Release Date:
13. April 2010
Label:
Mello Music Group
Tracklist:
01. Before Taxes Intro
02. Beats & Rhymes
03. Almost Time
04. Though About It
05. BreakDown (Feat. Bilal Salaam)
06. Corners (Feat. EyeQ)
07. The Up & Up
08. Close
09. Fine
10. Lucnhin
11. Native
12. Memory (Feat. ERK)
13. The Rock
14. In the Reign (Feat. EyeQ & Omun)
15. MmHmm
16. Brainwash (Feat. Grap Luva, Op Swamp 81 & Finale)
13. April 2010
Label:
Mello Music Group
Tracklist:
01. Before Taxes Intro
02. Beats & Rhymes
03. Almost Time
04. Though About It
05. BreakDown (Feat. Bilal Salaam)
06. Corners (Feat. EyeQ)
07. The Up & Up
08. Close
09. Fine
10. Lucnhin
11. Native
12. Memory (Feat. ERK)
13. The Rock
14. In the Reign (Feat. EyeQ & Omun)
15. MmHmm
16. Brainwash (Feat. Grap Luva, Op Swamp 81 & Finale)
Review:
Es ist ein altbekanntes Phänomen, dass ein Künstler schnell seine ganze Truppe vom eigenen Erfolg profitieren lassen will - das ist so und wird wohl immer so bleiben. Ganz augenscheinlich ist das auch hier der Fall: Ohne Oddisee würde anzunehmenderweise immer noch kein Schwein wissen, wer yU ist. Doch da die beiden sich auf einer Show kennenlernten, formte sich kurzerhand das Trio Diamond District (das dritte Mitglied X.O. wurde ganz ähnlich gefunden), das als eine der wenigen Gruppen das Dreieck DC-Maryland-Virginia repräsentiert und mit dem Debüt "In The Ruff" recht hohen Anklang in der Online-Welt fand. Kein Wunder also, dass yU kurze Zeit später mit seiner eigenen Scheibe, "Before Taxes", an den Start geht.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Geplant war es eigentlich als EP, weitete sich dann aber zum vollwertigen Album aus. Die ursprünglich viel kleiner gesteckten Ziele scheinen wohl noch im Cover durch, das in all seiner Unattraktivität geradezu nahelegt, dass man es hier nur mit einem weiteren 08/15-BoomBap-Longplayer der Marke "harmlos" zu tun hat. Das Konzept macht die Sache auch nicht attraktiver: "Before Taxes" meint die pure, unverfälschte Form von HipHop, die volle Packung, die vor Abzug sämtlicher Rechnungen und Steuern bzw. schädlicher Einflüsse durch geldgierige Label-Executives vorliegt und die sich heute so selten findet - zwar eine schöne Metapher, doch auf den Punkt gebracht wird hier auch nur der begähnenswerte Anspruch auf "Real HipHop" gestellt. Gerade deshalb ist die Scheibe ein Hinweis darauf, wie falsch vorschnelle Urteile sein können - yU entfaltet seinen kleinen BoomBap-Kosmos so kreativ, wie man es kaum für möglich gehalten hätte. Als erhebliches Stützbein stellt sich hierfür sein Kumpel SlimKat78 heraus (mit dem er The 1978ers bildet), der zusammen mit yU's eigenen fast die gesamten Instrumentals der LP abdeckt. Das Endprodukt ist und bleibt natürlich unabänderbar BoomBap, doch yU weiß sich zu verkaufen. Zur souligen Atmosphäre, die man von Oddisee schon seit Längerem gewohnt ist, gesellt sich ein ungeschliffener Charakter, der genau das ist, was "Before Taxes" beschreiben will. Da geht der Gesang von Bilal im smoothen "Break Down" Hand in Hand mit dem minimalistischen "Beats & Rhymes From March 25", das von seinen schlichten Drums lebt. Am Mic ("Aight, to be a emcee, means that I can hold it down, even if it's just me") präsentiert sich yU denen, die ihn gerade neu entdecken, als Emcee mit gedrücktem Flow, der immer Gefahr läuft, etwas zu nuscheln. Dieser augenscheinliche Kritikpunkt macht jedoch seinen Stil und seinen Charme aus. Darüber hinaus nimmt sich yU die Freiheit, mit "Fine" ein simples und vor allem schönes Instrumental einzuwerfen und es lediglich mit sachtem Gesang zu glasieren, während "Memory" in klassischster Manier pumpende Drumlines mit einem Piano-Loop kombiniert, um von Kindheitserinnerungen zu berichten, die "The Rock" dann direkt fortführt. Selbst eine Handvoll Highlights gibt es zu entdecken: "Thought About It" zupft seine Akustikgitarre zu dem perfekt flowenden yU, kurz darauf serviert "Corners" Eastcoast-Paradesound um ein Thema, das nicht erst seit Common regelmäßig und attraktiv ausgeführt wurde und wird. "Before Taxes" ist keine lyrische Ausnahmeshow, doch yU beherrscht sein Handwerk. Das Kev-Brown-produzierte "Almost Time" z.B. berichtet von einem Abend, als yU durch Kev im Vorprogramm einer EPMD-Show in DC auftreten durfte. Mit "Native" findet sich dann sogar noch ein einzigartiger Song, der sich die Lage der heutigen Native Americans (deren Blut auch in yU fließt) zur Brust nimmt. Oddisee's Beitrag ist "Lunchin", ein genialer Kopfnicker, den yU dafür verwendet, vor sinnlosen Dummheiten, Gewalttaten und Verbrechen zu warnen. Ein letztes Mal auf seine Künste verweist er schließlich in "MmHmm", einem locker-entspannten Instrumental, das perfekt in den ausklingenden Endteil passt und für das langweilig produzierte "Brainwash" entschädigt.
Es ist höchst erfreulich, dass es selbst im sonst so toten BoomBap-Meer noch Passagen gibt, in denen ein frischer Wind weht. Dabei will yU gar nicht als kreativer Innovator kategorisiert werden, er versteht es schlichtweg bestens, die alten Formeln zeitgemäß anzuwenden. Erfreulich dabei ist außerdem, dass man hier ein eigenständiges Album vor sich hat, nicht etwa den Bonus zu "In The Ruff", was yU bzw. auch die 1978ers für zukünftige Releases sehr interessant macht. "Before Taxes" hat zwar auch seine Standardmomente, doch der Schwall an positiver Resonanz, die es einheimsen konnte, ist nicht ganz unbegründet.
Es ist höchst erfreulich, dass es selbst im sonst so toten BoomBap-Meer noch Passagen gibt, in denen ein frischer Wind weht. Dabei will yU gar nicht als kreativer Innovator kategorisiert werden, er versteht es schlichtweg bestens, die alten Formeln zeitgemäß anzuwenden. Erfreulich dabei ist außerdem, dass man hier ein eigenständiges Album vor sich hat, nicht etwa den Bonus zu "In The Ruff", was yU bzw. auch die 1978ers für zukünftige Releases sehr interessant macht. "Before Taxes" hat zwar auch seine Standardmomente, doch der Schwall an positiver Resonanz, die es einheimsen konnte, ist nicht ganz unbegründet.
6.9 / 10
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