Release Date:
30. August 2011
Label:
Nature Sounds
Tracklist:
01. The Book Of Timothy (Intro)
02. Wardance (Feat. RZA)
03. Bar Exam
04. From Babylon To Timbuktu (Feat. William Cooper)
05. The Two Babylonians (Interlude)
06. High Ranking (Feat. R.A. The Rugged Man)
07. Show Us The Way
08. Outside Intelligence (Feat. Killah Priest & Beazy)
09. Identity Crisis (Interlude)
10. Youth
11. The Autobiography Of Timothy Drayton
12. The Rebellion (Feat. Hell Razah & Junior Reid)
13. Tombstone
14. Book Value
15. Brain Food (Feat. Keisha, Akir & Vision)
16. Timbuktu (Interlude)
17. Thinking Cap
18. Ruling Class
30. August 2011
Label:
Nature Sounds
Tracklist:
01. The Book Of Timothy (Intro)
02. Wardance (Feat. RZA)
03. Bar Exam
04. From Babylon To Timbuktu (Feat. William Cooper)
05. The Two Babylonians (Interlude)
06. High Ranking (Feat. R.A. The Rugged Man)
07. Show Us The Way
08. Outside Intelligence (Feat. Killah Priest & Beazy)
09. Identity Crisis (Interlude)
10. Youth
11. The Autobiography Of Timothy Drayton
12. The Rebellion (Feat. Hell Razah & Junior Reid)
13. Tombstone
14. Book Value
15. Brain Food (Feat. Keisha, Akir & Vision)
16. Timbuktu (Interlude)
17. Thinking Cap
18. Ruling Class
Review:
Man mag sich streiten, wer alles zur Wu-Familie zu zählen ist, bei Timbo King gibt es jedenfalls keine Diskussion. Der Mann war so oft als Hintergrundfigur vertreten wie wenige andere - vom Auftritt auf dem "Who's The Man"-Soundtrack, der den Battle-MC, der in jungen Jahren mit seiner Mutter nach Bushwick zieht, erstmals auf CD bringt, über die ein Jahr später erschienene EP mit Spark 950, den Eintritt in die Hallen des Wu-Universums (wie er dann erfährt ist Popa Wu sein Onkel), was zu unzähligen Feature-Auftritten und mit seinen Jugendfreunden der Royal Fam fast zu einem Album auf Capitol im Jahr 1996 führt, bis hin zur Black Market Militia. Bis er sich im neuen Jahrtausend und in der Indie-Szene vollends zurechtfindet, dauert es jedenfalls eine sehr lange Zeit (gesignt ist er auf Nature Sounds schließlich nicht erst seit gestern), doch nun passt anscheinend alles und "From Babylon To Timbuktu" (seit über fünf Jahren in der Planung) kann endlich erscheinen.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Wer sich über das komische Cover wundert, der muss sich nur jenes von Rudolph Windsors albumtitelstiftendem Buch ansehen, was zudem dazu führen wird, dass man das (theoretische) Titelkonzept gleich mit aufschnappt, die Studie schwarzer Völker in Afrika und dem Mittleren Osten. Doch Timbo scheint sich bloß den Titel entliehen zu haben, denn ausgiebige Predigten über "historische" Begebenheiten, wie man sie von Kollegen wie Hell Razah oder anderen Wu-Acts ja schon kennt, sind nicht der Kern der Platte, sie lässt sich viel allgemeiner als Conscious-Scheibe beschreiben, denn Botschaften hat Timbo durchaus im Gepäck. Des Weiteren war dieses Projekt nach 60 Second Assassin's ja das zweite, das komplett von Bronze Nazareth produziert werden sollte, von diesem Plan wich man nun aber ab, und während Bronze immer noch der präsenteste aller Produzenten ist, der zudem sämtliche Interludes beisteuert und damit klar den groben Rahmen setzt, werden u.a. Nature-Sounds-Boss Dev-1 oder BP eingestreut. Das lässt den Sound der Scheibe definitiv vielseitiger werden, große Überraschungen wird man allerdings kaum finden. So bilden die karibischen Einflüsse mit Gastauftritt von Junior Reid in "The Rebellion" schon die größten Abweichungen von der Norm, die aber gelungen ins Album eingewoben werden. Ebenfalls ein Sonderling ist Vinny Idol's "Wardance", das Timbo - weswegen auch immer - bewusst einbaute und das gemäß seines Produzenten wesentlich besser zu einem mittelmäßigen D-Block-Mixtape gepasst hätte, denn es passiert bis auf RZA's Hype-Rufe nicht viel. Beats wie Bronze's "Youth" waren dagegen voll und ganz zu erwarten (sind vielleicht höchstens etwas ruhig, wenn man bedenkt, dass die ursprüngliche Aussage war, dieses Album sei härter als "Remarkable Timing") und überzeugen vor allem durch einen Timbo King, der als erfahrener Graurücken auftreten sowie seine Stimme und seinen Flow souverän ausspielen kann und in diesem Fall u.a. des Nachwuchses gedenkt. Dafür hält er in "Tombstone" wenig später den Meißel bereit und flowt über die beste Beat-Arbeit der Scheibe, die natürlich von Bronze Nazareth stammt. Neben ein wenig Standardweisheit hier und da (oder, wie im Falle "Book Value", dem Hinweis auf Timbo's Weisheit) interessiert vor allem "The Autobiography Of Timothy Drayton", da der hier erzählte Werdegang interessant und vor allem lang genug ist, einen Song zu füllen, und im Rückblick den richtigen Ton zwischen Verbitterung ("A&Rs don't sign acts older than them") und Nüchternheit ("Made it happen with the RZA and the Wu-Tang deal / No regrets how I feel, bad management still") trifft. Weitere Highlights umfassen den stimmigen Kopfnicker "Show Us The Way" und das Zusammentreffen mit Labelmate R.A. im bläsergetriebenen "High Ranking" zu einer Runde gepflegtem Battle-Rap. Bevor man das Album aber dann sicher nach Hause schaukelt, schleicht sich mit dem von Akir nervtötend produzierten "Brain Food" noch ein Fehltritt ein, für den zudem die nicht minder anstrengende Hook von Kiesha Gift ist.
Nach den versöhnlichen letzten Songs kann man dann schnell zu einem sehr nüchternen Fazit kommen: Timbo hat die Zeit genutzt, ein ordentliches Album auf die Beine gestellt und dabei vor allem wenig anbrennen lassen. Genau da liegt dann aber irgendwo auch der Haken, der Größeres verhindert: Es gibt keine Überraschungen. Dabei soll gar nicht verschwiegen werden, wie viele gute Songs es zu hören gibt, doch gerade bei der raptechnischen Lockerheit, mit der Timbo dieses Ding durchzieht und die andeutet, wie gut ein Album von diesem Mann im Jahr 1998 wohl hätte sein können, wäre noch Luft nach oben gewesen. Das war's auch schon: Wer Lust auf ein besonderes Album hat, der wird nie im Leben zu "From Babylon To Timbuktu" greifen, wer allerdings ein rundum potentes Album im ungefähr Wu-verwandten Stil sucht, der wird hiermit vollkommen zufriedengestellt. Das reicht zu einem knapp guten Endergebnis, zu mehr aber nicht.
Nach den versöhnlichen letzten Songs kann man dann schnell zu einem sehr nüchternen Fazit kommen: Timbo hat die Zeit genutzt, ein ordentliches Album auf die Beine gestellt und dabei vor allem wenig anbrennen lassen. Genau da liegt dann aber irgendwo auch der Haken, der Größeres verhindert: Es gibt keine Überraschungen. Dabei soll gar nicht verschwiegen werden, wie viele gute Songs es zu hören gibt, doch gerade bei der raptechnischen Lockerheit, mit der Timbo dieses Ding durchzieht und die andeutet, wie gut ein Album von diesem Mann im Jahr 1998 wohl hätte sein können, wäre noch Luft nach oben gewesen. Das war's auch schon: Wer Lust auf ein besonderes Album hat, der wird nie im Leben zu "From Babylon To Timbuktu" greifen, wer allerdings ein rundum potentes Album im ungefähr Wu-verwandten Stil sucht, der wird hiermit vollkommen zufriedengestellt. Das reicht zu einem knapp guten Endergebnis, zu mehr aber nicht.
6.6 / 10