Release Date:
11. Oktober 2011
Label:
Nappy Roots Entertainment / AVJ Records / Fontana Distribution
11. Oktober 2011
Label:
Nappy Roots Entertainment / AVJ Records / Fontana Distribution
Tracklist:
01. Legends Live On
02. Return Of The Country Boyz
03. Ea$y Money
04. Hey Love (Feat. Samuel Christian)
05. Pete Rose (Feat. Khujo Goodie)01. Legends Live On
02. Return Of The Country Boyz
03. Ea$y Money
04. Hey Love (Feat. Samuel Christian)
06. Good & Evil
07. Karma
08. Y'all Party
09. Give Me A Sign
10. Nappy U Here
11. Congratulations
Review:
Ganz ohne großen Trubel gehen die Nappy Roots inzwischen schon mit ihrem dritten Independent-Album an den Start und scheinen den Sprung vom Major-Strohfeuer zur konstanten Indie-Größe geschafft zu haben und mit intensivem Touren sowie dem Vertriebsdeal mit Fontana genug Geld zu verdienen, alle fünf Country-Boy-Köpfe durchzufüttern. Die Kosten dafür sind 200 Gigs pro Jahr und verhaltene Reaktionen auf das letzte Album, "The Pursuit Of Nappyness", das zudem nicht gemeinsam aufgenommen, sondern via Internet zusammengesteckt wurde. Bei "Nappy Dot Org" vermied man diesen Schönheitsfehler, setzte sich zusammen und ließ sich mehrere Monate Zeit, um den Ansprüchen der treuen Fanbase gerecht zu werden.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Der Grund, warum dieses Album außerdem ein wenig wie eine Neuvorstellung
anmutet ist neben größerer Promo außerdem die schon im Titel
angedeutete Tatsache, dass man sich mit den Veteranen-Producer-Team
Organized Noize zusammenschloss, um sich die LP (fast) komplett mit
feinsten Beats von diesem Trio auskleiden zu lassen. Die Zielsetzung ist
simpel: Man will sich selbst treu bleiben, den County-Sound
weiterführen und in einer Zeit, in der es keinen Südstaaten-Hype mehr
gibt, zeigen, dass man mit seiner Musik als "Conscious-South" (so nennt
es Rico Wade) bestehen kann. Wer sich an die letzten beiden Alben
erinnert, der weiß, dass dort mehr oder weniger dieselben Ziele
angestrebt und auch umgesetzt wurden, dass es jedoch immer wieder
unnötige Schönheitsfehler gab, die eine wirklich gute Wertung kosteten.
Und - Organized Noize hin oder her - nichts anderes ist hier der Fall,
denn was die Nappy Roots aufkochen ist ein Mix aus Party, klassischem
South à la Organized Noize, ihrem eigenen Country-HipHop und ein paar
radiofreundlichen Abschürfungen hier und da. Welch besserer Weg, als in "Legend Lives On"
ganz klassich mit Big Rube zu starten, der die ersten 40 Sekunden der
LP mit seinem Spoken Word füllt, während sich der Beat langsam aufbaut
und Big V schließlich übernimmt. Erzählt wird nicht viel, die
Grundbotschaft: Nappy Roots sind immer noch Country. Wenig
verwunderlich, dass sich die folgenden Tracks nicht etwa mit abgehobenen
Geldbädern und Champagnerduschen, Drogenschmuggel und Massenmord,
sondern mit den Themen auseinandersetzen, die einem normalen Menschen
begegnen: Liebe, Glaube, die täglichen Geldsorgen. Leider fehlt einem
Track wie "Karma" die richtige Instrumental-Beigabe, während "Ea$y Money"
zwar den Gemütszustand der Nappy Roots ganz gut umschreibt, mit seiner
wirklich (wirklich, wirklich) miserablen Hook allerdings aufpassen muss,
ungewappneten Hörern nicht einen instantanen Ohrentod zu bescheren. Den
Party-Gedanken, den der Song eigentlich vermitteln soll, kann man
jedenfalls vergessen. Da eignet sich schon eher "Y'all Party" mit einem einfachen Unterbau, der genug Platz für ansprechende Raps lässt. "Pete Rose"
schwenkt in eine ganz andere Richtung und gibt dem Album einen
Street-lastigen Song (entsprechend begibt man sich inhaltlich auf eine
Tour durch die Straßen: "My homie's just got out, my cousin goin' back in / Three quarters of my neighborhood still packed in the pen"),
der sogar ein wenig an die Neunziger erinnert. Weiter bietet das Album
einige etwas unrosige Ausführungen zum Thema Liebe im farblosen "Hey Love" und das inhaltlich nicht verkehrte "Good And Evil",
das leider mit einer kitschigen Hook und Aufmachung daherkommt und
dabei an "The People" vom letzten Album erinnert. Glücklicherweise
sammeln die Roots im Schlussteil nochmal Pluspunkte und trumpfen vor
allem mit "Nappy U Here", einem ganz großen Song, so sehr auf, dass man doch glatt einige der davor gemachten Schnitzer vergisst.
Insgesamt muss man hauptsächlich enttäuscht darüber sein, dass das fünfte Album der Nappy Roots wesentlich besser hätte sein können. Skinny DeVille und Co. sind fähige Rapper, die eine angenehme Gruppendynamik an den Tag legen und ein unterhaltsames Programm zusammenstellen, dem hin und wieder eine versaute Hook unterkommt und das generell unter einer verbesserungswürdigen Produktion leidet. Dass Organized Noize es besser können, müssen sie niemandem mehr beweisen, selbst mit den Nappy Roots stellen sie einige denkwürdige Momente auf die Beine (allen voran "Nappy U Here"), insgesamt wollte man aber scheinbar zu viele verschiedene Stimmungen einfangen, was nur dazu führt, dass "Nappy Dot Org" ein wenig ungeschlossen wirkt und hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.
Insgesamt muss man hauptsächlich enttäuscht darüber sein, dass das fünfte Album der Nappy Roots wesentlich besser hätte sein können. Skinny DeVille und Co. sind fähige Rapper, die eine angenehme Gruppendynamik an den Tag legen und ein unterhaltsames Programm zusammenstellen, dem hin und wieder eine versaute Hook unterkommt und das generell unter einer verbesserungswürdigen Produktion leidet. Dass Organized Noize es besser können, müssen sie niemandem mehr beweisen, selbst mit den Nappy Roots stellen sie einige denkwürdige Momente auf die Beine (allen voran "Nappy U Here"), insgesamt wollte man aber scheinbar zu viele verschiedene Stimmungen einfangen, was nur dazu führt, dass "Nappy Dot Org" ein wenig ungeschlossen wirkt und hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.
5.7 / 10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen