Release Date:
30. August 2011
Label:
Fake Four Inc.
Tracklist:
01. Champagne Intro
02. Orca
03. Feeling Inside
04. Stacey's Doing WAY Too Much
05. The Mature Life (Feat. Gregory Pepper)
06. Audacity Of Me
07. Champagne Interlude
08. LIttle Girl
09. D.U.I.
10. Weed Man
11. Some Place Else (Feat. Kirby Criddle)
12. You Don't Understand (Feat. Gregory Pepper)
13. Champagne Nightmares!
30. August 2011
Label:
Fake Four Inc.
Tracklist:
01. Champagne Intro
02. Orca
03. Feeling Inside
04. Stacey's Doing WAY Too Much
05. The Mature Life (Feat. Gregory Pepper)
06. Audacity Of Me
07. Champagne Interlude
08. LIttle Girl
09. D.U.I.
10. Weed Man
11. Some Place Else (Feat. Kirby Criddle)
12. You Don't Understand (Feat. Gregory Pepper)
13. Champagne Nightmares!
Review:
Wer mit dem Gruppennamen nicht sofort etwas anfangen kann, der schaue zuerst aufs Label. Ceschi's Fake Four Inc. hat sich in der letzten Zeit zu einem Aushängeschild für alternativen HipHop entwickelt, mit dessen Releases der kanadische Factor ohnehin immer wieder zu tun hatte. Also verwundert es nicht, dass Paranoid Castle, das neben Factor noch Kirby Dominant einschließt, ebenfalls dort gelandet ist. Viel überraschender ist die Reunion selbst, denn nachdem sich die beiden 2001 in Factor's Heimatstadt in Kanada kennengelernt, 2003 PC geformt und ein Jahr später ihr erstes Album veröffentlicht hatten, gingen beide anderen Projekten nach. Man darf also gespannt sein, was ihr Debüt auf Fake Four mit sich bringt.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Kirby Dominant, der vom Gang-Leben in Oakland den (lediglich physikalischen) Katzensprung an die UC Berkeley schaffte, hat bereits ein bewegtes Leben hinter sich, das er ein seine Texte einfließen lassen kann, Factor ist - was kein Geheimnis ist - ganz gleich, ob man ihn nun schätzt oder nicht - ein sehr vielseitiger Produzent, zusammen ergibt das ein potentiell sehr interessantes Album, zumal das 2004er "One Way Ticket" alles andere als schlecht war. "Champagne Nightmares" hätte demnach als extrem vielseitiges Album konzipiert sein können, doch Kirby sah das wohl anders, denn was einen auf dem Großteil der Tracks erwartet klingt wie die Ergüsse eines College-Emcees - Party, Weiber und die von Factor gestellten Backdrops, die genau diesen irgendwie unseriösen College-Charakter kanalisieren und noch verstärken. War das gerade ein Witz? Nein - Paranoid Castle hatten schon auf dem ersten Album Songs dieses Schlags, hier regieren diese Tracks, wie etwa "Stacey's Doing WAY Too Much", das über eine Stacey, die man nicht zur Freundin haben will, berichtet. Wenn PC in der Stadt sind, sollte man aber sowieso das eigene Mädchen zuhause anketten, denn ansonsten verfällt sie unweigerlich dem unwiderstehlichen Charme von Kirby (natürlich nur noch übertroffen von seinen sexuellen Fertigkeiten), nachzuhören in "Audacity Of Me". Falls der Song ironisch gemeint sein soll, hat Kirby diesen Umstand jedenfalls gut versteckt. Nichtsdestoweniger ist gerade dieser Song für den richtigen Anlass (etwa auf einer Studenten-WG-Party) eine perfekte Gute-Laune-Nummer. Leider schneidert Factor einerseits nicht alle Tracks so ansprechend, andererseits werden Thema und selber Stil der Songs schnell langweilig. Da zeugt "Weed Man" natürlich von unendlichem Abwechslungsreichtum. Die Story des Dealers, der zu spät kommt und dann nicht mehr abhauen will ("You wanna explain conspiracy theories / And watch DVDs with commentary?"), ist zwar unterhaltsam (wahrscheinlich umso mehr, wenn man öfter selbst in derselben Situation ist), raptechnisch schaltet Kirby hier allerdings (wohl zwecks Verständlichkeit) mehrere Gänge zurück. An diesem Problem leidet auch "The Mature Life", das in einen Flow wechselt, der ein Gespräch imitieren soll, dabei aber schnell gehörig auf den Senkel geht. Ganz nebenbei liegen auch einige Hooks ein paar Zentimeter neben dem guten Geschmack. Weitere zweifelhafte Momente umfassen das in anstrengendem Singsang vorgetragene "Orca" (mit bedrückender Wal-Metapher), das ernst gemeinte und doch recht oberflächliche "Some Place Else" (nicht ansatzweise mit dem Titeltrack des Vorgängeralbums vergleichbar), das erneut mehr gesungene "Champagne Nightmares" (wieso genau er Albträume, entzieht sich meinem Verständnis) sowie das mit dem Tempo anziehende "D.U.I.", bei dem der kritische Unterton zumindest zu vernehmen ist. Auf der anderen Seite steht die sehr poppige, liebenswürdige Anbandel-Tour "You Don't Understand", die Kirby's stupide Einstellung zwar nicht ablegt, zumindest aber die erste in den Erzählungen des Albums geehrte Dame vorstellt.
Was Kirby auf diesem Album von sich gibt, könnte der Gesprächsstoff sein, den Kumpels austauschen, während sie darauf warten, dass der Joint weiterwandert. Da Factor seinem Partner mit der Musik sehr entgegenkommt und sie nie zu komplex aufbaut, ist Paranoid Castle's Zweitling ein sehr einfach anhörbares Album und funktioniert deshalb auch gut im Hintergrund. Wer aber seine Aufmerksamkeit etwas genauer auf die Scheibe richtet, dem fallen teils nervige Hooks, wiederholende, etwas platte Konzepte und ein raptechnisch nicht in Bestform auflaufender Kirby Dominant auf. Irgendwie scheint es, als wisse die Platte selbst nicht genau, was sie eigentlich sein will, jedenfalls wirkt der (ohnehin einseitige) Mix aus seriösen und Party-Songs unreif, was zum Schluss führt, dass "Champagne Nightmares" einige nette Momente hat, insgesamt aber nicht das volle Potential von Kirby und Factor repräsentiert.
Was Kirby auf diesem Album von sich gibt, könnte der Gesprächsstoff sein, den Kumpels austauschen, während sie darauf warten, dass der Joint weiterwandert. Da Factor seinem Partner mit der Musik sehr entgegenkommt und sie nie zu komplex aufbaut, ist Paranoid Castle's Zweitling ein sehr einfach anhörbares Album und funktioniert deshalb auch gut im Hintergrund. Wer aber seine Aufmerksamkeit etwas genauer auf die Scheibe richtet, dem fallen teils nervige Hooks, wiederholende, etwas platte Konzepte und ein raptechnisch nicht in Bestform auflaufender Kirby Dominant auf. Irgendwie scheint es, als wisse die Platte selbst nicht genau, was sie eigentlich sein will, jedenfalls wirkt der (ohnehin einseitige) Mix aus seriösen und Party-Songs unreif, was zum Schluss führt, dass "Champagne Nightmares" einige nette Momente hat, insgesamt aber nicht das volle Potential von Kirby und Factor repräsentiert.
5.1 / 10