Freitag, 23. September 2011

Access Immortal - Last Summer In Brooklyn 2


Release Date:
21. Januar 2011

Label:
Eigenvertrieb

Tracklist:
01. I'm Not You
02. Redcoats Are Coming
03. Boondocks (Feat. Thanos)
04. Capital A
05. Faith And A .45 (Feat. Godilla & King Magnetic)
06. In The Rain (Feat. Shameka)
07. Try Harder
08. What The Fuck (Feat. Medinah Starr)
09. 59Fifty (New Era)
10. Different Breed (Feat. Daze & J.D. Nero)
11. Rise Up
12. Blockbusters (Feat. Mouthpiece)
13. Insomnia (Feat. Jukstapose & Verse Essential)
14. Tell The World
15. Where We At (Feat. Fess Gotchu)
16. Yakuza (Feat. Vast Aire & Double AB)
17. This Can't Be Life
18. La Familia (Feat. Karniege & Medinah Starr)
19. Kings of Kings
20. Bag Full of Shwag (Feat. Verse Essential)
21. Make It Reign (Feat. Fresh Daily)
22. You Don't Know Us
23. Angel Dust (Feat. Fess Gotchu, Mello, Mighty Ravage, Karniege, Gage One & Verse Essential)

Review:
Beständigkeit ist die Eigenschaft, durch die sich Access Immortal innerhalb der letzten Jahre auszeichnete, denn der große Erfolg war ihm noch nicht beschert. Inzwischen scheint er auch nicht mehr auf auswärtige Labels zu setzen, denn hinter seinem neusten Projekt steht nicht einmal mehr Introspect Records. Der zugehörige Vorgänger war 2008, um das positive Feedback zu "American Me" weiterleben zu lassen, ein mittelmäßiges Mixtape, weshalb hiesiges Projekt natürlich nicht mit stürmischer Freude erwartet wird. Doch ganz offensichtlich ist Teil Zwei von "Last Summer In Brooklyn" kein Mixtape, sondern ein vollwertiges Album, das übrigens irgendwie auch eine Trilogie beschließen soll, welche Access' letzte drei Projekte umfasst und sie unter dem Motto ungefilterter Musik, an die keine enormen Erwartungen gestellt werden, einigt.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Bisher wusste man bei Access immer, woran man war, was sich hiermit definitiv nicht ändert. Der Mann mit der eher weichen Stimme setzt weiterhin auf BoomBap mit Herz und ohne Experimente. Wem das zu langweilig ist, der ist von Anfang an an der falschen Adresse. Beats kommen einerseits natürlich von Langzeit-Partner Vanderslice, aber auch von unbekannteren Namen: Da Natural, Thought Product, Juanlobo, Todd Sykes oder auch The Cratez tragen u.a. dazu bei, dass man sich auf "Last Summer In Brooklyn 2" mehr oder weniger so fühlt wie schon auf früheren Releases. Immer noch bestimmt das tägliche Leben in den Straßen Brooklyns das lyrische Geschehen, für größere andere Geschichten findet ACS keine Zeit. Das hat zur Folge, dass er sich oft wiederholt und Tracks demnach überflüssig werden, sobald der Beat nicht die nötige Energie aufbringt. Dass dies bei 23 Anspielstationen wiederum hin und wieder vorkommt, versteht sich von selbst. Trotzdem muss angemerkt werden, dass ein recht sicherer Geschmack bei der Wahl der Beats dafür sorgt, dass der BoomBap-Durstige ordentlich bedient wird. Ein kleiner Knaller ist "Try Harder", alleine deshalb, weil er so sehr nach DJ Premier klingt, dass man kaum glaubt, dass in Wirklichkeit Alterbeats an den Reglern saß. Nach diesem wunderbaren Kopfnicker fehlt dann das Verständnis für eine Schlummernummer wie "What The Fuck You Want", in der auch Medinah Starr nicht sonderlich gut aussieht. Außerdem legt es einen der Schwachpunkte der LP offen: Bei seinen Hooks, wenn man sie denn überhaupt von den Strophen unterscheiden kann, bekleckert sich ACS selten mit Ruhm. Die Wahl seiner Gäste ist ebenfalls nicht perfekt, denn neben einigen wohlbekannten Wortakrobaten aus dem direkteren Umfeld haben sich auch einige Halbtalentierte ins Lineup verirrt, bzw. Leute, die so unauffällig sind, dass man sie sich auch hätte sparen können. Dazu zählen etwa Fess Gotchu und Daze. Mouthpiece mag dem einen oder anderen Südstaaten-Head bekannt sein, in der farblosen Mixtur namens "Blockbusters" ist er jedenfalls alles andere als beeindruckend. Dann doch lieber die andächtigen Streicher, die durch "Insomnia" ziehen, während darüber gerappt wird, dass man Tag und Nacht am Husteln ist. Auch das Voice-Sample aus "59Fifty" ist eine feine Sache, die dem Song eine sehr starke Atmosphäre verleiht, in die auch Access bestens passt. Ein weiteres Highlight ist "Yakuza", vorwiegend aufgrund der Gäste, während in "Angel Dust" trotz großen Auflaufs nicht viel passiert. Fresh Daily stellt sich als sinnvolle Addition im eher ruhigen "Make It Reign" heraus, neben einem Haufen gut anhörbarer Musik (z.B. "Capital A" und "Redcoats Are Coming") fallen dann noch zwei schwache Stücke auf, nämlich einerseits "This Can't Be Life" und "You Don't Know Us", beide mit wenig berauschender Hook.

Bei knappen 80 Spielminuten ist es offensichtlich, dass es Access Immortal nicht an Material gefehlt hat. Was stattdessen hätte walten können wäre eine größere Strenge bei der Auswahl des finalen Materials. Ganz ungeachtet der Musik sind 80 Minuten praktisch immer zu lange, in diesem Fall allerdings auch noch vollkommen unverständlich, denn hätte man den schwächsten Anteil, bei dem es sich in der Tat um Füllmaterial handelt, weggelassen, wäre das Ergebnis doch ein ganzes Stück besser gewesen. Auch so ist "Last Summer In Brooklyn 2" eine nette Angelegenheit, die wie schon Access' erste Alben für diesen traditionellen HipHop ein feines Händchen beweist, gemacht für alle, die auch genau danach suchen, insgesamt ist das Album jedoch ermüdend lang und sackt somit fast ins Mittelmaß ab.

5.7 / 10

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