Release Date:
22. November 2011
Label:
DCide Records / Showoff Records
Tracklist:
01. Respect The Mustache
02. Time For Some (Feat. Lil Fame)
03. Cocoa Butter (Feat. Nina Sky)
04. White Silk
05. I Don't Need No Love
06. The Stick Up
07. Central Bookings (Feat. Meyhem Lauren)
08. Cirque Du Soleil
09. The RainMaker
10. Love Letter
11. Not Enough Words
12. Terror Death Camp (Feat. Meyhem Lauren, Maffew Ragazino & AG Da Coroner)
13. Miss Fordham Road (86' 87' 88') (Feat. Ea$y Money)
14. Cliff Notes
15. Bon Voyage
Review:
Als Gegenpol zu diversen Lieblingen der Pop-Rap-Szene fand die Gemeinschaft der dem "reinen" HipHop Verschriebenen einen rothaarigen und vor allem -bärtigen Rollmops aus Flushing, Queens, dessen Debütalbum "Dr. Lecter" ganz zu Recht einstimmigen Zuspruch fand. Action Bronson wurde zuerst als Ghostface-Killah-Kopie belächelt und nahm die Szene kurz darauf mit seinem unwiderstehlichen Charme im Sturm. Dass man in diesem Stadium nicht auf der faulen Haut liegen darf, ist dem gelernten Koch sehr wohl bewusst, weswegen er für das kommende Jahr bereits weitere Alben angekündigt hat und sich noch im Jahr 2011 mit Statik Selektah, dem nimmermüden und kollaborationsgeilen Producer und DJ aus Lawrence, für "Well Done" zusammenschließt.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Wenn man bisher etwas über Action zu wissen hat, dann ist es seine Liebe
für Gras und gutes Essen, wobei sich Zweiteres besonders intensiv in
den Raps niederschlägt und zu so etwas wie seinem Markenzeichen geworden
ist - als Koch übersteigt sein kulinarisches Vokabular jenes von MC
Soundso von nebenan nunmal bei weitem. Daraus, dass er weiterhin auf
dieses Steckenpferd zu setzen gedenkt, macht schon der Albumtitel "Well
Done" keinen Hehl. Da sich dieses weitläufige lyrische Feld so schnell
auch nicht erschöpfen sollte, dürfte das aber keine Probleme bereiten,
wesentlich fraglicher ist es, ob es Statik Selektah gelingt, dem
ausgelassenen Tommy Mas, dessen Instrumentals "Dr. Lecter" nicht in
Altbackenheit verdunsten ließen, das Wasser zu reichen, denn Statik war
noch nie der große Innovator und mit dem in jüngster Zeit nochmals
extrem gestiegenen Output nahm die Qualität keinesfalls zu. So
angebracht und teilweise auch zutreffend diese Befürchtungen auch sind,
muss doch eingestanden werden, dass Statik es schafft, mit einem
respektablen Instrumentalteppich über vernünftige Erwartungshaltungen
hinauszuschießen - nicht weit, aber immerhin: Wie "The Stick Up"
seinen Rhythmus mit Common-Sample und Bläsern verfeinert, passt perfekt
zu Bronsolini, der mit seinem Einstieg in den zweiten Vers an "The
Madness" anlehnt ("This is chowder, Asian bitches sniffin' powder / Bronsolin, catch me creepin' at the sicko hour") und auch sonst aus allen Rohren feuert: "Hung
like a curtain, pussies get the drapes / Motherfucker know you're in
the planet of the apes, shit / Dusty bottles from a cellar in a foreign
land / Dr. Lecter, diggin' in your sister's rectum". Vor der stets
gut gelaunten Art des albanischstämmigen Rappers gibt es kein Entkommen.
Und solange die Beats mitspielen, ist man erstklassig unterhalten: "Not Enough Words" erfreut da ebenso wie "Cliff Notes" oder das edle "White Silk" ("Catch a rooster, cut his fucking nuts off / Serve him for a hundred dollars, sesame or plum sauce"),
das mit seiner ruhigeren Art ganz klar als kreative Raucherpause
gedacht ist. Dass das eigene Camp um Meyhem, AG und Maffew nicht mit
Bronson mithalten kann, ist kein Geheimnis, "Terror Death Camp" hat aber auch mit einer austauschbaren Produktion zu kämpfen, die mit "Central Bookings" und dem lahm eröffnenden "Respect The Mustache"
in guter Gesellschaft ist. Dass für Action die Damenwelt eine nur
unwesentlich mächtigere Obermenge der Schlampenwelt ist, scheint im
ganzen Album durch und manifestiert sich in Tracks wie "Miss Fordham Road", während "Love Letter"
die missglückte Beziehung zu einer der Ausnahmen beschreibt. Entgegen
eventueller Erwartungen fügen sich Nina Sky angenehm in "Cocoa Butter"
(das übrigens dieselben Rasierklingen auspackt wie schon "Shiraz"), und
wenn Bronsonova ausnahmsweise nicht durch seinen Mix aus
Futterterminologie und der Erwähnung pensionierter Sport-Größen paddelt
oder die Frauenwelt mit seinem Prachtkörper segnet, werden in "The Rainmaker" die eigenen Ziele im Rap-Game umrissen. Mehr muss nicht gesagt werden, weshalb ein dankbares "Bon Voyage" einen sinnvollen Abschluss markiert.
Anscheinend hat Bronson zu den gemeinsamen Recording-Sessions das richtige Gras mitgebracht, denn er motiviert Statik Selektah zu einer für ihn sehr überdurchschnittlichen Leistung, die garantiert, dass Bronsons aberwitzige Darbietung am Mic auf einem soliden und wetterfesten Fundament leben kann. An einigen Stellen scheint zwar der Durchschnitt durch, den Statik Selektah derzeit anderswo so oft zum Besten gibt, im Großen und Ganzen muss sich "Well Done" allerdings keine Vorwürfe, eine träge BoomBap-Schlaftablette zu sein, gefallen lassen. An die Aufgewecktheit von "Dr. Lecter" kommt Statik nicht heran, doch wem das Debüt gefallen hat, der wird sich auch auf dem Nachfolger wohlfühlen, denn Action ist wieder in Topform unterwegs.
Anscheinend hat Bronson zu den gemeinsamen Recording-Sessions das richtige Gras mitgebracht, denn er motiviert Statik Selektah zu einer für ihn sehr überdurchschnittlichen Leistung, die garantiert, dass Bronsons aberwitzige Darbietung am Mic auf einem soliden und wetterfesten Fundament leben kann. An einigen Stellen scheint zwar der Durchschnitt durch, den Statik Selektah derzeit anderswo so oft zum Besten gibt, im Großen und Ganzen muss sich "Well Done" allerdings keine Vorwürfe, eine träge BoomBap-Schlaftablette zu sein, gefallen lassen. An die Aufgewecktheit von "Dr. Lecter" kommt Statik nicht heran, doch wem das Debüt gefallen hat, der wird sich auch auf dem Nachfolger wohlfühlen, denn Action ist wieder in Topform unterwegs.
7.0 / 10