Sonntag, 16. September 2012

7th 7ign - Presents: The Fieldz Of Terror Compilation Album Vol. 1


Release Date:
03. November 2011

Label:
Iron Chamber Entertainment / 7th Infantry Recordings

Tracklist:
CD1:
01. Code Red - Intro
02. 7th 7ign - Genocide
03. Grone Da Radikal - What We Die For
04. Verbal Godz - Get Clapped
05. Graveyard Shifter - Vietnam Retro
06. Rogue morose - Awakening
07. Phokez - The Wrong Box
08. CRO Madface & Zeus - From U.S. To Croatia
09. Majesty & Wendy Willis - Crime Story
10. Ammoeinser & Rook Da Rukus - Break The Circle
11. Blueyes One & Papifredo - Why
12. Hattory Production & Detin 8 - Los Angels
13. Dtach - Next Dimension
14. Gutmistrz Drahuda - Legend Of Gutmistrz
15. Imperial Skillz Empera & Si-Klon - Cydonia

CD2:
01. Dr. iLL - Durti Crates
02. Mighty Kalipssus & Rook Da Rukus - Dem Cyaan't Test Di Sound
03. Souljahz 4 G.O.D. & Tony Tone - Money Rules The World
04. Ken Brisbon - Hard To BA Nigga
05. Kogeemo - Back Into The Light
06. 7 2 The Sign - Burning Flags
07. Esupreme - Black History
08. Mainframe Trax Family - Lyrical Assault
09. Beeone - Hood Biz
10. The Lab Ratz - Caged Animalz
11. Genocide Regime & Tekneek - Witchcraft Wizards
12. The Outtimers - Classified
13. Secret Swords - Soylent Green
14. Man Agod & Skull Damage - Lesson Learned
15. Zillaintry - Sewer Music

Review:
Das Watchmen-Projekt mag sich als wenig beständig herausgestellt haben, den Mitgliedern jedenfalls hat es geholfen, Fuß in der Szene zu fassen. 7th 7ign war (zugegebenermaßen, fast komplett unbemerkt) zuvor schon aktiv und bereitet, wie auch andere Ex-Watchmen, nun sein nächstes Solo ("The Killing Fieldz") vor. Davor gibt es jedoch ein besonderes Projekt: Unter dem Motto eines schwer bewaffneten Compilation-Albums rief er im Internet Newcomer dazu auf, ihm Tracks zu schicken, die er dann selektierte, um aus ihnen die Compilation "Fieldz Of Terror Vol. 1" zu formen, die er dann auch mehr oder weniger selbst stemmt.
WRITTEN FOR Rap4Fame

 Die Motive, die 7th zu dieser Scheibe trieben, bleiben verborgen, denn dieses Schaulaufen der Niemande findet fast komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Somit legt er seine Hand für eine Horde Grünschnäbel ins Feuer, ohne sich große Rendite versprechen zu können. Immerhin darf man als Hörer darauf hoffen, dass 7th 7ign, der bisher bei seinen eigenen Beats immer ein gutes Ohr für Beats bewies, eine genießbare Auswahl getroffen hat. Der eine oder andere Name mag dem einen oder anderen sogar bekannt vorkommen, Prominenz ist beileibe keine vertreten. Die Löcher, aus denen die MC-Scharen gekrochen kommen, verteilen sich u.a. über Amerika als auch über Europa, jegliche Chancen auf ein zusammenhängendes Konzept sollte man also schnellstens in den Wind schlagen. Trotzdem wird man überrascht sein, denn einige der Songs sind durchaus sehr fein: Vor allem auf der ersten Scheibe findet der New-York-Rap, an dem sich die komplette Compilation ausrichtet, einige schöne Ausführungen. "What We Die For" stellt Grone Da Radikal mit einer eingängigen Hook und schnörkellos gutem Streicher-Arrangement als ersten Akteur in den Terrorfeldern nach 7th selbst vor. Der Terror-Pate 7th lässt in "Genocide" ein bekanntes Laura-Lee-Sample für einen soliden Auftritt antreten, räumt aber dann komplett dem Junggemüse das Feld: Graveyard Shifter schleicht sich mit klagender Geige durch sein "Vietnam Retro", Hattory Production und Detin 8 probieren's in "Los Angeles" nochmal mit dichtem Streicheraufgebot und machen dabei eine äußerst gute Figur. Kurzum, als Fan von NY-Straßenkost ist man mit der ersten CD vollauf bedient. Was direkt zur Frage führt, wieso es denn unbedingt 30 Tracks sein mussten, denn der Qualitätsabfall im weiteren Verlauf ist mitunter erschreckend. Wo der Atlantas Grindhouse Gang repräsentierende Dr. iLL noch auf einem gut produzierten Beat lediglich seine überschaubaren Fähigkeiten demonstriert, blamiert sich die Mainframe Trax Family in "Lyrical Assault" mit einer (schlecht auf die Raps abgestimmten) Amateurproduktion, verfeuert Esupreme ("Black History") ein ineressantes Konzept dadurch, dass er nicht über eine simple (ungereimte) Aufzählung hinausgeht und ruinieren sich die Lab Ratz ihr ohnehin grenzwertig auf böse getrimmtes "Caged Animalz" mit einem Abturner einer Hook. Lediglich "Hard To Be A Nigga" überzeugt mit gelungen aufgekochter, altbekannter Kost, während auch das schwer anrumpelnde "Money Rules The World" sowie "Witchcraft Wizards" einen gewissen Charme haben. Ansonsten orientiere man sich lieber an der ersten Platte, wo zwar in "Crime Story" ebenfalls ein Beispiel vergeigter Hooks anzutreffen ist, insgesamt aber eindeutig die Höhepunkte der Scheibe sitzen, so etwa auch "Get Clapped", für das die Verbal Godz ungehemmt bei Yann Tiersens Filmmusik für "Die fabelhafte Welt der Amelie" abgreifen.

Man mag ja im Voraus seine Zweifel gehabt haben, ob hier überhaupt ein einziger Neuling etwas Sinnvolles von sich geben würde. Solche Bedenken kann 7th 7ign mit seinen Truppen zerstreuen, er legt sogar überraschend stark los und vereint im Anfangsteil seine Gäste unter dem bedingungslosen Banner von Underground-Rap, Punchlines und düsteren Klängen. Doch irgendwann im Hörverlauf kommt der Zeitpunkt, an dem man dieser Compilation ein Ende hätte setzen müssen. Vielfalt und Masse schön und gut, der Hörspaß hat darunter zu leiden, weswegen "The Fieldz Of Terror" als Ganzes sehr ausgeglichen abschneidet. Wer allerdings mit 7th 7ign sympathisiert, der wird sich über den besseren Teil der Doppel-CD freuen.

4.7 / 10

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