Release Date:
27. September 2011
Label:
Triple Threat Media
Tracklist:
01. As I Start
02. From Scratch
03. The Authentic
04. Watch Sun Watch (Feat. YC The Cynic)
05. How I Feel Pt. 3
06. The Me And You (Feat. Anneice Cousin)
07. No Time To Waste
08. Pronounced Spitta
09. Life Comes In Threes (Feat. Rasheeda Ali)
10. Great Expectations
11. Poetry In Ertia (Feat. John Robinson & MarQ Spekt)
12. Home Or Away (Remix)
13. Half A Glass (Feat. Lyric Jones)
27. September 2011
Label:
Triple Threat Media
Tracklist:
01. As I Start
02. From Scratch
03. The Authentic
04. Watch Sun Watch (Feat. YC The Cynic)
05. How I Feel Pt. 3
06. The Me And You (Feat. Anneice Cousin)
07. No Time To Waste
08. Pronounced Spitta
09. Life Comes In Threes (Feat. Rasheeda Ali)
10. Great Expectations
11. Poetry In Ertia (Feat. John Robinson & MarQ Spekt)
12. Home Or Away (Remix)
13. Half A Glass (Feat. Lyric Jones)
Review:
Nach einem Ausflug, der drei verschiedene Alben auf drei verschiedenen Labels umfasste, ist J-Live nun wieder zurück auf seinem eigenen Label Triple Threat, auf dem das Multitalent schon seit geraumer Zeit sein inzwischen fünftes Soloalbum plant. Als Überbrückung und Einleitung ins neue Album veröffentlichte er dazu Ende letzten Jahres bereits die sechs Tracks starke EP "Undivided Attention" (u.a. mit Homeboy Sandman als Gast), die den Künstler aus New York bereits dreimal auf dem Cover abbildete, was kein Zufall ist, denn so tut es auch das Cover zu "S.P.T.A.", was auf die Tätigkeit als DJ, Producer und Emcee (neben weiteren, weniger essenziellen Beschäftigungen wie Geschäftsmann, Promoter, etc.) hinweisen soll. Außerdem wird der Hörer auf dem Cover den expliziten Hinweis finden, wie er den Albumtitel auszusprechen und den Sinn des Akronyms zu verstehen hat.
WRITTEN FOR Rap4Fame
J-Live ist nicht unbedingt der Typ mit der größten Fanbase, was zugegebenermaßen daran liegt, dass er einen recht unauffälligen, in jeder Hinsicht gemäßigten HipHop betreibt, dem einmalige Charakteristika abgehen. Deshalb war ein Album wie "Then What Happened?" nicht überragend und deshalb wird bei den meisten die Vorfreude überschaubar sein. Doch auf der anderen Seite überraschte "Undivided Attention" mit einigen sehr hörenswerten Momenten und "S.P.T.A." soll schließlich mehr oder weniger die Erweiterung auf Albumlänge dazu sein, daher auch die eine oder andere Ähnlichkeit in der Tracklist. Was es nun mit J-Live's Dreifaltigkeit als einzigem im Pressetext angepriesenen Großkonzept der Scheibe zu tun hat, vermag das Album selbst leider auch nicht zu klären. Dafür, dass Mr. Justice Allah auch seine Producer-Seite präsentieren will, produziert er nämlich recht wenig, lediglich drei Beats. Den Rest tritt er an Namen wie RJD2, Nicolay, Diamond D oder Marco Polo ab, was auf den ersten Blick auf ein eher willkürliches und mittelmäßiges Gesamtbild deutet, aber wie sich herausstellt flickt J-Live alle Beiträge recht gut zu einem stimmigen Album zusammen. Die großen, weltbewegenden Themen bricht J nicht vom Zaun, gut unterhalten ist man von dem fähigen Spitta trotzdem durchgehend, denn er weiß, wie er (auch ohne herausstechende Erscheinung am Mic) ein Mic zu behandeln hat. Betrachten wir also zuerst die selbstproduzierten Songs: "Life Comes In Threes" klingt wie eine Ausführung über das LP-Konzept, stellt sich aber als (mit viereinhalb Minuten zu langes) Instrumental heraus, das nettes, aber unaufregendes Flötenspiel in den Vordergrund stellt, "Watch Sun Watch" erreicht Ähnliches mit seinen Bläsern. Geplänkel über Real- und Fake-MCs besiegeln das Prädikat "Hintergrundmusik". Davon kann sich der "Home Or Away"-Remix mit ausfüllendem Voice-Sample glücklicherweise absetzen: Frei nach dem Motto "You know my 3-man-1-man-band tight" versucht J den Eindruck zu erwecken, dass mehrere Rapper am Mic stehen. Nun darf man sich daran machen, den Rest der LP auseinanderzunehmen: RJD2 trägt das mittelmäßige "Great Expectations" bei, Marco Polo dagegen trifft in "Pronounced Spitta" genau den Nerv des Albums und landet einen leichten Kopfnicker mit ordentlich Soul, bei dem sogar der DJ J-Live zum Vorschein kommt. Marco's zweiter Cut, "The Authentic" (unnötig zu erwähnen, dass inhaltlich nichts passiert), ist Standardkost und fällt lediglich dadurch auf, dass am Schluss das überragende "The Way That I Rhyme" von der "Undivided Attention"-EP angepielt wird. Auf dieselbe Weise wird fast die gesamte EP an mehreren Song-Enden untergebracht, beispielsweise auch auf Diamond's höchstens solidem "No Time To Waste", was die Frage aufwirft, wieso die besten Stücke der EP nicht komplett importiert wurden. Bei "How I Feel Pt. 3" ist das praktisch der Fall, Nicolay's traumhafter Beat mit dem Audio-Two-Voice-Cut war anscheinend unentbehrlich und schnappt sich (versehen mit neuen Raps, die J's Ansichten zur Rap-Szene umreißen) auf der LP problemlos die Krone als bester Song. Gegen den simplen Piano-Loop in "Poetry In Ertia" kann er sich (trotz starker Gästeschaft) nämlich ebenso durchsetzen wie gegen das nachdenkliche "Half A Glass", der Love-Song "The Me And You" ist dagegen keine Konkurrenz.
J-Live's fünftes musikalisches Gebräu auf Albumlänge ist eines dieser Alben, die wenig falsch machen und trotzdem keine großen Wellen schlagen werden. Schuld ist irgendwo J-Live's Herangehensweise selbst, die kaum einzigartige Momente zulässt und sein Album von Anfang an zu einem Kampf mit der Aburteilung als "eines von vielen" zwingt. Diesen Kampf hätte man aber besser meistern können, denn zusammen mit den guten Liedern der "Undivided Attention"-EP hätte J genug Material für ein gutes Album beisammen gehabt. Doch "S.P.T.A." hat trotz eines freundlichen Vibes und schöner Tracks zu viele durchschnittliche Momente, um den Hörer dauerhaft zu binden, ganz abgesehen davon, dass das Konzept des dreifachen J-Live komplett auf der Strecke bleibt.
J-Live's fünftes musikalisches Gebräu auf Albumlänge ist eines dieser Alben, die wenig falsch machen und trotzdem keine großen Wellen schlagen werden. Schuld ist irgendwo J-Live's Herangehensweise selbst, die kaum einzigartige Momente zulässt und sein Album von Anfang an zu einem Kampf mit der Aburteilung als "eines von vielen" zwingt. Diesen Kampf hätte man aber besser meistern können, denn zusammen mit den guten Liedern der "Undivided Attention"-EP hätte J genug Material für ein gutes Album beisammen gehabt. Doch "S.P.T.A." hat trotz eines freundlichen Vibes und schöner Tracks zu viele durchschnittliche Momente, um den Hörer dauerhaft zu binden, ganz abgesehen davon, dass das Konzept des dreifachen J-Live komplett auf der Strecke bleibt.
6.2 / 10