Release Date:
12. Januar 2010
Label:
Select Few Records
Tracklist:
01. Orchestrated
02. Joyful Suffer
03. Teal Crane
04. Beast, The Mark Of
05. Architects (Feat. Jade Fox)
06. Anger Labor
07. As Long As I Live (Feat. L.I.F.E. Long)
08. B-More To CT (Feat. Brown Monkey Music)
09. Concrete Rap (Feat. Cee Reed)
10. Chess
11. Pushing Out Material (Feat. Roc One)
12. G.O.L.D.S.C.H.L.A.G.E.R.
13. Indie Flicks (Feat. Mik Ripz)
14. Rebel Minded (Feat. Admiral Crumple)
15. Images (Feat. Mr. Lif)
16. Chaotic Order
17. Dismal Paradise (Feat. Ron Vetter)
18. Time's Good
19. Pennies
20. Lahib Nouman
21. Barbwire Persistence (Feat. Copywrite)
22. Destiny's Path
23. The Omega
12. Januar 2010
Label:
Select Few Records
Tracklist:
01. Orchestrated
02. Joyful Suffer
03. Teal Crane
04. Beast, The Mark Of
05. Architects (Feat. Jade Fox)
06. Anger Labor
07. As Long As I Live (Feat. L.I.F.E. Long)
08. B-More To CT (Feat. Brown Monkey Music)
09. Concrete Rap (Feat. Cee Reed)
10. Chess
11. Pushing Out Material (Feat. Roc One)
12. G.O.L.D.S.C.H.L.A.G.E.R.
13. Indie Flicks (Feat. Mik Ripz)
14. Rebel Minded (Feat. Admiral Crumple)
15. Images (Feat. Mr. Lif)
16. Chaotic Order
17. Dismal Paradise (Feat. Ron Vetter)
18. Time's Good
19. Pennies
20. Lahib Nouman
21. Barbwire Persistence (Feat. Copywrite)
22. Destiny's Path
23. The Omega
Review:
Aus den Tiefen Connecticuts kommt ein Artist, über den es fast nichts in Erfahrung zu bringen gibt, der aber doch ein großes Anliegen im Gepäck hat: Nach zwei gänzlich unbekannten Alben präsentiert Pruven sein nunmehr drittes Werk, auf das er lange hingearbeitet hat und in dem laut Eigenaussage eine Menge Herzblut steckt. Pruven hat (wohl wenig erfolgreich) an fünf verschiedenen Colleges studiert, an der Strayer University einen Associates Degree in Business gemacht; er hat in zehn verschiedenen amerikanischen States gelebt, war zwischenzeitlich obdachlos und nannte sein Auto sein Zuhause. Nun will sich der gebeutelte Emcee aufrappeln und sich mit "First Words: Earn Everything" beweisen.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Bis dato wird einem Pruven mit einiger Sicherheit noch nicht über den Weg gelaufen sein, denn trotz einiger durchaus bekannter Namen, die er für sein Album gewinnen konnte, war er selbst bisher noch auf keinen nennenswerten Scheiben zu Gast. Er zählt allerdings zum Kollektiv der ähnlich (un-)bekannten AntFarm Affiliates, was die Gäste Cee Red und Roc One erklärt. Bei den rekrutierten Produzenten sieht man sich ebenfalls mit vielen neuen bzw. unbekannten Namen konfrontiert, der geläufigste ist da noch Dirt E. Dutch, bekannt vom "Troublemakers" Projekt mit Breez Evahflowin. Der Musik von Pruven liegt wieder einmal das gute alte BoomBap-Rezept zugrunde, doch glücklicherweise steht Pruven nicht so tief im Kreis der Alteingesessenen, dass sein Album wie jede zweite andere BoomBap-Platte klänge. Sorge dafür tragen in erster Linie die Produzenten, die sich allesamt nicht viel nehmen und Pruven einen entfernten LoFi-Touch anheften, der mit gelegentlichen, mystischen Samples und wie aus weiter Ferne dröhnenden Drumlines erzielt wird. Hinzu kommt Pruven selbst, der mit seiner langsamen, sehr unaufgeregten Art eine bestimmte Stimmung festlegt und die kompletten 23 Tracks durchzieht. Gelegen kommen ihm dabei logischerweise leicht relaxte Instrumentals, von denen es ebenfalls einige auf der LP zu hören gibt: Der König dieser Tracks ist "Teal Crane", ein wunderbar langsamer Kopfnicker, der jede Hektik verbannt. In eine ähnliche Richtung gehen "Anger Labor" sowie "Time's Good" und "Indie Flicks", die beide mit warmem Streicherteppich einen sehr angenehmen Ton anschlagen. Den Gegensatz bildet etwa das eröffnende "Orchestrated", in dem die weitaus energischeren Streicher fast schon zu viel Drive für Pruven auffahren. In "Joyful Suffer" wird er dann sogar richtig aus der Reserve gelockt, wenn er über eingängige Gesangs-Samples schärfere Lines spuckt. Mystischen Gesang bietet "Destiny's Path", für das Firzt Born Respekt verdient hat, während Pruven auch hier eine gute Figur abgibt. Sein Themenpool erhebt (wie zu erwarten) Anspruch auf Niveau, wirklich erwähnenswert ist er jedoch nicht. Sein ehemaliger, verstorbener Zimmerkollege findet unterschwellig Erwähnung, ansonsten mischt er bekannte Themen in verstrickte Rhymes und ist somit als Emcee kein Unikat. Auch kommt er nicht überall zurecht: "Beast, The Mark Of" ist gut, könnte aber mehr Harmonie zwischen Beat und Raps vertragen, ebenso wie das gut produzierte "Chess". Doch diese Störfaktoren sind nur sehr geringer Natur. Dass sich bei 23 Tracks der fast unvermeidbare Anteil an Mittelmaß hinzugesellt, schmerzt schon deutlich mehr. Doch dagegen kämpft Pruven tapfer mit gutem Material: Den Vorsatz "Pushing Out Material" vertritt er so selbstverständlich wie einen angeborenen Instinkt, mit seinen käuferwerbenden Gästen verträgt er sich ebenfalls gut: Während mit Copywrite noch kleines Geschäft verrichtet wird, legt L.I.F.E. Long eine astreine Performance hin und mausert sich "Images" zum Highlight der Platte: Zu einem erstklassigen Beat von Skribe 1 wird ein "Was wäre, wenn...?" Szenario an das nächste gereiht - eine Thematik, die zwar schon bekannt ist, in der aber vor allem Pruven voll aufblüht: "Imagine Jordan and LeBron, both in their prime / Playing a game one-on-one to 55".
"Outside the box we think, outside the box we rhyme" (aus "Imagine"), so Pruven's Motto. So ganz der Querdenker ist er zwar nicht, denn in puncto Innovation bleibt sein Album eher blass, doch das ist nicht weiter schlimm. Schließlich ist Pruven, wenn auch kein Spitzen-Emcee, zumindest eine interessante Erscheinung am Mic, die mit ansprechenden Wortspielen und ihrem langsamen Stil der völligen Austauschbarkeit entgeht. Lob muss außerdem dafür vergeben werden, dass die Riege der No-Name-Producer die richtige Wahl war. In "First Words" steckt viel Arbeit, und das hört man sofort. Trotzdem ist es mit 80 Minuten schlichtweg zu lang, um nicht zeitweise einen Durchhänger im Programm zu haben. Trotzdem: Wer auf der Suche nach neuen Artists ist, der darf bei Pruven einhalten.
"Outside the box we think, outside the box we rhyme" (aus "Imagine"), so Pruven's Motto. So ganz der Querdenker ist er zwar nicht, denn in puncto Innovation bleibt sein Album eher blass, doch das ist nicht weiter schlimm. Schließlich ist Pruven, wenn auch kein Spitzen-Emcee, zumindest eine interessante Erscheinung am Mic, die mit ansprechenden Wortspielen und ihrem langsamen Stil der völligen Austauschbarkeit entgeht. Lob muss außerdem dafür vergeben werden, dass die Riege der No-Name-Producer die richtige Wahl war. In "First Words" steckt viel Arbeit, und das hört man sofort. Trotzdem ist es mit 80 Minuten schlichtweg zu lang, um nicht zeitweise einen Durchhänger im Programm zu haben. Trotzdem: Wer auf der Suche nach neuen Artists ist, der darf bei Pruven einhalten.
6.7 / 10
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