Release Date:
18. Mai 2010
Label:
Stones Throw Records
Tracklist:
01. Prelude
02. Introduction
03. O.J. Simpson
04. Pimp Rap (Interlude)
05. New Heights
06. Karma Of A Kingpin
07. Think Twice (Interlude)
08. Coroner's Music
09. A Friend's Help (Interlude)
10. Back On The Road Again
11. Gone Crazy (Interlude)
12. Hood Sentence
13. Preacher's Wife (Interlude)
14. Cali Hills
15. Something Bad (Intermission One)
16. Something Good (Intermission Two)
17. Scratch Warning (Feat. Frank)
18. Hold Your Applause (Interlude)
19. Outside (Feat. Strong Arm Steady)
20. Bow Wow (Interlude)
21. Mic Check 313
22. Trendsetters
23. 100 Styles
24. Outro
18. Mai 2010
Label:
Stones Throw Records
Tracklist:
01. Prelude
02. Introduction
03. O.J. Simpson
04. Pimp Rap (Interlude)
05. New Heights
06. Karma Of A Kingpin
07. Think Twice (Interlude)
08. Coroner's Music
09. A Friend's Help (Interlude)
10. Back On The Road Again
11. Gone Crazy (Interlude)
12. Hood Sentence
13. Preacher's Wife (Interlude)
14. Cali Hills
15. Something Bad (Intermission One)
16. Something Good (Intermission Two)
17. Scratch Warning (Feat. Frank)
18. Hold Your Applause (Interlude)
19. Outside (Feat. Strong Arm Steady)
20. Bow Wow (Interlude)
21. Mic Check 313
22. Trendsetters
23. 100 Styles
24. Outro
Review:
Während Random Axe weiter auf sich warten lässt, legt Guilty Simpson ein neues Album vor, das genau genommen gar kein Soloalbum ist. Es ist das so vielversprechende Projekt von Madlib und Simpson, auf dem als Nachfolger eines mit Lob überhäuften Debüts zusäzliche Erwartungen lasten. Schon auf "Ode To The Ghetto" war Madlib fünfmal vertreten und zeigte damit, wie gut dieses Gespann zusammenpasst. Inzwischen hat sich Guilty durch diverse Auftritte als feste Größe im HipHop etabliert, Madlib dagegen steckt mitten in seiner 2010er Instrumental-Serie und arbeitet anzunehmenderweise abgeschieden und unermüdlich, findet aber trotzdem die Zeit für das 24 Tracks startke "OJ Simpson".
WRITTEN FOR Rap4Fame
Es ist schon verblüffend, wie lange sich Madlib's Wahnsinn bereits in einer Unzahl von Releases Bahn bricht - die Milchkuh von Stones Throw wird rund um die Uhr gemolken. Neben seiner "Medicine Show"-Reihe liegt hiermit schon das zweite komplett von ihm produzierte Album des Jahres (nach Strong Arm Steady) vor. Doch "OJ Simpson" darf hinsichtlich der Erwartungshaltung problemlos als das bisherige Madlib-Highlight des Jahres angesehen werden, was natürlich am Detroiter Guilty Simpson liegt, dem rohsten Künstler, der je Einzug in die Hallen von Stones Throw gehalten hat. Trotzdem stellten die Zusammenspiele von 'Lib und Guilty - man denke nur an "She Won't Stay At Home" - eine ausgezeichnet funktionierende Kombo dar. Da sieht es auf den ersten Blick nicht schlecht aus, wenn man anhand der Tracklist erkennt, dass die beiden ebenbürtige Zeit im Rampenlicht verbringen dürfen, da die Hälfte der 24 Tracks ohne Guilty auskommt und Madlib mehr als genug Platz bietet, sich auszutoben. Die versteckte Hoffnung auf einen Hochkaliber à la Madvillain ist natürlich beständig da. Erste Zweifel tun sich auf, wenn man sich vor Augen führt, dass von der knappen Stunde Spielzeit kaum weniger als die Hälfte an Madlib fällt - und dass selbst auf den zwölf Rap-Tracks (zum Teil) die Sample-Fetzen-Schlachten toben, versteht sich von selbst. Bezeichnend, dass Guilty's Stimme erst im dritten Track und nach vier Minuten erklingt. Wenn die beiden dann zusammen loslegen, gibt es wenig Grund zur Sorge: Wie erwartet geht Madlib in einigen Songs (nicht in allen) einen Schritt Richtung Detroit und lässt es etwas härter angehen, während Guilty in Tracks wie "O.J. Simpson" seinen typischen, simplen und doch so platzierten Street-Charme auspackt. Doch leider ist das nicht die Assoziation, die sich nach dem ersten Hördurchlauf aufbaut. Nein, man findet sich irgendwann im viereinhalbminütigen "Something Bad" (übrigens der längste Track der LP, da ansonsten die Madlib'sche Kürze präferiert wird) wieder, das exzessiv Musik- und Filmschnipsel zu einer Collage zusammenkleistert - wie fast alle anderen Interludes der Scheibe auch. Das mag in Maßen unterhaltsam sein, stellt in der hier ausgewälzten Dimensionen allerdings dem Albumfluss des Öfteren ein Bein. Für "OJ Simpson" benötigt man also die Skiptaste - zumindest hatte Madlib den Anstand, seine Interludes separat und somit überspringbar einzusetzen. Die wirklich ansprechenden Interludes wie "Think Twice" oder "Hold Your Applause" sehen sich klar in der Minderheit. Darüber hinaus ist leider auch bei den Guilty-Tracks nicht alles perfekt: "Scratch Warning" ist etwas zu langweilig, "Coroner's Music" zu eintönig. Wenn Guilty dann in "Karma Of A Kingpin" über ein hinreißendes Instrumental von seinen Kindheits-Verbrecheridolen erzählt, sind die eineinhalb Minuten Spielzeit zu schnell vorbei. "Cali Hills" ist ein absolut nicht unnötiger Tribut an Dilla, in dem Guilty die gemeinsamen Erlebnisse schildert. Nach dem nervtötenden "Bow Wow Interlude" gibt es zum Abschluss drei allesamt beanstandungslose Songs am Stück, unter denen vor allem "Trendsetters" mit dem üblichen Madlib-Funk besticht.
Madlib fügt seiner enormen Diskographie ein weiteres Teil hinzu. Und genau das ist das größte Problem dieser Scheibe: Sie klingt eher wie eines von vielen Madlib-Projekten als wie die lang ersehnte Zusammenarbeit zweier so unterschiedlicher Künstler, die etwas Besonderes hätte sein sollen. In manchen (meist den besseren) Songs geht Madlib auf Guilty zu, manchmal aber wird Guilty zum Nebendarsteller degradiert, worauf Madlib sich in dem ergeht, für dessen ausgedehnten Genuss man sich seine Instrumental-Platten kauft. Da aber der Wow-Effekt eines "Madvillainy" ausbleibt, wäre es ratsamer gewesen, auf "OJ Simpson" öfter die Stärken, die sich aus dem Zusammenspiel der zwei ergeben, auszuspielen.
Madlib fügt seiner enormen Diskographie ein weiteres Teil hinzu. Und genau das ist das größte Problem dieser Scheibe: Sie klingt eher wie eines von vielen Madlib-Projekten als wie die lang ersehnte Zusammenarbeit zweier so unterschiedlicher Künstler, die etwas Besonderes hätte sein sollen. In manchen (meist den besseren) Songs geht Madlib auf Guilty zu, manchmal aber wird Guilty zum Nebendarsteller degradiert, worauf Madlib sich in dem ergeht, für dessen ausgedehnten Genuss man sich seine Instrumental-Platten kauft. Da aber der Wow-Effekt eines "Madvillainy" ausbleibt, wäre es ratsamer gewesen, auf "OJ Simpson" öfter die Stärken, die sich aus dem Zusammenspiel der zwei ergeben, auszuspielen.
6.2 / 10
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