Release Date:
27. Juli 2010
Label:
Backwoodz Studioz
Tracklist:
01. Reggie Miller
02. Golden Grams
03. GMA
04. Good Country People
05. Travailler
06. B More (Feat. Zesto)
07. Jumpstreet
08. Wheel Of Fortune (Feat. Masai Bey)
09. Double Jeopardy
10. Strangers With Candy
11. Rap City
12. The Spin Off
13. 42nd St. (Feat. Lord Superb, Pastense & HiCoup)
14. No Spin Zone
15. Unsolved Mysteries (Feat. Vordul Mega)
16. Emmanuel Goldstein (Feat. Bigg Jus)
17. Nigger Pennies
18. 100 Ft. Of Cold Dirt (Feat. Johnny Voltik)
19. Guns And Pussy
20. Paid Programming
27. Juli 2010
Label:
Backwoodz Studioz
Tracklist:
01. Reggie Miller
02. Golden Grams
03. GMA
04. Good Country People
05. Travailler
06. B More (Feat. Zesto)
07. Jumpstreet
08. Wheel Of Fortune (Feat. Masai Bey)
09. Double Jeopardy
10. Strangers With Candy
11. Rap City
12. The Spin Off
13. 42nd St. (Feat. Lord Superb, Pastense & HiCoup)
14. No Spin Zone
15. Unsolved Mysteries (Feat. Vordul Mega)
16. Emmanuel Goldstein (Feat. Bigg Jus)
17. Nigger Pennies
18. 100 Ft. Of Cold Dirt (Feat. Johnny Voltik)
19. Guns And Pussy
20. Paid Programming
Review:
Es ist soweit: Nachdem Backwoodz Studioz die letzten zwei Jahre mit Free-Download-Alben überbrückt hat, steht nun das nächste große Album an, das wieder ein handfestes Bild der Zustände in der hintersten Provinz des Großstadtdschungels New York abgibt. Die Super Chron Flight Brothers sind inzwischen zweifelsohne das rappende Kernstück der Backwoodz, ihr erstes Album sorgte schon seinerzeit für Erwartungen an den Nachfolger. Wie sich nun herausstellt war dieser Nachfolger das kostenlose und später limitiert als CD veröffentlichte "Indonesia" und ist "Cape Verde" somit nicht nur das dritte Album sondern auch der Abschluss einer "World Tour"-Trilogie, die sich lediglich durch das Cover-Motiv verfolgen lässt.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Das alles ändert natürlich nichts daran, dass "Cape Verde" verspricht, ein gutes Album zu sein: vielversprechende Rap-Beiträge aus dem weitläufigen Umfeld deuten an, dass man der eigenen Linie treu bleibt, während die Produktion diesmal (fast) komplett unter den beiden Inhouse-Tüftlern Bond (schon zu großen Teilen für das Debüt verantwortlich) und Willie Green (hier mit elf Beats vertreten) ausgemacht wird. Daneben gilt es, das Niveau des eigentlich nur als Prequel konzipierten "Indonesia" zu toppen, das vor lauter Eigenbrödelei manchmal vergaß, guter HipHop zu sein. Dieses Problem ist "Cape Verde" glücklicherweise gänzlich fremd. Seit Langem hat man hier mal wieder ein Album vor sich, das sich als durchgehende Einheit sieht, das durch unzählige Skit-artige Samples aus diversen Ecken der täglichen TV-Welt zusammengestöpselt wurde und das so immer das Gefühl gibt, dass jeder Song aus gutem Grund genau an seiner Position sitzt. Selbstverständlicherweise rotieren Billy Woods und Priviledge dabei immer noch weit entfernt von konventionellem BoomBap und unterstreichen dies durch ihre eigenwilligen, so gegensätzlichen und doch komplementären Reimstile. Auf Seiten der Lyrics hat sich seit "Emergency Powers" nicht viel getan: Immer noch nehmen sich beide nicht zu ernst, immer noch wird kein Wert auf einschränkende Konzepte gelegt, sondern mit Gedankenskizzen gearbeitet, die sich nicht zwangsläufig reimen müssen. Als perfekte Ergänzung stehen hinter diesem Stil wieder die Beats, die so klingen, wie man sie von Bond kennt. Um dieses Album nachzuvollziehen und um sich damit anzufreunden, bedarf es entweder etwas zu rauchen oder mehrerer intensiver Durchläufe. Woods und Edge öffnen sich nicht beim ersten Mal, doch wenn es dann so weit ist, wird man umso mehr Spaß mit der LP haben: Wenige andere könnten so kunstvoll über die energiegeladene Sample-Landschaft in "GMA" spitten wie William Woods, und ein Joe-Cocker-Sample als Intro für einen mit unerhört smoothem Orgel-Geleier versehenen Song namens "Reggie Miller" (natürlich mit weedgeschwängerter Doppeldeutigkeit) gibts es sowieso nirgendwo sonst. Die LP entwickelt streckenweise eine überragende Geschlossenheit: So geht das soulig-lockere "Travailler" nahtlos in die langsamen Gefilde von "B More" über, das nach einem Beat-Umbruch mittels eines Samples aus "The Wire" dem melancholischen "Jumpstreet" die Klinke in die Hand drückt. Zeit zum Verschnaufen gibts es kaum, weswegen man sich (ganz im Sinne des Konzepts) schon im Mittelteil fühlt, als hätte man eine halbe Weltreise hinter sich. Doch die Flight Brothers haben noch einiges in der Hinterhand: "42nd St." bietet eine interessante Variante des von KiD CuDi schon verwendeten Menahan-Street-Band-Samples, in "Rap City" lässt sich MarQ Spekt über die Rap-Gemeinde aus und "No Spin Zone" schießt u.a. subtil gegen Bill O'Reilly. Ein Schwachpunkt offenbart sich (eingeleitet von einem Boondocks-Sample) in "Strangers With Candy", das mit einer sperrigen Hook etwas aus dem Rahmen fällt. Ganz großes Kino dagegen gibt es in "Unsolved Mysteries", das in bester Woods-Mega-Manier mit dramtisch-bedrückendem Sound abgefasst wurde und dem das nicht minder starke "Emmanuel Goldstein", vorgetragen von Bigg Jus, folgt. Damit hat der Spannungsbogen seinen Höhepunkt erreicht, und während die Qualität kaum abfällt, garantieren vor allem "Nigger Pennies" und "Guns And Pussy" eine relativ ruhig auslaufende LP, bis in "Paid Programming" der TV-Marathon zu einem Ende kommt.
Es scheint die Rückendeckung von (vor allem) Bond und inzwischen auch Willie Green zu sein, welche die Super Chron Flight Brothers zu ihren besten Leistungen antreibt. Mit "Cape Verde" jedenfalls werden die Schwächen von "Indonesia" zurückgelassen, um ein intensives, geschlossenes Album zu servieren, das seine 75 Minuten dauert und dabei so viele Facetten bietet, dass man dieses Album wahrhaft als Weltreise durch den Backwoodz'schen Kosmos, illustriert als Fernsehprogramm, bezeichnen kann. Entgegen dem Großteil der heutigen Alben hat man es außerdem mit einer Scheibe zu tun, die von Mal zu Mal an Klasse gewinnt und die man deswegen keinesfalls nur am Rande anskippen sollte. Mit "Cape Verde" unterstreichen die Backwoodz-Jungs, dass man sie als Qualitätsschuppen weiter auf der Rechnung haben muss.
Es scheint die Rückendeckung von (vor allem) Bond und inzwischen auch Willie Green zu sein, welche die Super Chron Flight Brothers zu ihren besten Leistungen antreibt. Mit "Cape Verde" jedenfalls werden die Schwächen von "Indonesia" zurückgelassen, um ein intensives, geschlossenes Album zu servieren, das seine 75 Minuten dauert und dabei so viele Facetten bietet, dass man dieses Album wahrhaft als Weltreise durch den Backwoodz'schen Kosmos, illustriert als Fernsehprogramm, bezeichnen kann. Entgegen dem Großteil der heutigen Alben hat man es außerdem mit einer Scheibe zu tun, die von Mal zu Mal an Klasse gewinnt und die man deswegen keinesfalls nur am Rande anskippen sollte. Mit "Cape Verde" unterstreichen die Backwoodz-Jungs, dass man sie als Qualitätsschuppen weiter auf der Rechnung haben muss.
7.7 / 10
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