Release Date:
29. Juni 2010
Label:
Red Apples 45 / Fat Beats Records
Tracklist:
01. NY So Loud
02. On The Block (3rd Ave. Spot)
03. Infected
04. Xenobia
05. Dancin' With A Shifter
06. MarcBerri (Feat. Roc Marciano)
07. Party Hard, Hustle Hard (Feat. Party Arty)
08. Berriville
09. Tweet Heart
10. Dreams
11. I Wanna Chill
12. Remand Me On My Stay (Feat. 950Plus)
13. Destroy, Rebuild, Repeat
14. No She Didn't
15. Fuck The Club
16. On The Block (Tremont Spot) (Feat. Abdul Jabar)
17. YMI Still Here
29. Juni 2010
Label:
Red Apples 45 / Fat Beats Records
Tracklist:
01. NY So Loud
02. On The Block (3rd Ave. Spot)
03. Infected
04. Xenobia
05. Dancin' With A Shifter
06. MarcBerri (Feat. Roc Marciano)
07. Party Hard, Hustle Hard (Feat. Party Arty)
08. Berriville
09. Tweet Heart
10. Dreams
11. I Wanna Chill
12. Remand Me On My Stay (Feat. 950Plus)
13. Destroy, Rebuild, Repeat
14. No She Didn't
15. Fuck The Club
16. On The Block (Tremont Spot) (Feat. Abdul Jabar)
17. YMI Still Here
Review:
Es ist gut ein halbes Jahr vergangen, seit A.G. zusammen mit O.C. eine Kollabo veröffentlichte, da steht der Emcee aus der Bronx bereits mit einem neuen Album auf der Matte. Doch zwischen den beiden LPs liegt eine weite Strecke: "Oasis" wurde auf Nature Sounds veröffentlicht, "Everything's Berri" dagegen kommt über Red Apples 45 (mit Vertrieb von Fat Beats), einem Label, das A.G. zusammen mit Ray West gegründet hat und das nun durchstarten soll. Dieser Ray West ist es auch, der (fast) komplett für die Produktion der Scheibe verantwortlich zeichnet, während auf den früheren Alben immer renommierte Namen und nicht zuletzt auch Showbiz zugegen waren.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Doch sind wir - bei allem Rum, den A.G. für seine beiden Platten mit Show und als Mitglied der D.I.T.C. genießt - ganz ehrlich: Die beiden bis dato existierenden Soloalben sind kaum der Rede wert und sehen sich nicht umsonst geringer Beliebtheit in der HipHop-Gemeinde ausgesetzt. Auch "Oasis" war nicht viel mehr als ein gut gemeinter Versuch mit einigen guten Momenten. Insofern mag es also gar kein großer Fehler sein, mit einer neuen Scheibe diese alten Muster hinter sich zu lassen. Doch wer ist Ray West? Diese Frage darf man sich ganz zu Recht stellen, denn obgleich der Herr schon seit Langem (u.a. als DJ) aktiv ist, gibt er hier mehr oder weniger seinen Einstand ins professionelle Produzentengeschäft. Was also ist dieses Album? Berri? Was ist Berri, dass es alles sein kann? A. Berri und Ray Berri geben dem Käufer die Freiheit, sich diese Frage selbst zu beantworten. Alles ist Berri, während man dem Titel selbst wohl mit einem universellen "it's all good" am ehesten gerecht wird. Die Frage nach dem Cover ist simpel und gleichzeitig die einzig richtige: Es ist mal was anderes, ein Foto, das Abdul Jabar beisteuerte. Und doch umreißt es das Album ziemlich treffend. Wenn man dann liest, dass diese Scheibe, ganz im Gegensatz zu A.G.'s bisherigen, streetlastigen Werken, eine wesentlich langsamere, mildere Richtung einschlagen, vermehrt die Damenwelt unter seriösem Aspekt thematisieren und vor allem einem breiteren Publikum gefallen soll, schreckt man verständlicherweise zurück - es klingt, als würde bereits von vornherein darauf hingewiesen, dass die Platte zum Kotzen sei. Glücklicherweise meint A.G. jedoch weder eine milde Version seines letzten Soloalbums noch gedenkt er, auf den Pfaden von Ghostdini zu wandeln. "Everything's Berri" klingt beizeiten viel eher wie die softe Version von Roc Marciano's "Marcberg". Da der Hempsteader in "MarcBerri" sogar 45 messerscharfe Sekunden spittet, darf davon ausgegangen werden, dass sein roher Stil als Inspiration für Andre und Ray diente. Die restlichen Songs sind zwar länger, zeichnen sich weitesgehend aber auch durch Kompaktheit aus und erzählen in Skizzen vom Leben in NY, vom Leben "On The Block". Ray West's sampleintensive Beats kommen mit dünnen Drumlines aus und punkten mit relaxter Atmosphäre. "I love your black berri, ain't talkin' bout your phone baby / I'm talkin' bout your back heavy / Cherries of berries, purple grapes and the Henny / Detailed emails of photos that she sent me" gehört ebenfalls zum lyrischen Repertoire, A.G. wird jedoch zu keinem Zeitpunkt geschmacklos. Ganz im Gegenteil überzeugt er mit starken Raps, die nie das Verlangen nach Features aufkommen lassen. Der als Tribut eingebaute Solo-Track von Party Arty ist trotzdem dabei und gut eingefügt, während mit F Ezzy und Duse (zusammen 950Plus) zwei junge Schützlinge des Giganten vorgestellt werden. Die besten Momente hat A.G. allerdings im Mittelteil, in dem ein Track den nächsten durch ansteckende Coolness übertrifft: "Tweet Heart" lässt uns wissen, womit A.G. seine Zeit im Interweb verbringt, "Berriville" erklärt noch einmal den Albumtitel, "Dreams" hängt einer Bekanntschaft hinterher und "I Wanna Chill" bekräftigt seinen Titel durch so ultimativ entspannende Sounds, dass man getrost von einem echten Juwel sprechen darf, in dem Andre es auf den Punkt bringt: "You call me, and I'm just here chillin' / Layin' in my boxers, watchin' television / You wanna hang? I'm cool with that / Come over, she said she don't move like that / Woooow, here we go with this / Excuse me miss, but I ain't try'na diss you / I'm just chillin', I ain't relaxed in a while / Besides, I bet I make you smile". Bei schlechter Musik, verkehrten Dresscodes, teuren Preisen und vollgestopften Locations fällt A.G. nur ein (vollkommen angebrachter) Kommentar ein: "Fuck The Club". Dazu kommt die Frage "YMI Still Here", die er sich stellt, während er die tragischen Tode von Pac, Biggie, Big L, Pun, Party Arty, Roc Raida und Guru aus seiner Sicht Revue passieren lässt und damit die LP beschließt.
Wer hätte schon gedacht, dass A.G. noch einmal ein so stilsicheres Album veröffentlichten würde? Ein Album, das aus dem Tun und Treiben der ganzen abgehalfterten D.I.T.C.-Posse hervorsticht und als Beispiel dient, wie man auch 2010 ohne Trend-Dickriding oder futuristische Bestreben bestens unterhalten kann. Zwar gelingt ihm aufgrund einiger mittelmäßiger Songs kein überragendes Album, doch mit den 17 hier servierten Berries werden jegliche Erwartungen bereits erheblich übertroffen. Da blickt man doch auch gerne in die Zukunft, für die nach "Everything's Berri" bereits weitere Alben von Red Apples 45, u.a. erneut in der Kombo Andre und Ray, angekündigt worden sind.
Wer hätte schon gedacht, dass A.G. noch einmal ein so stilsicheres Album veröffentlichten würde? Ein Album, das aus dem Tun und Treiben der ganzen abgehalfterten D.I.T.C.-Posse hervorsticht und als Beispiel dient, wie man auch 2010 ohne Trend-Dickriding oder futuristische Bestreben bestens unterhalten kann. Zwar gelingt ihm aufgrund einiger mittelmäßiger Songs kein überragendes Album, doch mit den 17 hier servierten Berries werden jegliche Erwartungen bereits erheblich übertroffen. Da blickt man doch auch gerne in die Zukunft, für die nach "Everything's Berri" bereits weitere Alben von Red Apples 45, u.a. erneut in der Kombo Andre und Ray, angekündigt worden sind.
6.8 / 10
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