Freitag, 12. Februar 2010

8th Platoon - A Matter Of Darkness EP


Release Date:
Dezember 2008

Label:
Kings Gambit Records

Tracklist:
01. 8th Platoon Grow (Feat. Christ Apostle)
02. Bloody Tarantulas (Feat. Rasul Allah & Bomshot)
03. War Of Calamity
04. Battle Shogun (Feat. Portarock)
05. Big Guns (Feat. Bomshot)
06. Chess Pieces
07. Harvester Of Death (Feat. Portarock) / Real Life (Bonus)

Review:
Long Beach, Kalifornien - gutes Wetter und Sonnenschein. HipHop, der als Party-Musik dient - oder aber G-Rap. Doch das nicht alles im Sunshine-State in diese Schublade zu stecken ist, zeigt schon das Cover zum hier vorliegenden Release. 8th Platoon implizieren den Militarismus mit dem ersten Atemzug. Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass man MC Contribution X und Producer Medic irgendwo klangliche Ähnlichkeiten zum Wu-Tang-Sound, bzw. deren Vertretern an der Westküste, nachsagen kann. Außerdem tritt zutage, dass diese (durch einige Line-Up-Änderungen gegangene) Formation ihr Debüt-Release schon lange in Planung hatte. Ursprünglich als Album geplant, wird aus "A Matter Of Darkness" nun jedoch nur eine EP.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Wer Contribution X von seinen Alben "What Iz Freedom" (2005), "Dark Destiny" (2005) und "Cobra Of The North" (2007) nicht kennt, dem sei gesagt, dass der Herr bezüglich seiner Stimme in der Tat Parallelen zu Warcloud/Holocaust aufweist - seines Zeichens Vorzeige-Westcoast-KillerBee. Kombiniert man diese Information mit der, die der Blick aufs Cover preisgibt, kann man schon grob umreißen, worum es hier geht - zumal in der Gästeliste noch Brechstangen-Rapper Bomshot aus Boston und Rasul Allah von den Lost Children Of Babylon zu finden sind. Mag sein, dass man es als berechenbar bezeichnet, wenn gleich im Opener "8th Platoon Grow" ein langsamer, düster-dröhnender Beat durch die Lautsprecher wälzt, über den Contribution X zusammen mit einem vergleichsweise eher unauffälligen Christ Apostle seine Rhymes raspelt. Andererseits ist diese Art von Rap heutzutage nicht mehr alltäglich - denn hier wird komplett auf aufweichende Elemente gepfiffen. Düstere Streicher und dumpf stampfende Bass-Drums treiben diese (achte) Kolonne an, Contribution X selbst sitzt mit seiner dunkel-brachialen Stimme auf dem vordersten Panzer und beschießt sämtliche imaginären Feinde mit seinen grimmigen Raps. Ein trübsinnig-ernstes Streicheraufgebaut nimmt auf der Tribüne zum "War Of Calamity" Platz, bei dem man sich wundern muss, wie Contribution X mit solch langsamen Raps trotzdem zu überzeugen weiß. "Bloody Tarantulas" glänzt zwar nicht gerade mit einem intelligenten Titel, dafür umso mehr mit Rasul Allah's Gastpart und mit den Raps des Hausherrn, der auch mit seinen Metaphern sehr an Warcloud erinnert. Auch wenn zu keiner Zeit des Albums Instrumentals aufgefahren werden, die dem auf dem Cover zu sehenden Kaliber gerecht werden, so webt Medic trotzdem eine gut hörbare Atmosphäre aus dunklen Fäden, die man, so simpel sie sein mag, heutzutage nicht mehr oft zu hören bekommt. In "Chess Pieces" beispielsweise erklingt ein entfernter Gesang im Hintergrund, in "Battle Shogun" greift sich Contribution X den Bass als Schwert, um über den Track zu rollen. Waffen-, doch nicht Soundwechsel erfolgt in "Big Guns", die lyrisch-martialischen Rhymes bleiben unverändert. Es ist auch keine Überraschung, dass nach sechs Tracks der letzte ebenfalls nicht aus dem bisher verfolgten Muster ausreißt - der Mähdrescher des Todes läuft allerdings nicht mit Blut, sondern mit Biodiesel und hätte durchaus etwas spektakulärer ausfallen können - selbiges gilt für den folgenden, kurzen und versteckten Bonus "Real Life".

Nach einer halben Stunde kann man sagen: Da wäre noch viel mehr drin gewesen. Medic ist kein schlechter Produzent und sein Beitrag auf dieser EP ist auch durchaus annehmbar, leider jedoch viel zu verhalten und zurückhaltend, um wirklich große Wellen zu schlagen. Contribution X liefert am Mic eine solide Leistung ab, die jedoch mit mehr Drive von Medic viel besser unterstrichen hätte werden können. Die Gastauftritte bewegen sich im selben Niveau-Bereich wie die von Contribution X selbst und auch sonst findet sich an der Scheibe leider nichts, was sie zu der Qualität erhebt, die die Atmosphäre des Covers suggeriert. Trotzdem ist "A Matter Of Darkness" überdurchschnittlich und ein Reinhören wert.

5.8 / 10

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