Release Date:
13. Dezember 2011
Label:
LCOB Productions / Fat Beats Records
Tracklist:
01. Intro
02. Street Apostles (Feat. Rasul Allah, Richard Raw, Amun Sen Hotep Re & Cosmic Crusader)
03. Verbal Massacre (Feat. Lex Starwind & Jon Murdock)
04. Shang Tzu (Feat. Atun Sen Geb, Rasul Allah, Amun Sen Hotep Re & Cosmic Crusader)
05. Mechanics Of The Mind (Feat. Rasul Allah, Atun Sen Geb, Amun Sen Hotep Re & Bad Newz)
06. Linguistics (Feat. Richard Raw)
07. Sunz Of The Green Light (Feat. Rasul Allah, Cosmic Crusader, Atun Sen Geb & Ancient Kemet)
08. Mos Definitely (Feat. Jon Murdock, Scientifik & Lex Starwind)
09. Midnight In The Garden Of Good And Evil (Feat. Atun Sen Hotep Re, Richard Raw, Ancient Kemet, Cosmic Crusader & Has-Lo)
10. Right Knowledge (Feat. Amun Sen Hotep Re, Rasul Allah, Atun Sen Geb & Ancient Kemet)
11. Nuwaupian Swordsmen (Feat. Has-Lo, Atun Sen Geb, Rasul Allah & Cosmic Crusader)
12. The 4th Dimension (Feat. Richard Raw, Atun Sen Geb, Bad Newz, Rasul Allah & Amun Sen Geb)
13. High Calibur (Feat. Jon Murdock & Lex Starwind)
14. The Entered Apprentice (Feat. Richard Raw, Cosmic Crusader & Rasul Allah)
15. Where Light Was Created Part 2 (Kundalini Energy) (Feat. Rasul Allah)
16. Full Hammer (Feat. Scientifik & Jon Murdock)
17. The All Seeing Eye (Feat. Cosmic Crusader)
18. Dream Spiral (Feat. Rasul Allah, Cosmic Crusader & Richard Raw)
Review:
Der Anfang der 2000er bedeutet für die Lost Children Of Babylon eine produktive Phase. Nicht nur erscheinen die beiden weithin bekannten ersten Alben, es wird noch wesentlich mehr Material aufgenommen, unter anderem plant Rich Raw ein (komplett von Man-E produziertes) Soloalbum und auch Cosmic Crusader plant ein eigenes Album. Darüber hinaus ist auch schon das nächste Gruppenalbum, "El's Appendices", aus den Kinderschuhen entwachsen, wird aber vorerst zurückgehalten (und als vierter Teil der "Akashik Records" geplant) und mit dem Aufkommen des "9/11 Report"-Konzepts zurückgestellt. Da die LCOB und ihre Ambitionen in den Folgejahren irgendwo hinter Nibiru umhergeistern, verwundert es kaum, dass das ursprüngliche dritte (bzw. vierte) Album in Vergessenheit gerät - umso überraschender, dass es nun doch noch eine Veröffentlichung erfährt.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Fat Beats stellen den Vertrieb für das Album, das schon auf den ersten
Blick ganz zweifelsohne nicht mehr die Form hat, die es wohl vor knappen
zehn Jahren hatte. Was sich jedenfalls nicht geändert hat, ist die
Mentalität, denn im Inlay wird die Freiheit von Nuwaupian-Oberhaupt
Malachi Z. York gefordert. Abgesehen davon finden sich Jon Murdock und
Lex Starwind, die beiden unliebsamen Neuzugänge, im Lineup, was
bestätigt, dass auch neue Tracks hinzugefügt wurden. Auf der anderen
Seite wird der interessierte Hörer sich freuen, dass sowohl Ancient
Kemet und Amun Sen Hotep Re, die beide in jüngerer Zeit nicht mehr auf
Releases zu finden waren, mit von der Partie sind, ebenso wie Richard
Raw, der zwar momentan als Tehuti Mos seine eigene LCOB-Renaissance
plant, aber kein Teil der Gruppe mehr ist. Nun mag man sich noch
wundern, wieso die Producer-Credits kein einziges Mal DJ Man-E
ausspucken, überraschend oft dafür aber das Duo Has-Lo (ja, jener
Philly-Native aus dem Mello-Music-Roster) und Odin Smith. Dies rührt von
schlichtweg falschen Credits her, denn obgleich Atun Sen Geb auf seinem
2004er Solo mit den beiden zusammenarbeitete und so diese Verbindung
legte, gehen tatsächlich weitaus weniger Tracks auf deren Konto. "Linguistics"
beispielsweise ist älter und als (verdammt guter) Appetizer des nie
realisierten Rich-Raw-Man-E-Albums zu verstehen. Der große
Flickenteppich, als den man dieses Album nun vermuten könnte, ist es
trotzdem nicht: Das "Intro" (ein Sample aus dem Herr-Der-Ringe-Intro) setzt die Marschrichtung und in "Street Apostles"
gehen die Herren der früheren LCOB-Tage über ein ernstes, eingängiges
Piano-Gerüst in ihre meditativ-rhythmischen Vollen. Auch sonst klingt
die Scheibe trotz einiger mehr oder weniger gut in den Albumfluss
gebogener Fremdkörper - wenig überraschend sind es die vier Tracks mit
Beteiligung von Jon Murdock, die nicht immer schlecht, aber immer zu
grobschlächtig ausfallen - recht rund und nach den früheren Tagen, aus
denen sie ursprünglich datiert. Zu den Highlights zählt das über
deckende Streicher fließende "The Entered Apprentice" mit dem wie immer harmonierenden Kerntrio, aber auch "Sunz Of The Green Light"
(mit einleitendem Sample aus "Poltergeist") besticht mit astreiner
Produktion und seinem Lineup, das den ersten Auftritt von Ancient Kemet
verheißt - und wovon auf solchen Tracks geredet wird, sollte inzwischen
ohnehin klar sein. Daneben beweisen Has-Lo und Odin Smith, dass sie sich
mit ihren Beiträgen gut in den LCOB-Sound zu fügen wussten, während
Has-Lo an einigen Stellen sogar das Mic ergreift und beispielsweise in "Nuwaupian Swordsmen" unauffällig eröffnet oder in "Midnight In The Garden Of Good And Evil" die Hook flüstert. Schlussendlich darf man sich noch über ein Cosmic-Solo ("The All Seeing Eye") freuen, während der beste Moment bis zum Schluss aufgehoben wird: "Dream Spiral"
(hier dient ein Zitat Morpheus' als Einleitung) stammt aus den
"Equidivium"-Tagen und ist nicht weniger als ein Meisterwerk aus der
Kunstschmiede Man-Es, dem Richard Raw mit einer Abhandlung der
ägyptischen Mythologie (von der Dreifaltigkeit des Amun-Re und dem Kampf
zwischen Seth und Osiris) so perfekt aufsitzt, als hätte es nie anders
sein sollen.
"El's Appendices" vereint quasi den kompletten Werdegang der LCOB - von den Glanztagen mit DJ Man-E über die bisher vielen nicht bewusste Etappe mit Has-Lo und Odin Smith, die Zeit, in der Stretch The Mad Scientist den "9/11 Report" stemmte, über die Verbindung zu White Lotus (stellvertretend für das große LCOB-Productions-Netz) hin zu den jüngeren Tagen mit Murdock und Starwind. Dabei ist es ohenhin erstaunlich, wie gut sich die Platte am Stück anhören lässt, denn wenngleich nicht jeder Song die einst selbstverständliche Originalität bieten kann, sind es doch nicht wenige Schmankerl, die nicht nur den LCOB-Fan erfreuen sollten und "El's Appendices" somit zu einer lohnenden Anschaffung machen.
"El's Appendices" vereint quasi den kompletten Werdegang der LCOB - von den Glanztagen mit DJ Man-E über die bisher vielen nicht bewusste Etappe mit Has-Lo und Odin Smith, die Zeit, in der Stretch The Mad Scientist den "9/11 Report" stemmte, über die Verbindung zu White Lotus (stellvertretend für das große LCOB-Productions-Netz) hin zu den jüngeren Tagen mit Murdock und Starwind. Dabei ist es ohenhin erstaunlich, wie gut sich die Platte am Stück anhören lässt, denn wenngleich nicht jeder Song die einst selbstverständliche Originalität bieten kann, sind es doch nicht wenige Schmankerl, die nicht nur den LCOB-Fan erfreuen sollten und "El's Appendices" somit zu einer lohnenden Anschaffung machen.
6.8 / 10
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