Release Date:
15. Juni 2010
Label:
Nappy Roots Entertainment / AVJ Records / Fontana Distribution
Tracklist:
01. Welcome To The Show
02. Do It Big
03. Be Alright (Feat. Je'Kob Washington)
04. Fishbowl
05. Infield
06. How I Do
07. The People
08. Ride
09. Live & Die
10. Back Home
11. Know Bout Me (Feat. A. Leon Craft)
12. Right Place, Right Time
13. Winner Takes All
14. Paint A Picture (Feat. Chops)
15. P.O.N. (Pursuit Of Nappyness)
16. All For You
15. Juni 2010
Label:
Nappy Roots Entertainment / AVJ Records / Fontana Distribution
Tracklist:
01. Welcome To The Show
02. Do It Big
03. Be Alright (Feat. Je'Kob Washington)
04. Fishbowl
05. Infield
06. How I Do
07. The People
08. Ride
09. Live & Die
10. Back Home
11. Know Bout Me (Feat. A. Leon Craft)
12. Right Place, Right Time
13. Winner Takes All
14. Paint A Picture (Feat. Chops)
15. P.O.N. (Pursuit Of Nappyness)
16. All For You
Review:
Die Suche der Nappy Roots nach dem Erfolgsrezept ihres Debütalbums geht weiter. Ein ganzes Dutzend Jahre sind sie nun schon zusammen aktiv, acht Jahre ist ihr offizielles Debütalbum, dessen Verkaufszahlen traumhaft hoch waren, alt; inzwischen nimmt man den dritten Anlauf, diesem Segen und Fluch einen würdigen Nachfolger zu fertigen. Ihren Ruf als die sympathischen Jungs aus Kentucky bzw. Georgia mit dem eigenständigen Sound haben sie indes nicht eingebüßt, was erste veröffentlichte Tracks und auch das Cover zum neuen Album nur noch bestätigten. Doch ihre Ausgangssituation ist eine andere: kein Major-Label mehr, die Erwartungen sind (nach "The Humdinger") inzwischen nicht mehr so hoch und auch der Wirbel um "The Pursuit Of Nappyness" hielt sich letztendlich in Grenzen.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Die Marschrichtung ist klar vorgegeben: zurück zu "Watermelon, Chicken & Gritz". Dieses Anliegen wurde natürlich auch schon auf "The Humdinger" verfolgt, doch die letzten beiden Alben klingen nicht so bewusst auf das Debüt getrimmt wie dieses. Für den hiesigen Anlauf engagiert die nach dem Weggang von R. Prophet fünfköpfige Gruppe neben einigen anderen Produzenten Phivestarr Productions, die es richten und den gitarrenlastigen, natürlichen Sound der Truppe wiederbeleben sollen. Die frohe Botschaft ist, dass es den Roots diesmal besser als auf "The Humdinger" gelingt, ihre Country-Seite neu zu erfinden. Doch wie es die HipHop-Geschichte immer und immer wieder lehrt, sollte man die Hoffnungen auf genau denselben, originalen Stil sofort begraben. Es mag am Fehlen des so markanten R. Prophet (das sich schon auf der letzten LP bemerkbar machte) liegen, doch die Unterschiede fangen schon bei der Performance des Quintetts an: Fish Scales, Big V, Ron Clutch, B. Stille und Skinny DeVille sollen ihre Qualitäten gar nicht erst abgesprochen werden, doch man erinnert sich an Zeiten, in denen die einzelnen Parts flüssiger ineinander übergingen. Doch mit diesem kleinen Schönheitsfehler lässt sich problemlos leben, zumal thematisch am grundlegenden Weltbild nichts verändert wird. Immer noch gibt es Gute-Laune-Tracks, immer noch wird die Provinz repräsentiert und die Liebe zum HipHop mit einer Flasche gutem Bourbon zelebriert. In "Welcome To The Show" gibt es zudem einen Einstieg, der sich gewaschen hat: Die begrüßende Spieluhr wird von einem einladenden, warmen Piano-Loop aus dem Hut von Cloud9 abgelöst, während ganz klar festgelegt wird, wo man sich hier befindet:
"I rock the v-neck-tees, wrinklin' jeans
Old people askin' me, 'Do you sleep in them jeans?'
I reply 'No Sir or Ma'am, this is the style'
Big smile, I ain't felt like this in a while"
Im weiteren Verlauf sind es in der Tat die Beiträge von Phivestarr, die das Gerüst des Longplayers bilden und ihn zusammenhalten: "Infield" ist 100% Nappy und lädt ein, die Jungs bei einer Runde auf ihrem Truck zu begleiten, "Back Home" dagegen ist eine ernstere Widmung an die eigene Heimat und das notfalls offenstehende Elternhaus, belebt von schlichtem Akustikgitarreneinsatz. Gesungene Hooks sind ein steter und immer nahtlos passender Gast auf der LP - selbst im gelungenen "Be Alright" mit exzessivem Synthie-Gebrauch. Chops, der viermal produziert, läuft für die Hook von "Paint A Picture" ein und garantiert für einen weiteren feinen Teil des Albums. Fehlerlos gehen die Nappy Roots jedoch nicht aus der Partie: "Right Place, Right Time" ist als vergessenswerter Party-Track mit Electro-Spuren der einzige Aussetzer, während "P.O.N." als unspektakulärer Filler Platz nimmt. Man möchte außerdem meinen, dass die Nappy Roots es dem Hörer beizeiten zu sehr recht machen wollen: Das platt produzierte "The People" stellt das Geld an zweite Stelle, "All 4 You" huldigt direkt den Fans und "Live & Die" ist eine (wenngleich starke) HipHop-Liebeserklärung. Da jedoch der Kitschgrad vom zwei Jahre älteren "Good Day" gemieden wird, darf diese Themenwahl positiv angerechnet werden. Der Rest der Scheibe enthält mit "How I Do" noch einen mäßigen, mit "Ride" oder "Winner Take All" dafür aber auch (von Phivestarr) trefflich beackerte Tracks.
Die Nappy Roots haben noch weitaus mehr als andere Künstler das große Problem, dass ausnahmslos jeder von ihnen die Klasse und den Stil ihres Debüts erwartet. Dass sie dieser Forderung wohl nicht mehr nachkommen, sollte jedoch inzwischen klar sein und deshalb die im Voraus schon determinierte Kritik an neuen Alben etwas entschärfen. Denn mit ihrem neuen Machwerk beweist das Quintett, dass es immer noch die schmackhafte Alternative zum sonstigen Dirty South sein kann, als die man es kennt und schätzt. "The Pursuit Of Nappyness" hat dabei zwar auch seine schwachen und mittelmäßigen Momente und hinterlässt als gesamtes Album durchaus angehende Zweifel, doch mit einer ganzen Reihe an sommer- und autotauglichem Material geht der Großteil der 16 Songs in Ordnung.
Die Nappy Roots haben noch weitaus mehr als andere Künstler das große Problem, dass ausnahmslos jeder von ihnen die Klasse und den Stil ihres Debüts erwartet. Dass sie dieser Forderung wohl nicht mehr nachkommen, sollte jedoch inzwischen klar sein und deshalb die im Voraus schon determinierte Kritik an neuen Alben etwas entschärfen. Denn mit ihrem neuen Machwerk beweist das Quintett, dass es immer noch die schmackhafte Alternative zum sonstigen Dirty South sein kann, als die man es kennt und schätzt. "The Pursuit Of Nappyness" hat dabei zwar auch seine schwachen und mittelmäßigen Momente und hinterlässt als gesamtes Album durchaus angehende Zweifel, doch mit einer ganzen Reihe an sommer- und autotauglichem Material geht der Großteil der 16 Songs in Ordnung.
6.5 / 10
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