Freitag, 12. Februar 2010

Git Beats - Say Cheeze!


Release Date:
06. Januar 2009

Label:
Usedwax

Tracklist:
01. Controlled Demolition (Feat. Goretex)
02. It's Been Such A Long Time (Feat. Rock)
03. How I Do (Feat. Ark & Q)
04. Bag Of Money (Instrumental Skit)
05. Check Mate (Feat. Andyill)
06. Paint Your Self (Feat. Prince Po, Rock & Ark)
07. Just One Of Those Days (Feat. Raekwon & Ice Water)
08. My Love (Feat. Ark)
09. The Kool Out (Instrumental Skit)
10. America (Feat. LadyBug Mecca)
11. Under Age (Feat. Dramadeus & Q)
12. I Don't Think They Heard (Feat. Andyill)
13. Fight (Feat. T-Weaponz)
14. Word (Instrumental Skit)
15. Problems (Feat. Sham)
16. Never Be The Same (Instrumental Skit)

Review:
Na, wer hängt denn da seine äußerst sympathische Visage vors Objektiv? Es ist Git Beats. Führt man den Eröffnungssatz ein wenig Richtung Realität, muss man eingestehen: Es wäre kaum möglich gewesen, den ersten Eindruck eines Albums unattraktiver zu gestalten als mit diesem Cover, dieser dämlichen Idee und Aufmachung, diesen hässlichen Font-Arts, Git's Zinken und seiner lächerlichen Sonnenbrille. Der Mimik nach zu schließen scheint sich Git Beats an dieser Spottnummer eines Covers nicht groß zu stören. Nachdem man sich nun genug über das Cover lustig gemacht hat, kann man seinen Schweinehund überwinden und in Git's neues Album "Say Cheeze!" reinhören, denn es winkt mit Gästen wie Rock, Prince Po oder Raekwon.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Irgendwie ist es schon bezeichnend, dass das Jahr 2009 mit Armyfatique und Git Beats gleich zu Beginn zwei (bzw. drei) Produzenten auf den Plan ruft - der Trend scheint noch nicht vorbei zu sein. Da Git Beats vielen Lesern nicht besonders viel sagen wird, sei hier noch kurz das wissenswerte genannt: Aufgewachsen ist er, in enger Freundschaft mit einem Schlagzeug, in Staten Island. Deshalb nennt der Pressetext seine Musik drum-lastig, verankert im traditionellen HipHop und natürlich noch mit einem experimentellen Anstrich versehen. Die alte Leier also. Um es kurz zu machen: Git Beats, der sich übrigens "Jit" ausspricht, ist ein stinknormaler Produzent, der bei diesem Album dank seiner großen Gäste Wirbel macht. Da er einen nicht unerheblichen Teil seines bisherigen Wegs mit den Tomorrowz Weaponz (bestehend aus Arkitek, IzReal und Psalmz) bestritten hat, sollte es nicht verwundern, dass drei der Plätze an diese Gruppe bzw. Ark gehen. Doch wem bei der unhörbar vertrottelten Hook von "Fight" nicht die Trommelfelle implodieren, der darf sich hartgesotten nennen: "You know you gotta fight, on the streets you gotta fight / In life you gotta fight, to the top you gotta fight / You gotta fight!". Gute Nacht! Noch schlimmer verhält es sich mit dem ersten von Ark's Solo-Tracks, einem klebrigen Plüschplastik-Song namens "How I Do". Doch für den Rest des Albums gilt: Es kann nur bergauf gehen. Tut es auch, "My Love", wieder mit Ark, gerät sehr solide. Auch wenn es im Vornherein vielleicht zu befürchten war, kann man dem Album glücklicherweise nicht vorwerfen, nur im BoomBap-Standard zu baden. Die eingespielten Instrumentals beispielsweise weisen eine gesunde Vielfältigkeit auf und sind bis auf das missglückte "Never Be The Same"-Outro sehr ansprechend. Doch nun zur Frage, was denn die Big Names hier abliefern. Hervorheben darf man auf jeden Fall den weiblichen Digable Planets-Emcee LadyBug Mecca. In "America" werden einige der Probleme des Heimatlandes umrissen, während es nicht von der Hand zu weisen ist, dass sich LadyBug und Git auf der gleichen Wellenlänge befinden. Neben diesem Highlight wäre da noch "Just One Of Those Days", das in der Tat äußerst drum-lastig daherkommt, sich sonst aber in keiner Hinsicht hervortut. Goretex bekommt von Git Beats ein ordentliches Gestell, das in "Controlled Demolition", einem sehr soliden Kopfnicker, endet. Selbiges gilt für "It's Been Such A Long Time", in dem Rock seinen ersten Auftritt hinter sich bringt. Der zweite erfolgt in "Paint Your Self", das auch noch Prince Po auf den Plan ruft. Hier wird nicht mehr und nicht weniger als ansehnlicher BoomBap praktiziert, was auf der einen Seite natürlich nicht verkehrt ist - doch wenn schon ein Rock mit von der Partie ist, dann hätte Git Beats ruhig die Kreissage auspacken können, was er ja schon beim ersten Rock-Track versäumt hat. So bleibt nur zu hören, wie Ark gegenüber seinen Vorrednern eingeht. Der Rest des Albums schaukelt durchgehend hörbar, wenn auch wenig spektakulär, über die Bühne.

Git Beats ist beileibe kein besonderer Producer, versteht sein Handwerk jedoch gut. So ist es kein Wunder, dass aus "Say Cheeze!" ein typisches Producer-Album wird. Von der doppelt unterstrichenen Drum-Lastigkeit ist am Ende doch nicht viel zu hören, die Gäste liefern meist eine gewohnt solide Show ab, ohne dabei jedoch jegliches kreatives Pulver zu verschießen. Die Auftritte reichen allerdings trotzdem für gutes Mittelmaß und dank der Ideen und guten Ansätze von Git Beats rettet sich "Say Cheeze!" in den leicht grünen Bereich.

4.8 / 10

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