Donnerstag, 11. Februar 2010

Prodigy - Product Of The 80's


Release-Date:
21. Oktober 2008

Label:
Dirt Class Records

Tracklist:
01. Intro
02. Waddup Gz
03. Shed Thy Blood - (feat. Un Pacino)
04. Box Cutters - (feat. Big Twins)
05. Catch Body Music
06. P Keep Spittin'
07. Test Tube Babies
08. Cold World
09. Anytime - (feat. Un Pacino)
10. Stop Stressin
11. Damn Daddy - (feat. Un Pacino & Big Twins)
12. Lay'd Out - (feat. Un Pacino)
13. In The Smash - (feat. Big Twins)
14. Circle Don't Stop - (feat. Big Twins & Chinky)
15. Am I Crazy?

Review:
Wer gedacht hat, dass mit dem Einwandern von Prodigy erstmal musikalisch Ruhe ist, der hat sich geschnitten. Denn wenn er nicht gerade dabei ist, vor der Welt mit Blog-Einträgen sein Inneres auszuschütten, dann nimmt der Mobb-MC weiter Musik auf. Ein halbes Jahr nach "H.N.I.C. 2" kommt, über Dirt Class Records, das vierte Album "Product Of The 80's", auf dessen kunterbuntem Cover dank mehrfacher Auftritte auch QB-Veteran Twin Gambino und Queens-Spitter Un Pacino posieren dürfen.

WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Verwunderlich ist diese Dreierkonstellation nicht, waren ja beide schon auf dem letzten Album jeweils zwei Mal mit von der Partie. Was nun den Titel angeht, so dürfte es unschwer zu erraten sein, dass dieses Album der Dekade gewidmet ist, in der die Drei aufgewachsen sind und die, beispielsweise durch den Anfang des HipHop-Siegesfeldzugs, auch sonst eine bedeutende Zeit darstellt. Den Sound dazu stellen fast gänzlich Sid Roams bereit, während Jake One und Sebb auch kurz vorbeischauen. Und um es kurz zu fassen - viel hat sich nicht geändert. Durch die noch stärkere Präsenz von Joey und Bravo (Sid Roams) ist das Album ein einziger Synthie-Sumpf, der beizeiten viel zu abstrakt für den von Prodigy selbst definierten Reality Rap klingt. Unglücklicherweise ist dieses abstrakt nicht positiv aufzufassen. Wird in Songs wie "Stop Stressin'" noch eine wirklich themengerechte Atmosphäre eingefangen, so muss man sich oft fragen, wieso Sid Roams ihr Schiene immer und immer wieder so unbeirrbar und selbstsicher gegen die Wand fahren. Doch das wird anscheinend für einen einheitlichen Sound über das ganze Album hinweg in Kauf genommen. Dass Prodigy selbst in die Jahre gekommen ist, muss nicht erst bei diesem Album festgestellt werden, macht sich jedoch auch ab und an bemerkbar. Ansonsten muss man dem Trio Twin, P und Pacino allerdings Tauglichkeit zugestehen, die immer dann funktioniert, wenn die Beats mitspielen - als da wäre "Shed Thy Blood", "In The Smash" oder der (etwas platte) Anthem "Waddup Gz".

Dass von Prodigy keine Großtaten mehr zu erwarten sind, ist kein Geheimnis. Ob er das selbst weiß, ist in Frage zu stellen. Für ihn führt der heilige Weg jedenfalls über den Plastik-Sound von Sid Roams. Und genau hier liegt das Problem. In Maßen erträglich, doch nicht tragfähig für ein komplettes Album, sollte P es definitiv in Betracht ziehen, sich wieder und zumindest teilweise dem aussterbenden QB-Sound zuzuwenden. Doch was beschwere ich mich eigentlich? Immerhin muss ich jetzt nicht darüber klagen, dass Prodigy zusammen mit der G-Unit und namenlosen R&B-Häschen in Chart-Sound badet - da ist ein leicht überdurchschnittliches Album definitiv eine akzeptable Alternative. 

5.7 / 10

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