Samstag, 20. Februar 2010

M7 - NYC: The 5 Boroughs


Release Date:
07. Oktober 2009

Label:
Bottom Up Records

Tracklist:
01. Intro (Feat. DJ Smoke)
02. Dome Diesel (Feat. Halfabrick)
03. In The Streets (Feat. Nature & Tommy 2 Face)
04. Real Is Him (Feat. QuKnitez & Halfabrick)
05. Changes (Feat. Godfather Pt.3)
06. Roots (Feat. Sha Mecca)
07. Over (Feat. Jaynigma)
08. U Gotta Love It (Feat. Torae)
09. U Can Run But U Cant Hide (Feat. RNR)
10. This Is New York (Feat. Donny Goines)
11. Back 2 Basics (Feat. I-Kim)
12. Competition (Feat. Shawn Sparks)
13. For The People (Feat. Be One)
14. From BX To Yo (Feat. Sparklife & Quintescence)
15. Underworld (Feat. Godbliss)
16. No More Smiles (Feat. D21 & Final Element)
17. The Hot Shit (Feat. Squeege O)
18. Staten Island (Feat. The Bottom Up & Reez Fox)
19. Suicide (Feat. Flood)
20. Loyalty (Feat. Shyheim)

Review:
Nicht nur die Deutschen, auch die Franzosen haben ihre Künstler mit US-Affinität: M7 ist ein Produzent, der ursprünglich aus Rouen stammt, zwischenzeitlich aber in Houston, Paris, Philadelphia und New York residierte. Seine Anfänge machte er als Teil einer französischen Rap-Truppe, sonderte sich dann aber ab, um 2008 sein erstes Soloprojekt, "Ground Zero", zu veröffentlichen, das mit Gästen sowohl aus Frankreich als auch den Staaten gefüllt war. Dabei entstand eine enge Bindung zu Shyheim, auf dessen Album er dann auch mitproduzierte. Sein zweites Album, "NYC: The 5 Boroughs", für das M7 in den Big Apple zog, hat dann naheliegenderweise nur noch amerikanische Emcees vor den Wagen gespannt.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Also steht nun auch M7 mit einem Album in den Startlöchern, das für den Eastcoast-Fan auf den ersten Blick wie eines von unzähligen aussieht - und sich dieses Anscheins auch nicht mehr erwehren wird. Einzig erwähnenswert ist, dass man dem Titel mit dem logischen Zusammenbringen von Emcees aller fünf Boroughs nachkommt. Zugute halten darf man M7 gleich zu Beginn, dass er sein Album nicht mit den alltäglichen Standard-Gästen zupflastert, sondern auch einer großen Zahl an weithin unbekannten Emcees die Gelegenheit gibt, sich vorzustellen und zu beweisen - doch dieser Umstand muss kein vollkommen freiwilliger gewesen sein, der Auftritt von Torae könnte ein erster Hinweis darauf sein, woran sich M7 für die Zukunft orientiert. Doch wie auch immer, sein Name ist im Moment nicht viel größer als der vieler seiner Gäste und so sollte sich genügend Motivation und Ansporn für einige großartige Stücke finden. Dass in den meisten Fällen dann doch bestens bekannter und keineswegs brennender Street-Rap von der Stange geboten wird, spricht klar gegen die jeweiligen Jungspunde. Ein RNR und sein berechenbares "U Can Run But U Can't Hide" etwa ist nichts, was der Welt bisher gefehlt hätte. Der dahinter stehende Hauptdarsteller selbst hinterlässt gemischte Gefühle: Während seine Crates anscheinend nicht tief genug reichen, um mit durchgehend frischen und ungehörten Samples aufzuwarten, gelingen ihm trotzdem einige erfreuliche Treffer: "The Hot Shit" bietet mit dezenten Synthies, dramatischem Voice-Sample und einem Squeegie O, der, verbissen und motiviert, einen bleibenden Eindruck hinterlässt, einen leckeren Cocktail. Die bekannten Gäste der Platte machen einen verschlafenen Eindruck, allen voran Godfather Pt. III, dem in "Changes" (zudem von einem stinklangweiligen Instrumental unterlegt) einfach der Biss fehlt. Nicht anders präsentiert sich Shyheim. Torae rettet sich in "U Gotta Love It" auf einen soliden Eindruck, ist aber ebenso wie Nature's "In The Streets" schnell vergessen. Der Promotion abträglich ist der Umstand, dass M7 bei den sage und schreibe fünf Videos, die für die LP gedreht wurden, die falschen Songs herausgesucht hat; so sind "Over" und "Staten Island" lediglich Lückenfüller. Gute Tracks gäbe es ja genug, Tracks wie das ruhige "Underworld" stellen ihre Emcees auch gleich in ein weitaus besseres Licht. "Back 2 Basics" dagegen lebt von der großartigen Leistung DJ Smoke's in der Hook (welche Cuts von Big L einsetzt). Doch nun zur Besonderheit der Scheibe: In M7's "NYC" laufen die Damen den Herren den Rang ab. Zuerst ist es Sha Mecca, die einen nicht unbedingt außergewöhnlichen Beat ("Roots") mit starken Raps und eingängiger Hook veredelt, dann schlägt Quintescence in "BX To YO" ihr männliches Gegenüber Sparklife und schließlich sorgt die aus Harlem stammende Be One noch für den absoluten Überkracher. Zugegeben, "For The People" profitiert auch vom besten Instrumental der Scheibe, doch etwas besseres als die eindringlichen Raps (die leider keinem einheitlichen Konzept folgen, aber einige einprägsame Lines hinterlassen) hätten hier, kombiniert mit dem Chorus, kaum gepasst.

Einmal mehr muss das Fazit heißen: Solides Producer-Album. Typisches Producer-Album. M7 fehlt ein eigener Sound, der eine LP von ihm zu etwas besonderem machen könnte, er zeigt aber genügend gute Ansätze, um den Hörer bei Stange zu halten. Sieht man einmal von der starken Leistung seiner drei weiblichen Gäste ab, gibt es keine Überraschungen, die Verteilung von langweiligen, befriedigenden und guten Tracks liegt nahe am allgemeinen Mittelwert. Lange Rede, kurzer Sinn: "NYC: The 5 Boroughs" ist an die Eastcoast-Fans gerichtet und mag selbigen auch durchaus Unterhaltung bieten - auf lange Sicht behält man jedoch fast nichts, womit man hier wie so oft im gehobenen Mittelfeld landet.

5.8 / 10

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