Release Date:
23. September 1997
Label:
Cup Of Tea Records / TVT Records / Blunt Recordings
23. September 1997
Label:
Cup Of Tea Records / TVT Records / Blunt Recordings
Tracklist:
01. Esoteric Manuscript
02. Info For The Streets
03. He Is DJ Hi-Tek
04. Karma
05. The Vision
06. Tunnel Bound
07. Nuclear Hip Hop (Feat. Talib Kweli)
08. Another Day
09. Sacred - Pt. I (Feat. Talib Kweli)
10. Peddlers Of Doom (Feat. Talib Kweli)
11. Millennium01. Esoteric Manuscript
02. Info For The Streets
03. He Is DJ Hi-Tek
04. Karma
05. The Vision
06. Tunnel Bound
07. Nuclear Hip Hop (Feat. Talib Kweli)
08. Another Day
09. Sacred - Pt. I (Feat. Talib Kweli)
10. Peddlers Of Doom (Feat. Talib Kweli)
12. Babylon The Great
13. Peace Infinity (Feat. Talib Kweli)
14. Secrets Of The Sand
15. Illuminated Sunlight (Feat. Sunz Of Man)
16. Industry Lies (Feat. Talib Kweli)
17. No Ordinary Brother
18. Cincinnati (Feat. Holmskillit)
Review:
Wer sich in den Neunzigern in Ohio (genauer genommen in Cincinnati) als Rapper einen Namen machen möchte, der hat es nicht leicht. Die großen HipHop-Metropolen liegen ein gutes Stück entfernt, weswegen Mood, eine dreiköpfige Formation der lokalen Szene, hin und wieder nach New York pilgern, um sich dort Gehör zu verschaffen. Am Anfang ist man noch unter dem Namen Three Below Zero unterwegs, Mitte der Neunziger formt man dann Wanna Battle Records, dem ein ganzes Kollektiv lokaler Künstler angehört - unter anderem auch ein gewisser Hi-Tek, den Main Flow (eines der drei Mitglieder; die anderen sind Donte und Jahson) zu diesem Zeitpunkt schon seit ein paar Jahren kennt. Die Single "Hustle On The Side" ist es schließlich, die Mood Aufmerksamkeit von TVT einbringt, was 1997 das Debüt "Doom" zur Folge hat.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Wer dieses Album nicht kennt, der wird seine Mühen haben, es ohne Hören
der Musik einzuschätzen: Da thront das Mood-Logo, einen Davidsstern
enthaltend, vor der Aufnahme einer Galaxie, Unterstützung erhalten Mood
von Hi-Tek, der sich die Produktionsarbeit mit Jahson brüderlich
aufteilt, am Mikro findet sich neben den Sunz Of Man mehrere Male Talib
Kweli - eine direkte Folge der Besuche in New York. Im Prinzip liegen
Mood dann auch irgendwo zwischen diesen Komponenten: Der komplette Stil
trägt klar die Handschrift New York'scher Einflüsse, während Mood
natürlich abseits der Normen spielen und sich einem Themenkatalog
widmen, der seinem Cover voll und ganz Rechnung trägt: "On the 8th day, they all heard God say / Let there be HipHop" spricht "Info For The Streets",
ein beinahe noch "gewöhnlicher" Song und Hi-Tek's erster Auftritt, in
dem sich Vinyl-Kratzen und dem atmosphärisch-fernen Gestrick vermischt,
das man in den Neunzigern auch anderswo zu hören bekam und das hier in
Form eines kurzen Klavier-Loops ausgeschmückt wird. Der Charakter der
ganzen LP baut auf diesem verstaubten 90s-Sound auf, Lo-Fi-Drumlines
tanzen mit pulsierenden Bässen irgendwo in den Tiefen des Kosmos, den
Main Flow und Donte mit ihren Raps aufspannen. Die beiden Emcees sind
dabei wie geschaffen für die Backdrops ihrer beiden Produzenten: Main
Flow bohrt sich mit seinem monotonen Flow ins Ohr des Hörers, der immer
etwas heiser klingende Donte folgt direkt dahinter. Gerappt wird über
die rückgratlose Rap-Szene, über den eigenen Staat Cincinnati und vor
allem natürlich über die eigenen, übermenschlichen Fähigkeiten und die
Weisheiten, die man mit der Menschheit teilen möchte und die oftmals in
bunte Vergleiche gebettet werden. Die große Stärke sind dabei nicht
unbedingt einzeln herausragende Songs, sondern die Gesamtheit der
Tracks, die in einheitlichem Fahrtwasser steuern und den Hörer behände
mitnehmen - und zwar vom eröffnenden "Esoteric Manuscript" bis zum abschließenden "Cincinnati", für das noch Wanna-Battle-Kollege Holmskillit vorbeischaut. Highlights auszumachen fällt gar nicht so leicht, "Secrets Of The Sand"
erhebt mit einer großartigen Hook von Dirty Irby und den
ausschweifenden Lyrics jedoch starken Anspruch auf einen solchen Titel,
in "Tunnel Bound" glänzt vor allem der vom Teufel versuchte Donte. "Millenium"
lädt zu intensiver Meditation und das Zusammentreffen mit Prodigal Sunn
und 60 Second Assassin ist als abstrakte Wortstapelei über deren
Heilsbringereigenschaften sowie ein Sureshot. Auch Talib Kweli's
Einsätze sind hochwertig, sei es nun in "Nuclear Hip Hop", dem entspannt produzierten "Industry Lies" oder in "Peddlers Of Doom", das am Schluss eine großartig ins Konzept passende Spoken-Word-Einlage des Emcees aus Brooklyn einplant ("Mood
music, a lush arrangement of popular sounds to induce a mood of
relaxation. See to me, hearin emcees rock over beats, that shit is
soothin'. The current mood of HipHop is stagnant and not movin'"). So sei auch Talib der letzte und so treffende Satz gewährt, der die Essenz der Scheibe schön zusammenfasst: "We livin' this shit, changing the mood of the entire industry.".
Die bedeutendste Einwirkung dieses Albums auf die HipHop-Szene war wohl die Zusammenführung von Talib Kweli und Hi-Tek. Doch deshalb die eigentlichen Haupdarsteller unter den Tisch zu kehren wäre ein fataler Fehler. Mood's Erstling ist ein fester Bestandteil jener in den Neunzigern veröffentlichten Alben, die in textlicher Hinsicht alternative Wege gingen, die im Streben nach geistiger und spiritueller Erleuchtung dem Esoterischen Einzug erlaubten - jedoch keinesfalls so ausgeprägt wie bei gewissen anderen Künstlern. Trotzdem muss jeder für sich entscheiden, ob er sich diese Themen anhören will, falls ja, bieten Mood außerdem erstklassige Raps und ausgezeichnete Beats, die zwar unter NY-Einfluss stehen, aber durchaus eine eigene Note bestitzen und "Doom" zu einem kleinen Juwel der Rap-Historie machen.
Die bedeutendste Einwirkung dieses Albums auf die HipHop-Szene war wohl die Zusammenführung von Talib Kweli und Hi-Tek. Doch deshalb die eigentlichen Haupdarsteller unter den Tisch zu kehren wäre ein fataler Fehler. Mood's Erstling ist ein fester Bestandteil jener in den Neunzigern veröffentlichten Alben, die in textlicher Hinsicht alternative Wege gingen, die im Streben nach geistiger und spiritueller Erleuchtung dem Esoterischen Einzug erlaubten - jedoch keinesfalls so ausgeprägt wie bei gewissen anderen Künstlern. Trotzdem muss jeder für sich entscheiden, ob er sich diese Themen anhören will, falls ja, bieten Mood außerdem erstklassige Raps und ausgezeichnete Beats, die zwar unter NY-Einfluss stehen, aber durchaus eine eigene Note bestitzen und "Doom" zu einem kleinen Juwel der Rap-Historie machen.
8.1 / 10
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