Montag, 8. März 2010

Styles P & DJ Green Lantern - The Green Ghost Project


Release Date:
02. Februar 2010

Label:
Invasion Music Group / The Orchard

Tracklist:
01. Nothin To Lose
02. Double Trouble (Feat. Sheek Louch)
03. Callin Me (Feat. Tre Williams)
04. Send A Kite
05. Make Millions From Entertainment
06. Invasion (Feat. Jadakiss & Junior Reid)
07. Time Will Tell (Feat. Raekwon)
08. Pablo Doe (Feat. Noreaga & Uncle Murda)
09. Really Ghostly
10. Pretty Little Thing
11. Shadows
12. Legal Money
13. That's Me (Feat. S.I.)
14. Bang Time (Feat. M.O.P.)
15. Born In The Streets (Feat. Tre Williams)

Review:
Das nächste Projekt von DJ Green Lantern steht an, diesmal mit Styles P. Die grüne Laterne, die vor einigen Jahren noch ein Mixtape-DJ wie viele andere auch war, ist inzwischen eine Stufe höher geklettert: Projekte wie dieses beteiligen ihn als fast ebenbürtigen Partner, was Green Lantern mit seinen stetig weiterentwickelten Producer-Künsten bestätigt. Nach Projekten mit Immortal Technique und Dead Prez ist es nun das LOX-Drittel, das auf seinen zahlreichen Mixtapes gerne als "Ghost" auftritt. Die logische Konsequenz dieser Fusion ist natürlich das "Green Ghost Project".

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Mit knapp der Hälfte der beigetragenen Beats ist der Einfluss von Green Lantern diesmal nicht so hoch wie noch bei "Pulse Of The People", doch woher der Wind weht, dürfte klar sein. Zudem bewegt sich dieses Projekt in der Grauzone zwischen Mixtape und vollwertigem Album, womit auch diese Scheibe sich der Verantwortung maximaler Qualitätsbestrebungen entzieht. Trotzdem zieht Styles mit fast ausschließlich gestandenen Producer-Größen ins Feld, gegen die der Name Green Lantern beizeiten wie Füllmaterial klingt. Letztendlich nimmt sich allerdings keiner der Produzierenden viel - "The Green Ghost Project" ist immer recht unterhaltsam, aber nie wirklich herausragend. Ergänzend bedarf es natürlich noch einiger Standard-Gäste, die sich z.B. im feature-freudigen Raekwon oder Noreaga finden. Zweiterer schaut dann mit Uncle Murda im verpatzten "Pablo Doe" vorbei, das sich durch einen nervtötenden Beat und platte, witzlose Raps auszeichnet. Abgesehen von diesem penetranten Instrumental zeigen sich die 15 Tracks gemäßigt, natürlich im ostküstlichen Gewand, aber ohne jeden Anspruch auf jegliche Besonderheiten. "Real Ghostly" beispielsweise klingt wie ein Instrumental von Matty Trump aus der Bostoner Leedz-Ecke, "Make Millions From Entertainment" klingt wie ein billiges Alchemist-Plagiat - mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass es tatsächlich vom Meister persönlich stammt, der sich mit seiner lustlosen Arbeit nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Wie unschwer im Voraus anzunehmen war, glänzt Styles zwar mit seinem grundsoliden Rap, doch inhaltlich zeigt sich eine Leere, die entweder nahelegt, dass der Ghost auch zwischen seinen beiden Ohren keine Substanz hat, oder aber andeutet, dass er nennenswerte Konzepte für dieses Street-Tape nicht verschießen wollte. In "Pretty Little Thing", von GL angenehm soulig produziert, konstruiert Styles seine liebsten Gegenstände als Beziehungen. Zur oberflächlichen Ehre kommen Schießeisen, Gras und Mikrophon. Es sind die kleinen Schönheitsfehler, die hier immer wieder zutage treten: "Bangtime" kennt man vom M.O.P. Album, auf dem hier im Rampenlicht stehenden wiederum passt es nicht ins Bild; in "Shadows" versucht sich Statik Selektah an Alan Parsons' "Old And Wise" und lässt bei der Verwendung des Samples die nötige Raffinesse vermissen; "Invasion" bietet einen grauenhaften Auftritt von Junior Reid in einem luschen, auf den jamaikanischen Gast zugeschnittenen Instrumental; "Callin' Me" setzt das Konzept des schlichten Street-Songs mit R&B-Hook mäßig um und "Double Trouble" schließlich versucht vegeblich, mit roher Drumline und Chuck D Sample ansprechend oldschoolig zu klingen. Zum Glück hat Styles mit fast allen bisher unerwähnten Songs für ihn sprechende Argumente parat: Da wäre das relaxte "That's Me", Buckwild's simples "Time Will Tell" mit passend gewählter Hook von Raekwon, das stimmungsvolle "Send A Kite", GL's kraftvoll-düsterer Opener "Nothing To Lose" oder der Abschluss "Born In The Streets", das dank Poobs so klingt, wie man D-Block-Sound definieren würde.

Mit viel zu voraussehbarer Musik schafft es der Gangster-Gentleman-Hybrid nicht, als Solokünstler einen Akzent zu setzen - auch wenn er über relaxte Tracks wie "That's Me" ebenso stark performen kann wie auf harten Street-Anthems. Doch eine mit nur ein paar Hammerschlägen zusammengenagelte Scheibe wie "The Green Ghost Project" ist dabei nicht die hilfreichste Art, Styles zur Geltung zu bringen. Mit ein bisschen mehr Gehalt, ein bisschen mehr investierter Arbeit, ein bisschen mehr Geschlossenheit und einer sorgfältigeren Wahl der Beats sollte es für den Ghost kein Problem darstellen, ein gutes Album vorzulegen. Aber, wie er wohl selbst sagen würde, hier hat man es ja nur mit einem Street-Album zu tun. Dafür bieten Green Lantern und Styles eine akzeptable Leistung.

5.6 / 10

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