Release Date:
25. Oktober 2011
Label:
Goon MuSick / ihiphop Distribution
Tracklist:
01. Brotherhood
02. Fuck Rappers
03. Euthanasia (Feat. Jus Allah & Sicknature)
04. Timezones (Feat. Outerspace)
05. Kill Somebody
06. Boxcutter Samurai
07. Black Opz
08. Brain On Drugs (Feat. MC Esoteric)
09. High By Myself
10. Devil`s Advocate
11. The Legend Of Mr. T
12. Mount up (Feat. Sabac Red & Wise Intelligent)
13. Big Shots (Feat. J.O. (The Uncanny) & King Magnetic)
14. 100 Rhyme Books
15. Fuck Rappers (Remix) (Feat. Slaine & FT)
25. Oktober 2011
Label:
Goon MuSick / ihiphop Distribution
Tracklist:
01. Brotherhood
02. Fuck Rappers
03. Euthanasia (Feat. Jus Allah & Sicknature)
04. Timezones (Feat. Outerspace)
05. Kill Somebody
06. Boxcutter Samurai
07. Black Opz
08. Brain On Drugs (Feat. MC Esoteric)
09. High By Myself
10. Devil`s Advocate
11. The Legend Of Mr. T
12. Mount up (Feat. Sabac Red & Wise Intelligent)
13. Big Shots (Feat. J.O. (The Uncanny) & King Magnetic)
14. 100 Rhyme Books
15. Fuck Rappers (Remix) (Feat. Slaine & FT)
Review: "Fuck rappers. Reef is my favorite MC - mit diesem Schlachtruf reitet Reef The Lost Cauze" 2008 auf dem "Black Snow"-Album der Snowgoons über die Single "This Is Where The Fun Stops" und festigt damit die Freundschaft, die zwischen den deutschen Produzenten und dem Philly-Rapper seit der ersten Zusammenarbeit gedeiht. Eine solche kann man sich auch schon früh auf tiefergehenderer und vollwertiger Ebene vorstellen, nur da man nichts erzwingen will, bleibt es zunächst bei der beidseitigen Bereitschaft. Bis ins Jahr 2011, in dem die Snowgoons inzwischen schon eine stattliche Diskographie vorzuweisen haben und Anlauf für das kommende, Release-reiche Jahr nehmen. Für Snowgoons-Verhältnisse lässt man sich sogar reichlich Zeit und bringt "Your Favorite MC" dann über ihiphop bzw. das eigene Goon MuSick.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Vor allem die Snowgoons möchten mit diesem neuen Werk beweisen, dass sie
wandlungsfähiger sind, als die kritischen Stimmen sie nach ihren vier
Producer-Alben sowie den Projekten mit den Savage Bros und Lord Lhus
sehen. Ob allerdings Reef die richtige Wahl ist, der Welt mehr
Facettenreichtum zu präsentieren, ist eine andere Frage, denn wenngleich
seine bisherigen Alben allesamt mindestens solide waren, steht der
bärtige Rapper aus Philadelphia doch seit jeher für handfesten
Street-Sound ohne großen Schnickschnack. So ist das Endergebnis dann
auch ein recht gemischtes, einerseits (und hauptsächlich) mit sehr
erwartungsgemäßen Momenten, aber auch mit solchen, die die höheren Ziele
von Illegal und Det andeuten. "Timezones" ist ein gutes Beispiel
für diesen Dualismus: Sicknature gräbt ein Sample aus, das bereits von
Cyne geflippt wurde (eine so schlechte Wahl kann er damit also gar nicht
getroffen haben), der finale Beat für Reef mutet mit dem Standardpack
an Cuts (Biggie lässt grüßen) und seinen vordergründigen Streichern dann
aber doch wesentlich herkömmlicher an als beim Quartett aus Florida.
Reef trägt - wie zu erwarten war - seinen Teil dazu bei, dass alles in
geregelten Bahnen läuft: Dass er ein sehr sicher flowender MC mit
Wortwitz und adäquaten Battle-Skills ist und dies auch hier wieder unter
Beweis stellt, sollte niemanden überraschen, die Komponenten, die über
dieses Grundmaß hinausgehen, lassen sich wie schon auf früheren Alben an
einer Hand abzählen und sind insofern gewissermaßen ebenfalls keine
Überraschung. Ebensowenig verwunderlich ist es, dass es gerade die
weniger "typischen" Songs sind, die im Gedächtnis bleiben, denn ein Song
wie "Fuck Rappers", der mit Hörnern die Türen eintritt und dann
noch wilde Streicher sowie ein wenig Choralgesang mit in den Topf kippt,
ist etwas zu berechnend bzw. vermisst einfach einen wirklich
einzigartigen und angemessenen Auftritt am Mic (ein wütender und leider
auch im Remix nicht vertretener Canibus böte sich an). "Euthanasia" und "Brotherhood"
komplettieren einen kraftvollen, aber doch besorgniserregenden Start,
wenn man bedenkt, dass die Goons gerade solche Power-Walzen etwas
subtiler ins Rennen schicken wollten. Das ergibt sich glücklicherweise
sehr natürlich im restlichen Verlauf der Scheibe, "Boxcutter Samurai"
beispielsweise zehrt von einem (keinesfalls jungfräulichen), gut
genutzten Sample, verlässt dabei zwar keinesfalls die gutbürgerlichen
BoomBap-Gefilde, erinnert aber (dezentere Kick außen vor) an "German
Lugers"-Tage. Im Folgenden findet Reef dann sogar Zeit, sein
Themenspektrum abzulaufen: "High By Myself" ist ein eher unauffälliges Liebeslied ans eigene Dutch, "The Legend"
ein nur auf den ersten Blick unscheinbares Highlight, in das geschickt
ein wenig Grown Man Talk aus Reef-Sicht eingebracht wird. "Black Opz" ist der eher langweilige und standardmäßige Bericht vom Krieg vor der eigenen Haustür, "Mount Up" ergeht sich mit entsprechenden Gästen in sozio-politischem Kommentar. Das selbsterklärende "Brain On Drugs" lebt vom treibenden Beat, die zusammengewürfelten, als nachdenklich stimmend gedachten Geschichten in "Devil's Advocate" freuen sich über ein sehr ruhiges Instrumental, von dessen Sorte sich ein noch besseres in "100 Rhyme Books", einem sehr persönlichen Brief mit Gedanken und Ratschlägen an den eigenen Sohn, findet.
Die Ziele der Snowgoons für ihre Produktionsarbeit bei Reef's neuem
Album sind genau die richtigen, die Umsetzung könnte dann allerdings
noch etwas besser sein. Ein wirklich bahnbrechendes Album hat sicherlich
niemand erwartet, doch da Illegal und Det beweisen, dass sie mehr sind
als die Scheuklappen-Producer, als die sie mancherorts abgeurteilt
werden, hätte es dann auch durchaus etwas mehr dieser Abwechslung sein
dürfen (insofern darf man gespannt sein, was auf den nächsten Projekten
geschehen wird), zumal Reef sowieso nicht der Emcee ist, der auf den
dramatisch-pompösen Arrangements eines "typischen" Snowgoons-Beats
zuhause ist. "Your Favorite MC" ist er nebenzu übrigens auch nicht (was
ein Großteil aller Hörer unterschreiben wird) - Reef wird von fast jedem
geachtet, aber von fast niemandem wirklich an der Spitze gehandelt.
Zusammen mit den Goons hinterlässt er der BoomBap-Welt ein solides, aber
keinesfalls essenzielles Machwerk.
5.9 / 10
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