Release Date:
17. November 1998
Label:
Supreme Team Entertainment, Inc.
Tracklist:
01. Lucci
02. Shine
03. City Lights
04. What Thugs Do (Feat. DJ Rogers & Puff)
05. Heist Of The Century (Feat. Killa Sin)
06. Fifth Disciple
07. Now Y
08. Spring Water (Feat. Raekwon)
09. 4 Souls (Feat. Shotti Screwface)
10. Street Life (Feat. Tekitha)
11. Love (Feat. Maia Campbell)
12. Figaro Chain (Feat. Havoc)
13. Polluted Wisdom
14. Gun Rule
15. Element Of Surprise (Feat. Masta Killa & U-God)
16. Az The World Turnz (Feat. Raekwon)
17. Wu-Blood Kin (Feat. Ghostface Killah & 12 O'Clock)
18. I Want It All (Remix)
17. November 1998
Label:
Supreme Team Entertainment, Inc.
Tracklist:
01. Lucci
02. Shine
03. City Lights
04. What Thugs Do (Feat. DJ Rogers & Puff)
05. Heist Of The Century (Feat. Killa Sin)
06. Fifth Disciple
07. Now Y
08. Spring Water (Feat. Raekwon)
09. 4 Souls (Feat. Shotti Screwface)
10. Street Life (Feat. Tekitha)
11. Love (Feat. Maia Campbell)
12. Figaro Chain (Feat. Havoc)
13. Polluted Wisdom
14. Gun Rule
15. Element Of Surprise (Feat. Masta Killa & U-God)
16. Az The World Turnz (Feat. Raekwon)
17. Wu-Blood Kin (Feat. Ghostface Killah & 12 O'Clock)
18. I Want It All (Remix)
Review:
In der Welle der Veröffentlichungen im Wu-Tang-Camp nach den ganz großen Jahren (bis "Forever") erblicken nicht nur viele Zweitlinge und Debüts der neun Generäle, sondern auch die Debüts vieler bis dato unbekannter Emcees aus der Wu-Tang-Familie das Licht der Welt. Einer von ihnen ist 20 Jahre jung und hört auf den Namen LA The Darkman. Seine ersten Gastauftritte verbucht er bei Blahzay Blahzay und auf der ersten "Soul Assassins"-Platte, profiliert sich dabei vor allem auf Zweiterer. So kommt es, dass (natürlich profitierend vom Wu-Hype) sein "Heist Of The Century" für ein Indie-Release auch auf kommerzieller Ebene auf fruchtbaren Boden fällt.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Doch selbst in gediegenen Wu-Fan-Kreisen zählt der Darkman zu den am höchsten dotierten Emcees, im allgemeinen Rap-Pantheon wird sein Album dieser Tage trotzdem des Öfteren vergessen. Ein schwer verständlicher Umstand, schließlich spricht schon die Tracklist eine ganz eindeutige Sprache: Am Mic leisten Wu-Gebrüder und vor allem auch einige der Generäle Gesellschaft, hinter den Reglern versammelt sich ein Lineup, das sich gewaschen hat: Da tummeln sich der RZA, 4th Disciple und 6 July direkt neben DJ Muggs und Havoc. Das sieht nicht nur gut aus, es klingt auch so. Der Albumtitel deutet schon darauf hin, dass die Gedanken des Darkman über die eines Kleinkriminellen hinausgehen, weswegen ein Einfluss von Raekwon's drei Jahre älterem Debüt nicht nur anzunehmen, sondern auch zutreffend ist. La The Darkman baut dank der exzellenten Arbeit seiner Producer eine ganz eigene Atmosphäre auf, trotzdem kommt dank der Geschlossenheit der LP das eine oder andere Mal ein Hauch von "OB4CL" auf. Als Emcee ist LA ein ganz eigener Charakter mit einem erfrischend eigenen Stil und makellosem Flow, in dem er mal über die Härte des Lebens grübelt und sich mal als eiskalter, cleverer Superthug inszeniert. Wer hier allerdings ein Album im klassischen Wu-Stil erwartet, der wird enttäuscht sein: Der Longplayer ist zwar teils königlicher Eastcoast-Sound, behält aber immer mit überraschender Bestimmtheit seinen eigenen Sound bei, einen Crime-Rap-geschwängerten Flair - schlicht und ergreifend Musik für den "Heist Of The Century". Das Verwunderliche daran ist wohl, dass der Mastermind hinter diesem Sound nicht etwa der RZA, sondern Six July ist. Die Hälfte der Tracks stellt er und gibt damit den Rahmen vor, in den sich der Rest fügt, um dabei trotzdem Abwechslung ins Spiel zu bringen. Doch egal wessen Beat, man darf davon ausgehen, dass La so abgeklärt gelassen drüberflowt, als würde er genau das schon seit Jahren tun: "Witness La, hands of stone, on this action packed odyssey / Majesty, livin' out the golden book prophecy". Bezeichnend für die LP ist, dass RZA's Beitrag, "Polluted Wisdom", zwar gut, aber nicht überragend ist. Es ist vor allem 6 July, der hier richtig aufdreht: "Lucci" beginnt mit einem Sample aus "5 Deadly Venoms" und rollt dann mit unverschämt derben Snares und einem sich sofort ins Gehirn brennenden Piano-Sample ein. So gut aufgelegt geht es in "Shine", inklusive weiterer Träume von einem geldgesegneten Leben, weiter, sodass sich auch ein Havoc für "City Lights" zu einem von lodernden Streichern getragenen (und einen für ihn eher ungewöhnlichen) Beat hinreißen lässt. "Spring Break" ist als einer der schwächeren Tracks mit deutlich lockererer Stimmung versehen und erinnert an Tony-Montana-Fantasien, die der Darkman beim Texten sicherlich das eine oder andere Mal vor Augen hatte. Der Rest der Scheibe ist jedoch absolut straßentauglich, egal ob mit Tekitha in "Streetlife", mit Kumpel Shotti Screwface oder ganz alleine im schwer melancholischen "Gun Rule", das La in nachdenklicher Verfassung zeigt. Neben jenen düster gezeichneten Skizzen des Hustler-Lebens, denen auch die bärenstarken "Figaro Chain" oder "Az The World Turnz" zuzuordnen sind, fährt La weitere Punkte auf Muggs' Titeltrack, in dem es mit Killa Sin abgebrühtes Storytelling zu hören gibt, sowie auf den Stücken, die den Charakter der Scheibe besonders prägen, ein: "I Want It All" führt in musikalischer Form die Träume eines Gangsters vor, ohne dabei auch nur eine Sekunde etwas von der Schärfe der übrigen Songs zu verlieren, und "What Thugs Do" ist ein überragender Kopfnicker im selben Stil, dessen Lyrics zu den besten der LP zählen:
"Life is hard, so I dedicate to God / Mad cats sell coke, tryin' not to starve
Young girls sell vagina from Jersey to Carolina / Saw her moms do it, she learned it as a minor
Poverty, life expect to see ya short / Kids rob spots, push crack or play sports
The projects, single parent homes and tecs / Islam, baseheads and welfare checks
I'm try'na eat, pushin' wide-bodied whip through the streets / My whole fleet is wolves disguised as sheep
In society, the poor in America are miserable / Untrained, starvin' like the children in Israel"
LA The Darkman hat die Gabe zum Crime-Rap und er hat die Gabe, das harte Leben in seinem Umfeld in messerscharfen Bildern in seine Rhymes zu packen. Zu allem Überfluss paart sich diese lyrische Stärke mit einer sehr markanten Stimm- und Flow-Performance am Mic, was das Lob, das Herr Lason Jackson für sein Debüt einsackt, durchaus rechtfertigt. Hinzu kommen die Beats von einem Traum-Lineup, das nicht immer, aber verdammt oft mitten ins Schwarze trifft und einen fast geschlossenen Beat-Teppich garantiert, der die Atmosphäre der LP ungemein pusht. "Heist Of The Century" ist in jeder Hinsicht der richtige Titel für dieses Album, das in Sachen Crime-Rap bei den ganz Großen mitspielt.
8.0 / 10
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