Release Date:
17. September 1996
Label:
Ichiban Records
Tracklist:
01. Intro
02. All You Want
03. Crystal Clear (Morning Blunt Mix)
04. X-Files
05. Bulletproof Shoutouts
06. Ruination
07. Murderlize
08. Raw Raps
09. Live Hardknox
10. Word To The Wise
11. Wealth & Real Estate
12. Troublez & Trialz
13. Satisfaction
14. Kings Of Kaos
15. Play The Victim
16. Aqua
17. Crystal Clear (Rusty Water Mix)
18. Behind The Iron Curtain
17. September 1996
Label:
Ichiban Records
Tracklist:
01. Intro
02. All You Want
03. Crystal Clear (Morning Blunt Mix)
04. X-Files
05. Bulletproof Shoutouts
06. Ruination
07. Murderlize
08. Raw Raps
09. Live Hardknox
10. Word To The Wise
11. Wealth & Real Estate
12. Troublez & Trialz
13. Satisfaction
14. Kings Of Kaos
15. Play The Victim
16. Aqua
17. Crystal Clear (Rusty Water Mix)
18. Behind The Iron Curtain
Review:
Eine von vielen vergessenen Geschichten aus den Neunzigern ist die von Sleestack'z. In seiner Heimatstadt Atlanta trifft Nic Da Nobody den gebürtigen New Yorker Oxx in einer Buslinie. Man kommt über die Musik in Oxx' Player ins Gespräch und stellt fest, dass man in derselben Nachbarschaft wohnt. Noch am gleichen Tag macht Nic die Bekanntschaft von Dwella und die drei quartieren sich in Nic's hausinternem Studio ein. Kurze Zeit später kommt noch J-Nailz hinzu und die Gruppe ist komplett. Nach einiger Diskussion einigt man sich auf den Namen Sleestack'z ("underground like the Slee in Land Of The Lost"), beginnt, einige Remixe mit Spearhead X aufzunehmen und landet kurze Zeit später auf Ichiban, die dann schließlich auch das Debüt "Behind The Iron Curtain" veröffentlichen.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Gruppengeschichte noch nicht wirklich interessant - derartige Gruppen gab es bekanntermaßen mehr als Sand am Meer. Was die Sleestack'z auszeichnet sind die Instrumentals, die man für die LP gewählt hat. Für diesen Aspekt treten noch zwei weitere Herren ins Rampenlicht, nämlich Kay, dieser Tage als CEO bei Latchkey Recordings aktiv, und Marty alias Naga (der inzwischen eine Brauerei in Spanien betreibt). Zur damaligen Zeit allerdings sind die beiden als Straight Roots unterwegs und können mit einigen Ambiente-Instrumental-CDs auf lokalen Radiosendern auf sich aufmerksam machen. Nachdem Slee sie anfangs nur sampeln wollten, kommt man kurzerhand in Kontakt und beschließt, das komplette Album mit neuen Sounds zu beschallen. Die profitorientierten Verantwortlichen bei Ichiban sind nicht sehr erfreut, denn die Musik, die es auf "Behind The Iron Curtain" schließlich zu hören gibt, ist für ein Nischendasein geradezu prädestiniert. Meist höchstgradig reduzierte Klanglandschaften werden auf Drumlines platziert, die wiederum meist ein dumpf pochendes Hintergrunddasein führen um den wummernden Bässen mehr Platz einzuräumen. Damit klingen diese Songs zwar mehr nach New York als nach Atlanta, sind aber weit vom durchschnittlichen Mittneunziger-NY-Release entfernt. Doch das wird nicht sofort preisgegeben: Zuerst freut sich die Truppe im "Intro" über den eingesackten Label-Deal, während "All You Want" lediglich aus Haut und Knochen - Drum und Bass - zu bestehen scheint und dabei furztrocken aus den Speakern staubt, um dem Hörer einen ersten Eindruck davon zu geben, dass die vier Emcees etwas von ihrem Handwerk verstehen. Es sind die üblichen Street-Rhymes, die aber gut verkauft werden. Vor allem der noch recht jung klingende Nic Da Nobody gibt der Gruppe als Ganzes etwas Besonderes. Das Wesen dieses Longplayers offenbart sich dann im "Morning Blunt Mix" von "Crystal Clear", gleich einem der Gourmet-Tracks: Langsam, ruhig und beinahe meditativ relaxed zieht die Sound-Kulisse der Straight Roots ins Land und bekommt dabei sogar einen leicht mystischen Hauch mit auf den Weg. Darüber rappt das Quartett seine nicht außergewöhnlichen ("And all you silly bitches, I let you know I do without you / I go home, smoke a blunt, jack my dick and think about you, is it clear?"), aber doch sehr passenden Rhymes ("Evaluations are bein' made, while niggas is being played / The street corners are bein' sprayed by Tec-9s and grenades"). Von diesem Schlag bietet die Scheibe noch einige weitere Edelschnitten: "Ruination" ist als gesellschaftskritisches Stück der stille Höhepunkt der Scheibe, dessen Drumline K und Naga lediglich mit einem Windhauch überzuckern. Nicht viel anders geht es in "Wealth & Real Estate" oder "Kings Of Kaos" zu, wohingegen in "Live Hardknox" (das natürlich den harten Alltag portraitiert) Streicher hinzugezogen und in "Troublez & Trialz" ein Sax eingesetzt werden. Zum Highlight-Gespann zählen außerdem noch die "Bulletproof Shoutouts" mit meisterhafter Arbeit der Straight Roots sowie die wörtlich zu nehmenden "Raw Raps", während man das Album nach "Aqua", das zudem noch Outro-Charakter hat, hätte beenden können. Der "Crystal Clear"-Mix als auch der Titeltrack gehören beide zu den schlechteren Tracks.
Damit kann das Kapital "Sleestack'z" auch schon wieder geschlossen werden. Bei den Aufnahmen zum zweiten Album war Ichiban weniger gnädig und stampfte sämtliche Versuche, an den Sound des Debüts anzuknüpfen, ein, bis die Gruppe schließlich langsam zerfiel. Inwiefern man sich mit einem Zweitling hätte weiterentwickeln können, ist allerdings sowieso fraglich, weswegen es vielleicht nicht verkehrt ist, die Gruppe nur aufgrund dieses sehr gelungenen Albums in Erinnerung zu haben. Das Problem ist vielmehr, dass selbst dieses Album kaum ein Schwein kennt. Dabei ist "Behind The Iron Curtain" hinsichtlich der unglaublich entspannten, geheimnisvoll simpel anmutenden Produktion der Straight Roots ein kleines Unikat, das trotz einiger Mittelmäßigkeiten schwer empfehlenswert ist.
Damit kann das Kapital "Sleestack'z" auch schon wieder geschlossen werden. Bei den Aufnahmen zum zweiten Album war Ichiban weniger gnädig und stampfte sämtliche Versuche, an den Sound des Debüts anzuknüpfen, ein, bis die Gruppe schließlich langsam zerfiel. Inwiefern man sich mit einem Zweitling hätte weiterentwickeln können, ist allerdings sowieso fraglich, weswegen es vielleicht nicht verkehrt ist, die Gruppe nur aufgrund dieses sehr gelungenen Albums in Erinnerung zu haben. Das Problem ist vielmehr, dass selbst dieses Album kaum ein Schwein kennt. Dabei ist "Behind The Iron Curtain" hinsichtlich der unglaublich entspannten, geheimnisvoll simpel anmutenden Produktion der Straight Roots ein kleines Unikat, das trotz einiger Mittelmäßigkeiten schwer empfehlenswert ist.
7.0 / 10