Donnerstag, 3. Juni 2010

Black Panther - The Darkest Night Ever!!!


Release Date:
12. August 2003

Label:
Third Earth Music

Tracklist:
01. Number Six
02. 5PM Intro
03. Suicide (Feat. Pumpkinhead)
04. Final Destination (Feat. Word A' Mouth)
05. Godz Gifts (Feat. Diabolic & Lou Cipher)
06. Expand 2 (Feat. C-Rayz Walz)
07. So Cold (Feat. Celph Titled & Oktober)
08. Favorite Headache (Feat. Loer Velocity)
09. Where's The Beef? (Feat. Murs)
10. Damned (Feat. L.I.F.E. Long)
11. The Darkest Night Ever!!!! (Feat. Jean Grae)
12. 2:32 (Feat. Kimani)
13. Home Security (Feat. Loer Velocity, Mazzi, Oktober, Pumpkinhead, Sub Conscious & Stic.Man)
14. Yes (Feat. Mr. Khalyil)
15. Goonology (Feat. Poison Pen)
16. Mogadishu (Feat. E-Dot)
17. 52 Pick Up (Feat. Breez Evahflowin, Stelf Index, C-Rayz Walz, L.I.F.E. Long, Big Mike Terror, Wiz & Poison Pen)

Review:
Aus Fort Greene, Brooklyn kommt dieser Künstler, der sich seine MPC erst leisten konnte, nachdem er genügend Mixtapes verkauft hatte: Black Panther fing ursprünglich als HipHop-Tänzer an, der es bis in drei Videos (u.a. von Shyheim) schaffte. Schließlich tun es ihm jedoch die Turntables an und er fängt ohne jegliche Rückendeckung an, seine selbst geschusterten Mixtapes zu verticken. Schnell webt er ein Netz aus Connections im New Yorker Underground. Über Kimani landet er dann bei Third Earth Music und kann an einem eigenen Album arbeiten, das er 2003 schließlich unter dem Titel "The Darkest Night Ever!!!" veröffentlicht.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Wenn auch auf den ersten Blick nicht ersichtlich, so steckt hinter dem Titel sehr wohl ein Konzept: Dieses Album repräsentiert eine lange, verrückte, düstere Nacht, in der so einiges passiert und in der die verschiedensten Charaktere auftreten und vorbeischauen (ein Hinweis auf "Car Wash", das von Panther als indirekter Einfluss angegeben wird). Diese Charaktere stammen großteils aus dem Kreis um das Stronghold- als auch das Brooklyn-Academy-Kollektiv. Natürlich ist das als Resultat von BP's Connections anzusehen, doch die Wahl der Gäste macht in jedem Fall Sinn, verhieße doch ein bunt zusammengewürfeltes Lineup den Tod für das Konzept der Scheibe. Schon mit den hier gebotenen Tracks wird der rote Faden eher lose verfolgt, was bei der Zahl an Gästen und einer Arbeitsweise, bei der Panther seinen Gästen nur das Thema der Scheibe nannte, um ihnen ansonsten größtenteils freie Hand zu lassen, nur verständlich ist, demnach aber auch die kreativen Ergüsse vieler Geister bedeutet. Wie bei jedem Producer-Album obliegt es auch hier dem Gastgeber, seine Tracks kohärent und geschlossen zu präsentieren, um weg von einer Compilation und hin zu einem Album zu kommen. Diese Aufgabe meistert Black Panther mit Bravour. Seine Beats sind in der Tat oft düster, während sein Stil außerdem eigenwillig genug ist, um den Hörer vor eine oft eigentümliche Atmosphäre zu stellen. Das zeigt sich schon, wenn um "5PM" die Sonne verschwindet und BP mit eindringlichem Instrumental die Nacht ausruft. Zu den schönsten gebotenen Auswüchsen zählt das pechschwarze "Expand 2", in dem C-Rayz Walz den Hörer durch einen abstrakten Traum führt. In der dunkelsten Nacht widerfahren einem sowohl alltägliche als auch höchst außergewöhnliche Dinge: Loer Velocity erzählt in "Favorite Headache" von relativ normalen Frauenproblemen, Kimani dagegen durchlebt, nachdem er um "2:32" betrunken eine Bar verlässt, einen wahren Höllentrip. Als einziger Aussetzer stellt sich Murs heraus, der als Westcoast-Exot sowohl mit dem mäßigen Instrumental als auch mit seinem lässigen Stil nicht ins Bild passt. Schon eher passt da L.I.F.E. Long, der das düstere Piano-Monstrum "Damned" zerlegt, um dann später im Stronghold-Verband für "52 Pick Up" aufzulaufen. Der zweite Posse-Cut, "Home Security", strickt Verschwörungstheorien um Vater Staat und stellt sich dabei als weiteres Kunstwerk heraus. Wird einmal dem Albumkonzept nachgegangen, dann richtig: "God'z Gift" beinhaltet eine epische Handlung, die Lou Cipher und Diabolic vom Dealen um die Ecke durch Hölle und Himmel führt und zu kunstvoll ist, um hier preisgegeben zu werden. Jean Grae zeigt ihre Klasse im voluminösen Titeltrack, dessen Instrumental erst im fortgeschrittenen Verlauf voll greift und der nicht minder stark das Bild eines Albtraums malt, in dem Jean die einzige lebende Kreatur in einer Welt ist, aus der es kein Entkommen gibt. Gegen Ende entpuppt sich "Mogadishu" als einer der besten Beats, der perfekt druck-, aber zugleich gefühlvoll konstruiert wurde und den E-Dot für semi-biographisch erzählte Zeilen nutzt, um beim Hörer einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

So hat ein stimmiger Einstand auszusehen. Black Panther reißt keine Bäume aus, auch schlägt nicht jeder Song voll ein. Wird das Album anderswo ansatzweise als zu düster gerügt, muss doch angemerkt werden, dass die dunkelste Nacht aller Zeiten für meinen Geschmack durchaus noch schwärzer hätte ausfallen können (wozu sonst der Titel?), da eine ganze Reihe Tracks, so gut sie sein mögen, dieser Versprechung, die das Cover noch bestens unterstützt, nicht nachkommt. Mit ein bisschen mehr Reputation hätte BP seine Gästen vielleicht auch thematisch enger an die Konzeptlinie dirigieren können. Doch all das verblasst ob der trotzdem noch erstaunlichen Qualität, die "The Darkest Night Ever!!!" an den Tag legt. Dafür wurden Producer-Alben erfunden.

7.6 / 10

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