Release Date:
04. März 1997
Label:
Columbia Records
Tracklist:
01. The Time Has Come
02. Puppet Master (Feat. Dr. Dre & B-Real)
03. Decisions, Decisions (Feat. Goodie Mob)
04. Third World (Feat. RZA & GZA)
05. Battle Of 2001 (Feat. Cypress Hill)
06. Devil In A Blue Dress (Feat. LA The Darkman)
07. Heavy Weights (Feat. MC Eiht)
08. Move Ahead (Feat. KRS-One)
09. It Could Happen To You (Feat. Mobb Deep)
10. Life Is Tragic (Feat. Infamous Mobb)
11. New York Undercover (Feat. Call O' Da Wild)
12. John 3:16 (Feat. Wyclef Jean)
13. Runnin' Wild (Feat. Soul Assasins Music)
04. März 1997
Label:
Columbia Records
Tracklist:
01. The Time Has Come
02. Puppet Master (Feat. Dr. Dre & B-Real)
03. Decisions, Decisions (Feat. Goodie Mob)
04. Third World (Feat. RZA & GZA)
05. Battle Of 2001 (Feat. Cypress Hill)
06. Devil In A Blue Dress (Feat. LA The Darkman)
07. Heavy Weights (Feat. MC Eiht)
08. Move Ahead (Feat. KRS-One)
09. It Could Happen To You (Feat. Mobb Deep)
10. Life Is Tragic (Feat. Infamous Mobb)
11. New York Undercover (Feat. Call O' Da Wild)
12. John 3:16 (Feat. Wyclef Jean)
13. Runnin' Wild (Feat. Soul Assasins Music)
Review:
Mitte der Neunziger haben Cypress Hill bereits drei Platinalben auf dem Konto stehen - mehr als fast alle anderen Interpreten im HipHop-Genre je zusammenbringen werden. Doch DJ Muggs, Producer der drei Scheiben, juckt es in den Fingern, seine Fähigkeiten auch im Alleingang zu demonstrieren. Dieses Bestreben wird kombiniert mit einem Künstlerkollektiv, das unter Muggs' Führung entstand: den Soul Assassins. Es ist die Geburtsstunde des ersten Kapitels der "Soul Assassins", einem der damals noch recht seltenen Producer-Alben, das mit einem Lineup glänzt, welches heutzutage kaum mehr vorstellbar ist.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Es ist eine Mischung aus einigen der größten Namen der damaligen (und auch noch heutigen) Szene und einigen wenigen (zu diesem Zeitpunkt zumindest noch) Unbekannten, die Muggs mit seinen edlen Beats versieht. Beats, die beweisen müssen, dass sie mehr sind als nur Untersätze für eine House-Of-Pain-Hymne oder die Audiobeigabe zur nächsten Bong-Session. Unterstrichen wird dies durch sieben Tracks mit Künstlern von Muggs' Herkunftsort, der Ostküste. Doch selbst wenn es so scheint: Das wirkliche Kollektiv der Soul Assassins ist nicht gleichzusetzen mit dem Lineup hiesiger LP, hat mit der Scheibe zudem kaum etwas zu tun. Das ist wahrscheinlich auch besser so, denn das Lineup für die zwölf Tracks hätte kaum besser sein können. Es fordert nicht nur einen, sondern mehrere andere Sounds von Muggs, da der Meister versucht, sich seinen Gästen anzupassen. Davon, der Produzentenalbenkrankheit zu verfallen, ist Muggs trotzdem fern: Fast alle Instrumentals lassen sich als BoomBap ostküstlicher Prägung klassifizieren, von Anfang bis Ende herrscht eine dunkle Grundstimmung vor, die Atlanta zwischen Queensbridge und South Central erlaubt. Wo soll man hier also anfangen? Vielleicht im Westen, etwa mit MC Eiht, der zwischen den restlichen Schwergewichten mit seinem Track beinahe unterzugehen droht, was lediglich daran liegt, dass der sehr bedächtige, von Streichern begleitete Kopfnicker "Heavy Weight" nicht direkt ins Auge (bzw. Ohr) springt. Volle Aufmerksamkeit bekommt dagegen das mit schwer amüsantem Video ausgestattete "Puppet Master", in dem Muggs es fertig bringt, seinen Beat klingen zu lassen, als stamme er von Dre selbst, während der gesamte Track auch auf rap-technischer Ebene seinen Reiz hat. Zu den Highlights zählt er aber ebensowenig wie der obligatorische Cypress-Hill-Auftritt in "Battle Of 2001", in dem nach langem Intro über Sperrfeuer ein Funkbericht von einem erdachten Schlachtfeld gegeben wird. Selbst Wyclef Jean, der gegen Ende den wohl eingängigsten Track ("John 3:16") mit Gesang und Raps über eine gottlose Welt glasiert, was zu einem äußerst harmonischen und starken Outcome führt, ist nicht das Beste, was die LP zu bieten hat. Ironischerweise bekommen RZA und GZA zwar ebenfalls einen Sahne-Beat für "Third World" mit auf den Weg, doch es ist der noch nicht ins Rampenlicht getretene und junge, angehende Wu-Jünger LA The Darkman, der mit "Devil In A Blue Dress" ganz dick abräumt und seinen markanten Stil an den Mann zu bringen weiß. Eine ähnliche Konstellation reist von der Queensbridge an: Mobb Deep geben sich als Eastcoast-Heavyweights keine Blöße und meistern ihr "It Could Happen To You" mit Bravour, nur um von den eigenen Rockzipfelhaltern noch überboten zu werden: In "Life Is Tragic" lodern düstere Streicher auf und das noch weitesgehend unbeschriebene Trio Infamous Mobb wirft sich hungrig wie drei unterernährte Wölfe dem Hörer entgegen. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist der damals noch nicht vollständig degenerierte KRS-One, der in "Move Ahead" in einem dunklen Piano-Szenario gegen die Ost-West-Spannungen wettert. Ein weiteres Merkmal dieser Scheibe ist der für viele wohl einzige bekannte Auftritt von Call O' Da Wild, dem unter Muggs' Fittichen stehenden Duo, das es nur zu einigen vielversprechenden Tracks brachte und dessen fertiggestelltes Album irgendwo in Muggerund's Keller Staub fängt. Hier ist nur Barron Ricks zu hören, dafür in zwei ehrenwerten Tracks: "New York Undercover" (natürlich gewidmet an den Big Apple) ist mit einer Genialität eines Beats ein Selbstläufer, in "Runnin' Wild" dagegen kommt auch Ricks' Reimkunst, stimmlich und flowtechnisch schwer an einen gewissen Qwel erinnernd, nicht zu kurz. Zur Abhandlung aller Tracks fehlt nunmehr nur noch die Delegation aus dem dreckigen Süden, die mit "Decisions, Decisions" einen Beitrag hinterlässt, der es in sich hat: Eine sachte Akustikgitarre, staubige Drumline und die ambitionierten Rhymes machen diese viereinhalb Minuten zum akustischen Festmahl, bei dem vor allem ein in den Halbwahn verfallener Cee-Lo alles andere in den Schatten stellt:
"Let your eyes close to what your contract shows and fine print
They gotta get back every cent you spent
You content cause, you do what everybody does
The industry that changed you from the person you was
Knee-deep in the struggle, two part-time jobs to juggle
Got a lady and a seed that you can't hardly feed
Any day your life could end, so you depend
On the reciting and the writing when you got the spare time to spend
To keep you stable, hopin' one day you'll be able
To be a commodity on somebody's record label
Got your chance, twenty thousand dollar advance and a car
And all of a sudden you a star at the bar
Ballin', callin' the waiter to bring one of they finest wines
Then you started snortin lines
Your life defines the misconception of stayin' down
You can't be influenced by everybody you hang round"
Muggs' erstes Solowerk ist ganz und gar ein außergewöhnliches Album. Kein Meilenstein, aber eine Scheibe, die verschiedenste Charaktere unter einer Flagge vereint und dabei noch einen verdammt guten Longplayer abgibt, der zwar in erster Linie die Ostküstenanhänger ansprechen dürfte, aber auch für alle anderen keinesfalls verkehrt ist. Als großes Plus geht Muggs' Fähigkeit, auf seine Gäste zuzugehen, ein, denn so gelingt es, den erlauchten MC-Kreis auf einen roten Faden aufzureihen, was das "Chapter 1" der "Soul Assassins"-Reihe zu einem Must-Have macht.
8.3 / 10
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