Release Date:
01. November 2011
Label:
Internal Affairs Entertainment / Fat Beats Records
Tracklist:
01. Intro
02. Alive (Feat. Wes)
03. You Ready?
04. What It Sound Like (Feat. Pav Bundy)
05. Shakedown
06. That Raw
07. Do The Math
08. Changes
09. Over You (Feat. Wes)
10. Imagine
11. Only Way (Interlude)
12. For The Record
13. Thank You
14. Reflection
15. Panorama (Feat. MeLa Machinko)
Review:
Zig Jahre hat es gedauert, bis Torae der Welt nun sein offizielles Solodebüt vorlegen kann. Untätig war der Mann aus Coney Island deshalb natürlich nicht, viele werden sogar sein Anfang 2008 veröffentlichtes Street-Album in Erinnerung haben, und selbst davor arbeitete der Mann emsig im Schatten der Szene. Spätestens, als seine Kollabo mit Marco Polo bei Duck Down unter Dach und Fach kommt, zahlt sich das harte Connections-Knüpfen auch nach außen hin aus: Torae ist als fester Teil der Nostalgiker-BoomBap-Szene installiert. Dem Kult-Label hinterherlaufen möchte er aber offenbar nicht, denn "For The Record" erscheint (mit Vertrieb von Fat Beats) über das eigene Internal Affairs.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Weitaus mehr als dieser Umstand, das schlichte, als nicht von der Musik
ablenkend intendierte Cover oder die (ungewohnterweise) sehr karge
Gästeliste ist es das Lineup der Produzenten, das offen darlegt, in
welchen Kreisen der Brooklyn-MC immer noch verkehrt: Nottz, Pete Rock,
Large Pro, Premo, 9th Wonder, Khrysis, Illmind, Diamond D und Marco Polo
schauen vorbei und legitimieren Torae's Solo bereits vorab als Platte,
die Ewiggestrigen als auch Backpackern gleichermaßen schwer interessant
erscheinen sollte. Es fehlt also nur noch, dass diese etwas angestaubte
Elite-Riege auch einen ihrer besseren Tage erwischt hat, als Torae der
jeweilige Beat ins Postfach gesteckt wurde. Das ist natürlich nicht ganz
der Fall, wieder einmal ist es derjenige, der ein für die heutige Zeit
typisches BoomBap-Album erwartet, der dem Endergebnis am nächsten kommt.
Das Album führt zwar grob durch eine Art Geschichte, im Prinzip ist es
jedoch Altbekanntes, präsentiert von einem MC, der mit seinem Mix aus
Battle- und Conscious-Lines noch nie in irgendeiner Weise
herauszustechen vermochte und seine Punkte bisher durch solide Leistung
einstreichen konnte. "Shakedown" ist ein Paradebeispiel: 9th
Wonder trägt einen seiner besseren Beats bei, Torae spuckt ambitionierte
Battle-Raps und trotzdem bleibt der Weg ins Langzeitgedächtnis
verwehrt, denn letztendlich besitzt der Song hinsichtlich
Einzigartigkeit die Aura eines Sandkorns. Das Album startet übrigens mit
einem Skit eines High-School-Abschlusses, in dem Tor seine Ziele, als
Rapper erfolgreich zu werden, darlegt. Das Album selbst ist irgendwo
schon der Erfolgsnachweis, was allerdings noch lange keine Lobeshymnen
rechtfertigt, denn die großen Momente wird man vergebens suchen: Auch
Altmeister Large Pro steuert mit "Do The Math" ordentliches, aber
austauschbares Material bei, dem Torae mit seinen zahlreichen und teils
wenig geistreichen "Was wäre wenn?"-Szenarien nicht sonderlich
weiterhilft. Der wichtigste Pluspunkt dieser Scheibe ist jedoch, dass
jene sehr ordentlichen Tracks fast die komplette Tracklist abdecken,
dass sowohl ein sehr transparentes "Thank You" als auch das der Ex hinterherhängende "Over You"
angenehm durch den Player laufen. Einen der unangenehmsten Momente
verbucht Torae zusammen mit Illmind und Pav Bundy im blutleeren "What It Sound Like",
während Premier einen zwar sehr standardmäßigen aber gleichermaßen
herzhaft guten Titeltrack zimmert, in dem selbst der durchschnittlich
charismatische Torae aufgeht. Auch Pete Rock lässt einen Signature-Beat
springen, an dem es wenig auszusetzen gibt - höchstens, dass man kaum
darauf achtet, was Torae eigentlich so erzählt. Denn inhaltlich ist "For
The Record" doch etwas dünn gestrickt, über ein paar persönliche
Nummern kommt das Album nicht hinaus. Mit einer solchen ("Reflection"),
die erneut Torae's Verbundenheit zum HipHop bekundet, geht der
Protagonist in die Zielgerade, um dann mit Danksagungen an die
Beteiligten (Premo, Marco Polo, etc.) in "Panorama" abzuschließen.
Torae wird immer einer dieser Künstler sein, bei denen man genau weiß, was man mit einem Album bekommt. Deswegen ist es in keinerlei Hinsicht überraschend, wie "For The Record" letztendlich ausfällt. Es ist ein Album, das so sehr im offiziellen Neuzeit-BoomBap-Gewand daherkommt wie nur irgend möglich, das seine Werte an Punchlines und einer True-Schooler-Attitüde festmacht und das aufgrund des Altersnunterschieds zwischen Torae und seinen ihm Beats spendenden Paten die Dankbarkeit und Respektzollung an die goldene Generation nicht zu kurz kommen lässt. Wer ein solches Album sucht, der ist mit dem offiziellen, in sauberer Handarbeit gefertigten Debüt des Brooklynites gut bedient, sollte aber nicht erwarten, in irgendeiner Hinsicht vom Hocker geworfen zu werden.
Torae wird immer einer dieser Künstler sein, bei denen man genau weiß, was man mit einem Album bekommt. Deswegen ist es in keinerlei Hinsicht überraschend, wie "For The Record" letztendlich ausfällt. Es ist ein Album, das so sehr im offiziellen Neuzeit-BoomBap-Gewand daherkommt wie nur irgend möglich, das seine Werte an Punchlines und einer True-Schooler-Attitüde festmacht und das aufgrund des Altersnunterschieds zwischen Torae und seinen ihm Beats spendenden Paten die Dankbarkeit und Respektzollung an die goldene Generation nicht zu kurz kommen lässt. Wer ein solches Album sucht, der ist mit dem offiziellen, in sauberer Handarbeit gefertigten Debüt des Brooklynites gut bedient, sollte aber nicht erwarten, in irgendeiner Hinsicht vom Hocker geworfen zu werden.
5.7 / 10
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