Donnerstag, 11. Februar 2010

Wes Felton - Distraction City


Release-Date:
26. Februar 2008

Label:
Tasteful Licks Records

Tracklist:
01. Integrity - (feat. Malcolm Jamal Warner)
02. Nubiantro
03. Unforgotten - (feat. Grap Luva & Chronkite)
04. Get Down
05. Take The Time - (feat. Purple St. James)
06. All Eye See - (feat. Cy Young)
07. Breathe a Bit
08. You Are A Part - (feat. Spanky Wilson)
09. 58 Northeast
10. In Other Words
11. We Got A Thing In NY
12. Yesterday
13. You ll Never Know - (feat. Bilal Salaam)
14. If You Only Knew - (feat. Emoni Fela)
15. Most Beauty Full Of Things Ever - (feat. Big Brooklyn Red)

Review:
Beim Namen Wes Felton werden wohl nicht bei jedem die Lichter angehen. Hier handelt es sich auch nicht gerade um einen Rap-Titan. W. Ellington Felton ist dem durchschnittlichen HipHop-Hörer eventuell einmal über den Weg gelaufen - nämlich auf Prince Pauls "Politics Of The Business". Dabei ist der Herr aus Washington, D.C. ein sehr aktiver Künstler und alles andere als ein Neuling. Mit "Distraction City" legt er sein neuestes Werk vor, eines der wenigen Rap-Releases der US-Hauptstadt dieses Jahr.

WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Wer sich den Werdegang von Wes Felton ansieht, der weiß bald, womit er es hier ungefähr zu tun hat. Als Sohn eines Jazz-Pianisten und selbst ausgestattet mit der Fähigkeit, zu singen, sollte es offensichtlich sein, dass hier Soul- und Jazz-Einflüsse Einzug halten, während man die harten Brecher wohl vergebens suchen wird. Und, man glaubt es kaum, so sieht das Klangbild dann auch aus. Von der herrlich unbeschwerten Gute-Laune-Hymne "Unforgotten" bis zum recht trockenen, JLaine-produzierten "Take The Time" ist hier alles in einem Gewand gehalten, das trotz seiner Individualität über das ganze Album hinweg einheitlich klingt. Ein gutes Beispiel für einen gelungenes Outcome ist "58 Northeast". An und für sich nicht einzigartig, gibt der großartige Refrain dem Song enormen Wiedererkennungswert und Ohrwurmcharakter - womit Wes Felton vielen seiner Rap-Kollegen etwas voraus hat. "In Other Words" hingegen glänzt ganz einfach durch den Beat von K-Murdock, "All Eye See" kombiniert Straßen-Sound mit einer weiteren hervorragenden Hook, während "You'll Never Know" als softeste Nummer der Platte in angenehmer Smoothness zergeht. Kleine Macken hat das Album dann allerdings auch: "Breathe A Bit" ist zwar sehr gelungen, wirkt in der Hook jedoch unpassend und "We Got A Thing In NY" vermisst einen eigenen Charakter, den fast alle sonstigen Tracks vorzuweisen haben.

Tasteful Licks - dort sind momentan auch Panacea gesigned, was einem schon einen kleinen Hinweis darauf geben sollte, was man auf dieser Scheibe finden und wonach man vergeblich suchen wird. Ohne jegliche HipHop-Größen schafft Wes Felton mit ein paar Gleichgesinnten ein Album, das so locker und leicht von der Hand geht, dass es sich gut als Hintergrundmusik eignet. Bei genauerem Hinhören bietet das Album jedoch auch mehr als genug Substanz, um es ohne weitere Beschäftigung zum Abschalten und Relaxen einzuwerfen. Wem "Distraction City" als nette Randergänzung nun sympathisch erscheint, der sollte zugreifen. 

6.5 / 10

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