Release Date:
1998 / 09. Juli 2002
Label:
All Natural Inc.
Tracklist:
01. Fresh Air
02. Phantoms Of The Opera (Feat. Allstar The Fabulous)
03. This Is How It Should B Done
04. It's O.K.
05. Take It 2 'Em
06. Portals Of Sound (Feat. Spotlite)
07. Start The Revolution
08. Prime Suspect
09. Underground And Independent
10. No Nonsense (Feat. Allstar The Fabulous)
11. MC Avenger
12. Sound Of The Fury (Feat. Allstar The Fabulous)
13. Thinkin' Cap
14. Fresh Communication (Feat. Allstar The Fabulous)
15. Time Piece (Feat. Discover)
16. 50 Years
1998 / 09. Juli 2002
Label:
All Natural Inc.
Tracklist:
01. Fresh Air
02. Phantoms Of The Opera (Feat. Allstar The Fabulous)
03. This Is How It Should B Done
04. It's O.K.
05. Take It 2 'Em
06. Portals Of Sound (Feat. Spotlite)
07. Start The Revolution
08. Prime Suspect
09. Underground And Independent
10. No Nonsense (Feat. Allstar The Fabulous)
11. MC Avenger
12. Sound Of The Fury (Feat. Allstar The Fabulous)
13. Thinkin' Cap
14. Fresh Communication (Feat. Allstar The Fabulous)
15. Time Piece (Feat. Discover)
16. 50 Years
Review:
Die Gründungsgeschichte dieses inzwischen weithin bekannten Duos reicht zurück in die berüchtige Southside von Chicago, ins Jahr 1985. Dort treffen sich die später als Tone B. Nimble und capital D bekannten Schüler und entdecken ihre gemeinsame Liebe zum DJing. Diese Kunstform perfektioniert Tone über die Jahre, während Cap sich mehr dem Emceeing zuwendet. Es ist dann ein kurzes und ertragloses Zwischenspiel bei Wild Pitch (bis zu deren Schließung), das den Entschluss zur Eigenständigkeit fördert, aus dem 1997 die erste selbst veröffentlichte Single und ein Jahr später das Debütalbum von All Natural resultieren, das 2002 ein Re-Release mit einer lohnenden Überarbeitung erhält.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Das knapp 100 Seiten starke "Fresh Air"-Büchlein gibt es zwar nicht mehr, dafür wurden vom 15 Tracks umfassenden Debüt drei Tracks ("Niggas B Lyin'", "Writers Block" und "Cashin' The Checks") getilgt und durch vier bis dato unveröffentlichte ersetzt. Jegliche Bedenken hinsichtlich dieser Veränderungen sind nicht weiter begründet, denn All Nat verstehen es, den Geist ihres Debüts nicht durch Umstrukturierung zu schänden, vielmehr erstrahlt die Re-Release-Version in noch stärkerer Form. Die Rollenverteilung bei All Natural läuft etwas unkonventionell und nicht gleich gewichtet ab: capital D dominiert nicht nur am Mic, sondern auch an den Boards und zeichnet für ganze acht Beats verantwortlich. Für den Rest kommen Namen wie Andy C, Panik und No I.D. zusammen, während Tone neben seiner Arbeit als DJ nur ein Instrumental beisteuert. Dieses Markenzeichen der Gruppe funktioniert bestens und erlaubt einen Sound, der die düstere Conscious-Schiene der Windy City mitdefiniert. Die bisherigen Erfahrungen im Game prägen auch ganz offen Cap's lyrische Ergüsse, die meist mit Stolz auf die Unabhängigkeit und die Treue zur eigenen Sache hinweisen. Albumtitel und Crewname sagen im Prinzip schon alles: Ausübung reiner Emcee-Kunst in unveränderter, unmodifizierter Form, unbeeinflusst von anrüchiger Label-Politik und Mainstream-Sellout ist die heilige Maxime, welche von den Bewahrern All Nat gegen massenweise Fakes verteidigt werden muss. Cap's markanter Stil zeichnet sich durch einen tief-monotonen Flow und eine belegte Stimme aus, die beizeiten Erinnerungen an Prodigy weckt. Unterstützung erhält er dabei fast ausschließlich von Allstar The Fabulous und Spotlite, Mitglieder des Family Tree und zusammen bekannt als Daily Plannet. Die Instrumentals orientieren sich klar am Osten und reichen von dichten Streicher-Arrangements bin hin zu sehr schlichten Konstrukten, denen man den Neunziger-Charakter noch deutlich anhört. In diese Kategorie fällt der Opener "Fresh Air". Dem gegenüber stehen smoothe Werke wie "This Is How It Should B Done" - ebenfalls in feinster Ausführung und natürlich als Lehrstunde an alle Halb- und Unfähigen gedacht. Leider sind Tracks wie "Fresh Communication" und "No Nonsense" etwas zu trocken, um auf Dauer zu bestehen, ausgeglichen wird das jedoch durch zahlreiche unbezahlbar gute Juwelen. "Start The Revolution" ist ein perfekt eingesetztes Sample-Instrumental, dessen Streicher grandios Spannung für das mordsmäßig scharfe "Prime Suspect" aufbauen, eine Großtat aus der Hand von Panik, der auch noch den entspannten Aufruf gegen HipHop-Klischees ("It's O.K.") zu verantworten hat. G(Riot) hat seinen großen Moment mit tanzenden Streichern in "Sound Of The Fury", No I.D. schraubt das Tempo für "Thinkin' Cap" auf Minimalniveau und Tone kann pompös dröhnende Hörner in "Undergorund And Independent" verbuchen. Nachdem auch Andy C für "Take It 2 'Em" lobend erwähnt wurde, bleibt nur noch der Verweis auf das Meister- und Herzstück der LP: "50 Years" ist nicht weniger als Perfektion, egal ob in Form von Cap's wunderschönem Instrumental, Tone's sehr dezenten Scratches oder den Raps, die einen Rückblick aus der Zukunft unternehmen - wen die Atmosphäre dieses Songs nicht einfängt, dem ist nicht zu helfen.
Weder die originale noch die 2002er Version war als Album perfekt und immer auf Höchstniveau. Doch das stört nicht, denn selbst die sehr wenigen mittelmäßigen Tracks treten selbstlos in den Hintergrund, stoßen dem Hörer nie auf und geben den Ring frei für die teils überragende Arbeit, die All Natural hier geleistet haben. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass sich die LP problemlos von vorne bis hinten durchhören lässt und man als Hörer mit zahlreichen als großartig abgespeicherten Songs von dannen zieht. "No Additives, No Preservatives" kommt seinem Albumtitel vollstens nach und sollte demnach für keinen Rap-Konsumenten eine falsche Entscheidung sein.
Weder die originale noch die 2002er Version war als Album perfekt und immer auf Höchstniveau. Doch das stört nicht, denn selbst die sehr wenigen mittelmäßigen Tracks treten selbstlos in den Hintergrund, stoßen dem Hörer nie auf und geben den Ring frei für die teils überragende Arbeit, die All Natural hier geleistet haben. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass sich die LP problemlos von vorne bis hinten durchhören lässt und man als Hörer mit zahlreichen als großartig abgespeicherten Songs von dannen zieht. "No Additives, No Preservatives" kommt seinem Albumtitel vollstens nach und sollte demnach für keinen Rap-Konsumenten eine falsche Entscheidung sein.
8.0 / 10
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