Freitag, 23. September 2011

Median - The Sender


Release Date:
16. August 2011

Label:
The Foreign Exchange Music

Tracklist:
01. Take A Chance (Feat. Phonte)
02. Bright Individual
03. Open My Thoughts
04. Turn Ya On (Feat. Phonte & Big Remo)
05. Crazy Visions
06. Okie Dokers (Feat. Khrysis)
07. Fresh Breath (Feat. Sundown & King Mez)
08. Sizzlin (Feat. Rapsody)
09. Right On (Feat. Halo)
10. Hi Five
11. Special (Feat. Phonte, YahZarah & Bahamadia)
12. Kiss the Sky (Feat. Sy Smith)
13. The Sender

Review:
Schon über Median selbst gibt es nicht übermäßig viel zu berichten, über das, was er die letzten vier Jahre getrieben hat, allerdings noch viel weniger, notiert werden kann eine überschaubare Reihe an Gastauftritten. Doch auch für ihn gilt: Als seine 2005er EP veröffentlicht wurde, selbst als 2007 mit "Median's Relief" sein Debüt erschien, war die Justus League, welcher der Emcee aus Raleigh, NC seit den Neunzigern angehört, noch ein bedeutsamerer Name. Wie die meisten seiner JL-Kollegen sieht auch Median keinen Grund, sich deshalb von seinen Ursprüngen zu entfernen und hält auch noch 2011 an der League fest, ist bei Foreign Exchange Music untergebracht und veröffentlicht seinen Zweitling "The Sender" digital.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Nicht nur hält Median an alten Werten fest, mit acht von Khrysis und 9th Wonder produzierten Songs sollte eigentlich kein Zweifel bestehen, dass hier der gleiche musikalische Wind wie schon seit Jahren weht, der es inzwischen äußerst schwer hat, überhaupt noch Gehört zu finden. Ganz im Gegensatz zum Jahr 2007, wo "Median's Relief" erheblich mehr Aufmerksamkeit zuteil wurde. Ironischerweise legt Median hier an nicht wenigen Stellen einen weiteren Grund vor, warum dem so ist. Im Prinzip war es abzusehen, dass einmal mehr die 9th-Wonder'schen Drums sacht im Hintergrund ihre Runden drehen und das Parkett ausmachen würden, während entspannte Streicher und Soul-Samples darauf ihren Tanz aufführen. Insgesamt muss sogar festgestellt werden, dass die Rechnung recht oft aufgeht, denn ganz gleich auf wie vielen Alben er schon praktiziert wurde, wenn sich der Justus-League-Sound mit liebevoll zusammengesteckten Beats präsentiert, dann ist er immer noch eine schöne Begleitung für sommerliche Tage: "Bright Individual" beispielsweise hält eine von Khrysis' besseren Arbeiten parat und passt wunderbar zu Median's heller, sehr beruhigender Stimme. Thematisch wird man von harmlosem Conscious-Rap umarmt, ohne dass je wirklich viel passieren würde. Das ist zwar schade, führt somit allerdings zu einem sehr einfach anhörbaren Album. Als kleine Besonderheit gibt es außerdem Raps von Phonte, dieser Tage keine Selbstverständlichkeit mehr, wobei gerade Kev Brown's Opener "Take A Chance" vor Langeweile kaum zu retten ist und auch "Turn Ya On" genau das ist, was die Justus League vermeiden sollte - schleppende Klänge und eine standardmäßige Hook dazu. Auch "Okie Dokers" tritt keine Begeisterungsstürme los, Khrysis' gemächliche Erscheinung am Mic passt aber zumindest in den Song. Wesentlich besser gerät das angenehm-sympathische "Sizzlin'", das nicht etwa ein heißer Club-Banger, sondern wieder J-League in bester, relaxter Ausführung ist, was ebenso für "Crazy Visions" sagen lässt, dem Khrysis nebst der Drumline und dem Voice-Sample noch Rasseln im Hintergrund beimischt, woraufhin Median von diesem und jenem (allem, was er in seinem Amerika so zu sehen bekommt) erzählt. "Special" fährt mit Bahamadia einen speziellen Gast auf, versumpft allerdings wieder in Langeweile und findet dort mit "Kiss The Sky" gleich einen guten Freund. Unter den restlichen Songs finden sich zum Glück noch einige nettere Momente, außerdem noch drei Werke von 9th Wonder, von denen allerdings nur eines so richtig Spaß macht: "The Sender" ist der krönende Abschluss dieses mittelmäßigen Albums, der zumindest ein wenig entschädigt und mit wunderschönem Soul-Sample als kleines Juwel zu vermerken ist.

Median ist niemand, dem man's nicht gönnt, aber hier liefert er einfach zu wenig, als dass man große Lobesreden schwingen könnte. Dabei ist der Mann eine sehr angenehme Erscheinung am Mic, weswegen man hoffen darf, dass er sich für zukünftige Projekt etwas mehr traut, den altbackenen 9th-Wonder-Sound mit kreativen Elementen aufmischt. Und wer einige seiner älteren Tracks kennt, der weiß, dass auch inhaltlich etwas mehr drin gewesen wäre als der im immergleichen Tonfall und in der immergleichen Stimmung vorgetragene Mix. "The Sender" schafft es immer noch zu einer Handvoll richtig guter Tracks, doch angesichts des vielen viel zu langweiligen Materials reicht das leider nicht aus, weswegen Median es nicht aus dem Durchschnitt schafft.

5.1 / 10

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