Release Date:
20. Januar 2012
Label:
Decon Records / Groove Attack
Tracklist:
01. Intro (The Mixings)
02. Gladiator Music (Feat. Kool G Rap)
03. Flame Throwers
04. Drink Up (Feat. Roc Marciano)
05. Auralac Bags
06. Vodka & Ayahuasca
07. Dump Truck (Feat. Prodigy)
08. Due Work
09. Odds Cracked
10. Top Instructors
11. Dark Shades (Feat. Evidence & Roc C)
12. The Groove
13. Livers For Sale
14. Outro (The Downsides)
Review:
Die Reaktionen auf den Erstling des Zusammenschlusses von Oh No und Alchemist als Gangrene waren nicht unbedingt durchgehend die allerbesten, einen Namen konnten die beiden ohnehin schwer angesehenen rappenden Producer ihrem Projekt jedoch machen, der zudem mit genug Experimentierfreude in Verbindung wird, dass Gangrene keine Gefahr laufen, als 08/15-Duo bei einem zweiten Album schon keine interessierten Hörer mehr rekrutieren zu können. Sonderlich viel Anderes trieb man seit "Gutter Water" auch gar nicht, Decon entschieden sich, die beiden mit dem heißen Eisen Roc Marciano auf eine EP zu packen, die die Spanne zu den jeweiligen neuen Alben verkürzen sollte, welches im Falle Gangrene auf den Namen "Vodka & Ayahuasca" hört.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Dass sich seit dem letzten Album auch am Gemütszustand der beiden
Weedköpfe wenig geändert hat, deuten schon ein verrücktes, aber
stilvolles Cover sowie der Albumtitel an, der nicht nur Standardgesöff
ins Feld führt, sondern dem Großteil der Hörerschaft außerdem das
Halluzinogen Ayahuasca vorstellt, das aus der gleichnamigen
Lianenpflanze hergestellt wird. Der Zweitling wird also wie schon
"Gutter Water" in gewissen Gebieten eher eingeschränkt sein, trotzdem
ordentlich Experimentierfreude an Tag legen und höchstens durch
Schrägheit denn durch Langeweile negativ auffallen. Doch Al und Oh
scheinen aus ihrem Debüt gelernt zu haben, denn sie verbuchen eine
Steigerung. Während manch einer enttäuscht feststellen wird, dass der
auf "Greneberg" angedeutete, etwas smoothere Pfad (namentlich in
"Papercuts") nicht weiterverfolgt wird, vergüten Gangrene das zumindest
mit kreativ aufgebauten Beat-Konstrukten, denen die üblichen,
verrauchten Raps aufsitzen. Die sind erwartungsgemäß keine umwerfenden
Besonderheiten, denn sowohl der Doc als auch der Alchemist sind nach wie
vor wesentlich fähiger hinter den Boards als am Mic. Für Stücke wie den
von treibendem Bass und einstimmenden E-Gitarren getragenen Titeltrack
reicht es aber allemal, in "Dump Truck" schraubt ein hoch
motivierter ALC dichte Sound-Geflechte zusammen, die sich dem Hörer in
den Schädel bohren und sogar den nurmehr lethargischen Prodigy dazu
bringen, die Messer zu schleifen und sich seinen Gastplatz redlich zu
verdienen. Der mit insgesamt nur fünf Beats präsente Alchemist vermag
ansonsten keine derartigen Akzente mehr zu setzen, trotz der auf seine
Kappe gehenden, gastbesetzten Nummern "Drunk Up" und "Dark Shades".
Erstere versucht (wie schon von "Greneberg" bekannt) vergeblich und
etwas zu sehr, die harte Schiene entlangzuschlittern, Zweiterer brettert
mit ähnlicher, gitarrenlastiger Ausstattung los und ist genau deshalb
mit Evidence schwer fehlbesetzt. Leider ist "Gladiator Music"
auch nicht das Gelbe vom Ei: Laut und wild will man dem Titel gerecht
werden, das Ergebnis klingt dann aber doch etwas zu chaotisch, sodass
auch Ex-Flow-Gott G Rap nicht zu erhoffter Hochform auflaufen kann. Die
besten Momente (inzwischen folglich Oh No zuzuschreiben) spielen einfach
frei drauf los: "Auralac Bags" macht aus weniger mehr, das viel zu kurze "Odds Cracked" könnte angesichts (bzw. trotz) seiner zwei Rapper mitreißender kaum sein, "The Groove" überzeugt mit satter Klavierunterlage und "Flame Throwers"
schließlich mit nett pumpender Drumline. Da sollte es eigentlich
niemanden stören, dass inhaltlich außer kunterbuntem, explizitem
Nonsense-Rap nicht viel passiert.
Gewissermaßen ist es genau das, was zu erwarten war, lediglich ein klein wenig besser: Alchemist und Oh No knüpfen genau da an, wo sie bei "Gutter Water" aufgehört haben, spinnen ihre Masche des etwas abgedrehten, schwer verrauchten Acid-HipHops konsequent weiter und verfeinern sie dabei sogar noch. Wer lockere Töne sucht oder erwartet hat, der sollte sich nicht weiter mit dem Album aufhalten, wer Gangrene dabei begleiten will, wie sie sich mit eigenwilligen und bewusst etwas sperrigeren Sounds durch die selbst produzierten Rauchschwaden kämpfen, der mag mit "Vodka & Ayahuasca" seinen Spaß haben. Des Weiteren fällt auf, dass Oh No nicht nur den größeren Anteil des Albums übernimmt, sondern dabei auch noch eine bessere Figur als sein Partner macht. Ist aber auch egal, denn Gangrene beweisen in jedem Fall, dass sie als Duo auch auf Dauer funktionieren können, und legen hier ein knapp gutes Album vor.
Gewissermaßen ist es genau das, was zu erwarten war, lediglich ein klein wenig besser: Alchemist und Oh No knüpfen genau da an, wo sie bei "Gutter Water" aufgehört haben, spinnen ihre Masche des etwas abgedrehten, schwer verrauchten Acid-HipHops konsequent weiter und verfeinern sie dabei sogar noch. Wer lockere Töne sucht oder erwartet hat, der sollte sich nicht weiter mit dem Album aufhalten, wer Gangrene dabei begleiten will, wie sie sich mit eigenwilligen und bewusst etwas sperrigeren Sounds durch die selbst produzierten Rauchschwaden kämpfen, der mag mit "Vodka & Ayahuasca" seinen Spaß haben. Des Weiteren fällt auf, dass Oh No nicht nur den größeren Anteil des Albums übernimmt, sondern dabei auch noch eine bessere Figur als sein Partner macht. Ist aber auch egal, denn Gangrene beweisen in jedem Fall, dass sie als Duo auch auf Dauer funktionieren können, und legen hier ein knapp gutes Album vor.
6.7 / 10
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