Release Date:
24. April 2007
 
Label:
KOCH Records / Lush Life Studios, Inc.
 
Tracklist:
01. 125 Pt. 1 (The Bio)
02. Brooklyn Remix (Feat. Cashmere, Maino, Big Daddy Kane & Solomon)
03. Caught Up
04. Night In My P's (Feat. Big Noyd)
05. 125 Pt. 2 (Fresh Air)
06. Hip Hop
07. Modern Day Slavery (Fat. Immortal Technique)
08. 125 Pt. 3 (Connections) (Feat. Ras Kass, Sha Stimuli, Grafh & Gab Gotcha)
09. BQE (Feat. Lord Black & Alex "BQE" Santiago)
10. Block Royal
11. Latino (Feat. La Bruja)
12. Keep On Callin' (Feat. Akon)
13. Time Is Money (Feat. Styles P)
14. Brooklyn Bullshit
15. 125 Pt. 4 (Finale)
24. April 2007
Label:
KOCH Records / Lush Life Studios, Inc.
Tracklist:
01. 125 Pt. 1 (The Bio)
02. Brooklyn Remix (Feat. Cashmere, Maino, Big Daddy Kane & Solomon)
03. Caught Up
04. Night In My P's (Feat. Big Noyd)
05. 125 Pt. 2 (Fresh Air)
06. Hip Hop
07. Modern Day Slavery (Fat. Immortal Technique)
08. 125 Pt. 3 (Connections) (Feat. Ras Kass, Sha Stimuli, Grafh & Gab Gotcha)
09. BQE (Feat. Lord Black & Alex "BQE" Santiago)
10. Block Royal
11. Latino (Feat. La Bruja)
12. Keep On Callin' (Feat. Akon)
13. Time Is Money (Feat. Styles P)
14. Brooklyn Bullshit
15. 125 Pt. 4 (Finale)
Review:
 Man hatte es irgendwo schon geahnt, rückblickend spielte es sich als  typisches HipHop-Phänomen ab: Joell Ortiz ergattert einen Deal  bei Aftermath und veröffentlicht ein Street-Album, das dem  eigentlichen Major-Debüt nur vorausgehen soll. So war der Plan. 2010 ist  die Aftermath-Liaison Geschichte, während bald sein zweites Indie-Album  erscheinen soll. Man hätte es ihm gegönnt, diesem Joell, der 2004 von  der Source zum "Unisgned Hype" gekürt wurde und es kurz darauf  schaffte, sich einen Song auf dem "NBA Live 05"-Soundtrack zu erkämpfen.  2007 gestattete Dre ihm dann einen Deal mit KOCH für  besagtes Street-Album, "The Brick", mit dem der pummelige NY-Rican das  Mixtape-Level hinter sich lässt.
 
WRITTEN FOR Rap4Fame 
 Wo andere das Spiel mit dem Feuer, das sich "Street-Album" nennt, als  Müllhalde für ihr nicht albumfähiges Material missbrauchen, scheint  Joell Ortiz in der Tat beweisen zu wollen, dass mehr in ihm steckt als  nur einer von vielen Mixtape-Rappern, die den Big Apple in einer Zeit,  in der der einstige Mittelpunkt der Rap-Landkarte zum Nebendarsteller  degradiert wurde, zuhauf bevölkern. Also schart er einige Produzenten,  die man im Falle Alchemist, Showbiz oder MoSS durchaus kennt, um sich  und schreitet zur Tat. Er braucht keinen ganzen Song, um beim Hörer zu  landen und zu beweisen, dass er das Charisma für eine erfolgreiche  Karriere besitzt: Seine Latino-Wurzeln hört man ihm an, er stellt sie  jedoch nicht unangenehm in den Vordergrund, seine Stimme, die sich als  leicht quietschig karikieren ließe, reitet auf einem Flow, der sowohl  für relaxte als auch für sehr nachdrückliche Nummern tauglich ist, wovon  Joell natürlich prompt in seinen Raps Gebrauch macht: Er gibt gibt sich  als sympathischer Straßen-Rapper, der in diesem Metier eine große  Bandbreite bedient und genau deshalb keine Langeweile aufkommen lässt:  Da wäre beispielsweise "Brooklyn Bullshit", das über Showbiz'  Kulisse die Widmung an den eigenen Borough mit dem Witz eines Sean Price  inszeniert:
 
"So what I still reside in my mom's crib
Now fuck that, I'm rhyming to get outta there kid
So what, yes I do have two baby mothers
Yes they do stay two buildings away from each other
So what, I only had one job in my life
And that Friday I got my check is the Friday I took flight"
 Die Verbundenheit zur Heimatstadt zeigen außerdem das schwer in den  Ohren hämmernde "BQE" und der Remix zu "Brooklyn" mit  Altmeister BDK. Darüber hinaus wird natürlich auch noch für die "Latinos"  representet, was Joell erneut unterhaltsam über die Bühne bringt. Was  gibt das Street-Repertoir noch her? Da wäre "Caught Up", ein  ungeschöntes Portrait des Hustle-Sports, oder die einzig wirklich softe  Nummer, "Keep On Callin'" (dessen ursprüngliche Version auf  P-Money's Album ohne Joell auskam), die vorführt, wie ein Akon wohl  dosiert einzusetzen ist. Unumgänglich ist das Rückgrat der LP, die  vierteilige "125"-Reihe, die MoSS mit düsterem Piano-Backdrop  eröffnet, während Joell seine "Bio" als perfekt umgesetzte  Eigenwerbung vorträgt. Schon hier zeigt sich der enorme Hunger, den  Ortiz am Mic an den Tag legt. "Fresh Air" lässt die nonstop  heruntergespitteten 125 Bars dann um seine aktuelle Situation kreisen, "Connections"  erschließt sich selbst ohne Betrachten der Gästeliste, während "Finale"  wieder sehr persönlich wird. Damit ist Joell aber noch nicht die Luft  ausgegangen, wäre da beispielsweise noch "{b]Modern Day Slavery[/b]",  das sich erwartungsgemäß seinem Gast anpasst und die Hilferufe der  unterdrückten Ghetto-Population einmal mehr mit mitreißender Inbrunst  kanalisiert. Bevor mit Styles P das langweilige "Time Is Money"  einläuft, sei noch ein letztes Highlight erwähnt: die entspannte "Hip  Hop"-Ode mit Klavier-Untersatz, die nicht nur 2007 den Nagel auf  den Kopf traf und eine nicht gerade kleine Teilschuld am damaligen Hype  um Joell trägt.
 
Vielleicht war das Beste, was Joell Ortiz hätte passieren können, dass sein Major-Album nie erschien. Die Qualität dieses Appetizers hätte es mit einiger Wahrscheinlichkeit sowieso nicht mehr erreicht. So behält Joell seine weiße Weste, die er sich mit "The Brick" ohne Zweifel verdient hat. Damit sei nicht gesagt, dass die LP überwältigend gut sei, denn sie hat durchaus kleine Schönheitsfehler; doch die Energie, die aus Mr. Ortiz strömt, spricht ganz klar für ihn. Es ist die Unbeschwertheit, die dieses Werk zu einem Erfolg und einem der besten Street-Alben der letzten Jahre macht.
Vielleicht war das Beste, was Joell Ortiz hätte passieren können, dass sein Major-Album nie erschien. Die Qualität dieses Appetizers hätte es mit einiger Wahrscheinlichkeit sowieso nicht mehr erreicht. So behält Joell seine weiße Weste, die er sich mit "The Brick" ohne Zweifel verdient hat. Damit sei nicht gesagt, dass die LP überwältigend gut sei, denn sie hat durchaus kleine Schönheitsfehler; doch die Energie, die aus Mr. Ortiz strömt, spricht ganz klar für ihn. Es ist die Unbeschwertheit, die dieses Werk zu einem Erfolg und einem der besten Street-Alben der letzten Jahre macht.
7.2 / 10
 

 

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