Release Date:
06. Juni 2006
Label:
Glow-In-The-Dark Records
Tracklist:
01. Even Though (Feat. Time Machine)
02. 2 Nights Ago (Feat. Jesse Calico)
03. The Gritty Bop (Feat. Percee P)
04. Beat Break #1
05. Live And Learn (My Life) (Feat. Big Name)
06. Love Life Money Guns (Feat. Fedd Hill)
07. Beat Break #2
08. Here It Is (Feat. Time Machine)
09. Top Of The World (Feat. Shawn Jackson)
10. Beat Break #3
11. Face Your Life (Feat. Raw Poetic)
12. Running In Place (Feat. Sparks)
13. Beat Break #4
14. Triple J (Feat. Shawn Jackson, Jaysonic & Jahpan)
15. Interlude: Cocktail Freestyle (Feat. Cool Calm Pete)
16. 2 For Me, 1 For You (Feat. Starrs & Murph)
17. Beat Break #5
18. Dream Come True (Feat. Shawn Jackson)
19. Incredible Feeling (Feat. Jahpan)
20. Beat Break #6
Review:
Wem DJ Mekalek nichts sagt, der wird vielleicht beim Nennen des Namens Time Machine hellhörig. Die entspannte Seele, um die es hier geht, macht nämlich ein Drittel des erfolgreichen Trios aus und fungiert seit Anbeginn als Produzent und DJ. Als DJ unternimmt er schließlich auch seine ersten Schritte, hostet eine Radio-Show bei WRIU, dem College-Radio seiner Heimat Rhode Island. Anfangs gibt es von ihm hauptsächlich Mixtapes zu hören, doch nach und nach freundet er sich mit seiner ASR-10 an (die ihn bis heute begleitet). Dann erfolgt die Zündung der Karriere mit Jaysonic und Comel als TM, man startet das eigene Label Glow-In-The-Dark und fährt mit dem ersten Album "Slow Your Roll" erste Wellen des Lobs ein. 2005 folgt "TM Radio", das auch die ersten Releases anderer Künstler auf dem eigenen Label zusammenfasst, 2006 dann unternimmt Mek mit "Live And Learn" einen Soloausflug.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Einen Bruch mit TM bedeutet das natürlich nicht, seine zwei Kollegen
sind fester Bestandteil der Gästeliste, in der auch sonst hauptsächlich
geistig verwandte Leute eingetragen sind, alle fast durchgehend
unbekannt. Damit muss auch niemand Angst haben, hier eines dieser Alben
vor sich zu haben, das sich schon aufgrund seiner eigenen Gäste so sehr
gefällt, dass es vergisst, selbige an einen roten Faden zu binden.
Mekaleks Produktion ist dieser Faden, dem jeder Emcee folgt, ohne sich
dabei selbst auf Kosten der Gesamtqualität zu sehr in den Vordergrund
spielen zu wollen. Deswegen sind die Auftritte nicht minderwertig, man
fühlt sich lediglich wie bei einer großen Gemeinschaft, die schon seit
längerer Zeit zusammen Musik macht. Wer "Slow You Roll" kennt, der weiß
schon grob, was einen erwartet, wenngleich sich Mekalek mit jedem neuen
Projekt weiterentwickeln möchte. Trotzdem besteht "Live And Learn" aus
fruchtigen Klängen und tonnenweise Samples, die der nie einer
musikalischen Ausbildung unterworfene Mekalek wie ein Altmeister sucht,
findet und zusammenbastelt. Zusammengefasst macht er Gute-Laune-Musik,
das Spektrum reicht allerdings von nachdenklichen Tönen für den Walkman
bis hin zu Partystücken (nicht zu verwechseln mit Club-Tracks). Mit
letzterer Sorte heißt man den Hörer in "Even Though" willkommen:
Vögel zwitschern, eine Melodie zieht im Hintergrund ihre Kreise, Mekalek
bearbeitet die Turntables und baut so langsam Spannung auf, bis
Jaysonic irgendwo in der dritten Minute zum Mic greift und den Hörer mit
dem Slogan "Even though what we do is dumb, we're gonna do it
anyway, cause we're young and it's fun / [...] / And the only thing
staying the same / No matter what else, is that things gonna change". Auch mit ihrem zweiten Auftritt im herkömmlicheren Kopfnicker "Here It Is" erfreuen TM. Als wichtige Komponente der Scheibe erweisen sich die "Beat Break"s,
die allesamt mit sehr angenehmer Stimmung bestechen, den Hörer daran
erinnern, wo er sich hier befindet und treffend in die folgenden Tracks
überführen. Ein solcher ist der Titeltrack, auf dem Newcomer Big Name
haust. Ein weiterer Newcomer ist Shawn Jackson, dessen zwei Jahre altes "Dream Come True" es zusammen mit "Top Of The World"
auf die LP geschafft hat. Gemessen an diesem Album hätte man jedoch
kaum erwartet, dass er einige Jährchen später einen Hype erleben würde,
während vom Trio Fedd Hill, die mit ihrer (für die Platte ungewöhnlich)
ernsten Ausführung übers harte Leben ohne Geld bei den Highlights
mitspielen, niemand mehr etwas hörte. Percee P, mehr oder weniger der
Star der Scheibe, lebt mit seinen starken Reim-Schemata den "Gritty Bop",
den Mekalek zu disharmonisch inszeniert, was nicht wirklich zum Rest
der Scheibe passen will, aber auch für sich kein Überbrenner ist. Besser
gefallen da schon Panaceas Raw Poetic mit seiner markanten Performance,
Sparks mit dem abgeklärten R.I.P.-Song "Running In Place", das "Triple J" und vor allem auch Cool Calm Pete, der zu entspanntem Trompetenspiel einen "Cocktail Freestyle" kickt.
Den Abschluss macht ein sehr besinnlicher "Beat Break", der dem Hörer noch einmal vergegenwärtigt, dass man es hier mit einer der unverfänglichsten Angelegenheiten des Jahres 2006 zu tun hat, von der kein Rap-Fan ausgeschlossen werden muss. Mekalek hat, vor allem bzgl. der Ausschöpfung seiner Möglichkeiten, noch Potential nach oben (was man auf "Life Is Expensive" dann auch hören würde), doch was er hier fabriziert ist schlicht und ergreifend schön anzuhören. Solche Musik birgt natürlich die Gefahr, als Hintergrundmusik zu enden; und zu diesem Zweck kann man sie in der Tat auch nutzen, doch auch wer im Winter ein wenig musikalischen Sonnenschein braucht oder wer im Sommer ein wenig Musik braucht, um sich in die Sonne zu legen, der wird "Live And Learn" schätzen, denn nur weil Mekaleks Beats leichte Köst sein mögen, ist dieses Album noch lange nicht gehaltlos.
Den Abschluss macht ein sehr besinnlicher "Beat Break", der dem Hörer noch einmal vergegenwärtigt, dass man es hier mit einer der unverfänglichsten Angelegenheiten des Jahres 2006 zu tun hat, von der kein Rap-Fan ausgeschlossen werden muss. Mekalek hat, vor allem bzgl. der Ausschöpfung seiner Möglichkeiten, noch Potential nach oben (was man auf "Life Is Expensive" dann auch hören würde), doch was er hier fabriziert ist schlicht und ergreifend schön anzuhören. Solche Musik birgt natürlich die Gefahr, als Hintergrundmusik zu enden; und zu diesem Zweck kann man sie in der Tat auch nutzen, doch auch wer im Winter ein wenig musikalischen Sonnenschein braucht oder wer im Sommer ein wenig Musik braucht, um sich in die Sonne zu legen, der wird "Live And Learn" schätzen, denn nur weil Mekaleks Beats leichte Köst sein mögen, ist dieses Album noch lange nicht gehaltlos.
6.9 / 10
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