way To Ga
04. Pole Position - (feat. Slick & Rose)
05. Flex
06. Swerve and Lean
07. Good Day
08. Down 'N' Out - (feat. Anthony Hamilton)
09. Tinted Up - (feat. Groove Chambers)
10. Fresh
11. Kalifornia Dreamin' - (feat. Slick & Rose)
12. Who Got It????
13. No Static - (feat. Greg Nice)
14. Don't Stop - (feat. Groove Chambers)
15. Panic Room
16. Small Town

Review:
Heute geht es um ein ganz besonderes Phänomen des Südens: die Nappy Roots. Mit "Watermelon, Chicken & Gritz" gelingt der Truppe im Jahr 2002 ein Album, das fast als kleiner Classic bezeichnet werden kann, zumindest jedoch den "Country"-Sound definiert, den man seitdem mit den Jungs aus Kentucky bzw. Georgie in Verbindung bringt. Nach dem ebenfalls soliden Sophomore dauert es fünf solokarrierenlose Jahre, bis die verbleibenden Fünf, Big V, Fish Scales, Skinny DeVille, B. Stille und Ron Clutch, mit einem neuen Album in den Startlöchern stehen.

WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Eine Stärke der Crew, die auch hier wieder zutage tritt, ist die unheimliche Harmonie, die vorherrscht: keiner sticht besonders hervor, keiner zieht das Niveau hinab. Zur Frage aller Fragen, ob man dem eigenen Sound, zu dem sich auf "Wooden Leather" beispielsweise ja schon ein Lil Jon-Beat gesellte, treu bleibt, gibt schon der Beginn des Albums einen dicken Hinweis: der erste Song "Beads & Braids" schlägt gleich ein wie eine Bombe und eignet sich sowohl zum relaxten Kopfnicken als auch zum Vollaufdrehen auf vier Rädern.

"What y'all beein doing? / I though y'all broke up? What y'all gon' rap about? / Why they say South and leave Nappy Roots out? / Are y'all still country? What's it like in Kentucky? Why y'all niggas don't rap about money?"

So viele Fragen, die alle schon im ersten Song beantwortet werden. Doch leider ist hier der Niveauberg auch schon an seinem Gipfel angelangt, denn einen Track wie diesen findet man nicht mehr auf dem Album. Das folgende "On My Way To GA" ist zwar ebenfalls noch Erste-Country-Sahne, doch im weiteren Verlauf ist dem nicht immer so. Ein stinklangweilig-seichtes "Down & Out" mit Anthony Hamilton ist keinesfalls mit "Po Folks" zu vergleichen, den "Panic Room" kennt man leicht abgeändert schon von anderen Interpreten (wobei der Track nicht mal schlecht gerät) und "Flex" tut sich durch besondere Abwesenheit von Hörenswertigkeit hervor. Heißt das, man sollte nach den ersten drei Tracks abschalten? Keinesfalls. Denn der komplette noch unerwähnte Rest bewegt sich im schwer hörbaren Bereich, und auch wenn man die richtigen Highlights nicht finden wird, so kommt bei "No Static" mit Greg Nice-Hook oder dem abschließenden "Small Town" zweifelsohne gute Stimmung auf. Sogar die erste Single "Good Day" weiß trotz verkitschter Kinder-Hook noch zu gefallen.

Leider ist es nichts geworden mit dem von einigen erhofften und schon auf "Wooden Leather" nicht mehr ganz geknüpften Anschluss an das Debütalbum. Die Nappy Roots können und wollen sich den äußeren Einflüssen nicht verschließen, was man zu hören bekommt. Das Outcome ist dabei nicht schlecht, klingt nur zeitweise nach halber Sache. Es mag sehr naiv klingen, doch ein bisschen Orientierung am Debütalbum hätte "The Humdinger" gut getan. Veränderung und Weiterentwicklung ist nicht immer gut, vor allem nicht, wenn sich da, wo man schon steht, niemand sonst befindet. Wieso dann einen (glücklicherweise hier nicht allzu groß ausfallenden) Schritt richtung Rest machen? 

5.7 / 10

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