Donnerstag, 15. Juli 2010

Apakalypse - Blood Godz


Release Date:
11. Mai 2010

Label:
E.S.F. Records

Tracklist:
01. The Fallout
02. South Paw Shadowboxing King
03. Rugged Ol Vets (Feat. Rasul Allah & Atma)
04. Blood Godz
05. Sun Beams
06. Die With Pride (Feat. Serum)
07. GodBody Supreme
08. Galactic War 3
09. Beast Mode
10. Nirvana
11. War Dance
12. Pole Shifts (Feat. Atma & Rasul Allah)
13. OverLords (Feat. Serum)
14. ShatterStar

Review:
HipHop in Miami bedeutet in der Regel Flo Rida, Rick Ross und Konsorten. Das wohl größtmögliche Kontrastprogramm präsentiert sich in Form von Apakalypse. Der dem Hardcore verschriebene Emcee will so gar nicht ins sonnige Florida passen, was ihn aber nicht davon abhält, sein inzwischen viertes Album zu veröffentlchen. Seit 2003 treibt er mit seiner E.S.F.-Clique abseits der Öffentlichkeit sein Unwesen. 2009 erweiterte sich sein Release-Horizont wesentlich, als die (neben u.a. Atma) ihn als Mitglied zählenden Masta Buildas ein Release vorlegten. Für "Blood Godz" jedoch sucht er Schützenhilfe bei Langzeitkumpel Lord Gamma.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Gerade ein halbes Jahr ist es her, dass Lord Gamma's Name als alleiniger Produzent von Lone Ninja's EP in den Credits zu finden war. Sorgen braucht man sich deshalb nicht - Gamma stellt sich mit einer Bank aus durchwegs starkem Material als richtige Wahl heraus. An Apak's Anti-Mainstream-Einstellung hat sich indes wenig geändert. Lediglich ein Einschlag der Masta Buildas ist deutlich zu spüren, was heißt, dass hier mehr als auf bisherigen Releases nach antiken Wahrheiten im Gestrüpp der globalen Verschwörung gesucht wird: "It's all true what I say / The illuminati pays world wide radio to play Jay-Z and Lil Wayne all day / To keep your mind at bay". Natürlich hat man das alles schon mal in leicht modifizierter Art und Weise gehört, doch Apak schlägt sich meist recht wacker darin, den Bewahrer der von den Massen verkannten Wahrheit zu spielen. Außerdem braucht es nicht lange, bis der Hörer die Harmonie zwischen Gamma und Apak heraushört, welcher Lone Ninja's "Burnt Sector" nicht das Wasser reichen kann. Gamma setzt auf harte Street-Sounds mit einem Schuss mystischer Atmosphäre. Zusammen mit dem Auftritt von Rasul Allah als Repräsentant des Kerns dieser Szene - den LCOB -, in die Apak über Atma nun ebenfalls eingetreten ist, fällt es selbst für Hörer, die hier einen neuen Künstler für sich entdecken, nicht schwer, grob einzuordnen, woher der Wind weht. Als gewandtes Trio kommt man für zwei Tracks zusammen, um sich auf Gamma's Streichern niederzulassen. Als "Rugged Ol Vets" verliert man in "Pole Shifts" ein paar Science-Raps von der Stange und hinterlässt dabei ohne große Mühen einen guten Eindruck. Die Standardroutine, auf der Apak und Gamma zusammenarbeiten, sieht trockene Drumlines, ausladende Streicherkonstrukte und einen seine metaphysischen Conscious-Messages in reichlich Battle-Raps verpackenden Apak vor. Ein Edelauswuchs dieser Arbeitsweise ist das drumlastige "South Paw Shadowboxing King", das vom durch Bläser bereicherten "Blood Godz" sogar noch übertroffen wird. Gamma hält seine Beats vielschichtig genug, um mit der an sich nicht nennenswert abwechslungsreichen Produtkion immer auf offene Ohren zu stoßen. Dass ihm trotzdem nicht alles gelingt, ist da zu verzeihen: "War Dance" und "Die With Pride" teilen sich die rote Laterne des Albums. Stimmlich gut genug gerüstet, kämpft sich Apak problemlos durch das düster-stürmische "GodBody Supreme", portraitiert in "Beast Mode" das performende Duo ("Lord Gamma samples with no clearance, no guest appearances / You devils stay fearin' us, the whole entire unvierse is hearin' us") und kommt in "Shatter Star" zu einem klasse Ende, dem ganz nebenbei noch ein versteckter Track untergeschoben ist, der locker zu den Highlights der Scheibe zu zählen ist.

Wer sich in diesen Gefilden des HipHop-Universums verirrt, der läuft schnell Gefahr, vom Wirrwarr, das er antrifft, überfordert zu sein. In diesem Fall darf attestiert werden: Apakalypse ist nicht nur irgendein Mitläufer, der sich mit einem Feature von Rasul Allah aufspielt. Mit Lord Gamma an seiner Seite zeigt Apak auch mit seinem neusten Album, dass es sich lohnen kann, im Untergrund zu stochern. Zwar ist "Blood Godz" kein überragendes Album, eine ganze Reihe sauberer Tracks sind es dann aber trotzdem geworden, die für gute Unterhaltung sorgen.

6.7 / 10

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen