Sonntag, 26. September 2010

Tek - 24KT Smoke


Release Date:
24. August 2010

Label:
Duck Down Records

Tracklist:
01. Hey Gurl Intro
02. Smoke's Theme
03. Pushin' Game
04. Touchin' That Green
05. Grind Wit Me (Feat. Sheek Louch)
06. That Barrel Go Bang (Feat. Inspectah Deck & Fes Taylor)
07. Shottaz (Feat. Freeway & Jakk Frost)
08. Eyes On The Prize (Feat. MBusi)
09. Trunk Fulla Bang
10. Death Iz Forever 2 (Feat. Steele & Havoc)
11. New Luv (Feat. Drawzilla)
12. Forever (Feat. Iman Jaunte)
13. Courtesy (Feat. D'Shaun)
14. Toast To The Good Life
15. Grind Wit Me (G-Mix) (Feat. Sheek Louch & Drawzilla)

Review:
Vor der Entfaltung als Solokünstler ist niemand sicher, hier trifft es Smif-N-Wessun's Tek. Doch wer will es ihm verübeln, sein Partner in Crime Steele hat inzwischen schon zwei Alben vorzuweisen, Tek lediglich einige reudige und gänzlich unbedeutende Mixtapes. Darüber hinaus scheint im Hause Duck Down dank der vielen Signings und des 15-jährigen Jubiläums eine ansteckende Release-Freude zu herrschen, schließlich ist das neue Smif-N-Wessun-Album, produziert von Pete Rock, schon am Horizont zu sehen. Davor ist gerade genug Zeit, noch ein kleines Soloprojekt einzuschieben, das sich "24KT Smoke" nennt und mit satter Verspätung erscheint.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Für jeden, der schon von Cover und Tracklist schwer verunsichert ist, hat spätestens mit der Ankündigung, dass es sich hierbei um eine Mischung aus Street- und radiotauglichem Material handeln soll, der Spaß ein Loch. Wirkliche Spuren von einem Boot-Camp-Release oder gar die Beatminerz als Produzenten sind ein ferner Wunsch, stattdessen muss man seitens der Beats mit einem Haufen Niemande und Leuten wie Illmind und Statik Selektah als Höchstes der Gefühle vorlieb nehmen. Dass Tek darüber hinaus in den letzten Jahren nicht unbedingt an technischer Versiertheit hinzugewonnen hat und auf Albumlänge mitunter anstrengend werden kann, ist dabei noch gar nicht berücksichtigt, schlägt aber logischerweise ab und an durch. Wenngleich man also schon im Voraus die Unnötigkeit dieses Projekts wahrheitsgemäß prophezeien kann, unternimmt man die erste Tour durch die 15 Tracks, um seine Vermutungen zu bestätigen. Wie zu erwarten trägt Tek seinen Teil dazu bei, vorurteilbehaftete HipHop-Hörer zu bekräftigen, und macht es sich mehr oder weniger im erwarteten Qualitätsstreifen gemütlich. Eingeleitet von einem sehr mäßigen und höchstens beim ersten Hören witzigen (danach nervigen) Intro gibt es gemächlich und routiniert erzählte Raps, denen ein leider viel zu langweiliger Beat-Teppich zugrunde liegt. Man dümpelt zwischen soften Voice-Samples, seichten Percussions und natürlich auch den "Street-Tracks", denen zumeist jeglicher Biss und etwaiger Charme fehlt. Gerade da wird man von "Touchin' That Green" zum ersten Mal von einer härteren Snare und gekonnt geflochtenen Streichern überrascht, selbst wenn der Track mit seiner Hook nicht der attraktivste ist. Ansonsten gibt ironischerweise gerade die Qualität der Songs (anfangs) den roten Faden vor: "Smoke's Theme" ist nicht minder unaufregend als Illmind's "Pushin' Game", das zwar härter konzipiert ist, aber trotzdem dank Ideenlosigkeit in sich zusammenfällt. Dass Tek auf der LP nichts Erwähnenswertes zu erzählen hat, fällt einem da schon gar nicht mehr auf. Das lässt sich auch auf die Gäste, mit denen er sich mit Fortschreiten des Albums umgibt, münzen, denn selbst der einst für legendäre Gastauftritte berüchtigte Rebel INS sieht nur wenig besser aus als sein Lakai Fes Taylor. Der Tiefpunkt wird dann bei "Trunk Fulla Bang" erreicht, einer armseligen Dirty-South-Kopie, in der Tek schlichtweg verloren klingt. Die folgenden Tracks legen dann eine erstaunliche Genießbarkeit an den Tag, retten das Album als Gesamtheit jedoch auch nicht mehr aus seinem Dilemma: "Death Iz Forever 2" bietet leider keine großen Rap-Shows, dafür aber ein rundes Gesamtpaket, "New Luv" und "Forever" leben von gefühlvollen Beats und vor allem von starken Hooks, in "Toast To The Good Life" meistert Tek den simpel-relaxten Song im Alleingang. Den Rest, vor allem den Remix zu "Grind Wit Me", der genauso skippenswert wie sein Original ist, darf man dann wieder getrost vergessen.

Es sollte eine HipHop-Polizei eingeführt werden, die sinnlose und unnötige Releases unterbindet. Dann käme vielleicht nicht jeder einzelne Rapper auf die meist sehr überflüssige Idee, ein eigenes, halbherziges Projekt zu veröffentlichen. Den kleinen Prozentsatz des Aufwands für diese LP, der als produktiv anzusehen ist, hätte Tek lieber in "Monumental" investiert, damit wenigstens dieses (hoffentlich in absehbarer Zeit erscheinende) Album kein Reinfall wird. Dabei mag man sogar noch verwundert sein, dass "24Kt Smoke" eine ganze (wortwörtliche) Handvoll brauchbarer Tracks abgeworfen hat. Zusammen mit den restlichen mittelmäßigen und verwerfenswerten Songs reicht das aber trotzdem nicht, um den Magen eines halbwegs hungrigen HipHop-Hörers halb zu füllen.

4.1 / 10

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