Freitag, 12. Februar 2010

Creative Juices - Presents: Endless Varieties


Release Date:
2006

Label:
Creative Juices Music

Tracklist:
01. Short Cut (Feat. Alucard)
02. 5 Senses (Feat. IDE & Alucard)
03. What's Good For You (Feat. Philisophical)
04. The Contract (Feat. Savage Messiah)
05. I Hate Myself (Feat. Jak Progresso)
06. No Return (Feat. Critical & Yah Yah)
07. No Ghetto Remix (Feat. Thirstin Howl III & Heltah Skeltah)
08. Liquid Dreams (Feat. S-Dub a.k.a. Shabaam Sahdeeq)
09. Spagghetto (Feat. Eddie Spaghetti)
10. No (Feat. Yak Ballz)
11. Slaughter (Feat. Savkillz)
12. Timbs (Do Work) (Feat. Smif-N-Wessun)
13. Daisy Cutters (Feat. Alucard & IDE)
14. Stay Sick (Feat. Critical & Madness)
15. Check Your Local Listings (Feat. Relz)
16. Acapllea (Feat. Jak Progresso)
17. Falling (Feat. Masai Bey, E-Coli, L.I.F.E. Long, Zesto & Savage Messiah)
18. Shit Off My Chest (Feat. Eklipse & Philosophical)
19. Blood Clinzs (Feat. Top Dog, Steele, Young Coke & Supreme)
20. Total Recall (Feat. Jav)
21. Altitude (Feat. Alucard & Savage Messiah)
22. Lunchroom (Feat. Jak Progresso)
23. Call Me Out (Feat. The Crest)
24. Mic Check Freestyle (Feat. Critical)
25. Short Cut 2 (Feat. Alucard)
26. Soul (Feat. Savage Messiah)
27. Technician (Feat. Big Luck)
28. Code Of The Beat (Feat. Creative Juices & Critical)
29. Pussy Song (Feat. Philosophical)
30. They'll Never Catch On (Feat. Creative Juices & Destruments)

Review:
Wir schreiben das Jahr 2006. Irgendwo im tiefsten Untergrund New Yorks fristet ein bis dato recht unauffälliges Label sein Dasein. An sich nichts Besonderes, doch wie sich bald herausstellen soll, schlummert in den Artists, die zusammen Creative Juices bilden, das Potential zu Großtaten. L.I.F.E. Long mag dem ein oder anderen ein Begriff sein; der Rest der Truppe, die sich um IDE (The Shanty One) schart, ist jedoch weitgehend unbekannt. Bei "Endless Varieties" hat man es mit einer Compilation im Mixtape-Format zu tun, die einem als Vorstellung dieses Kollektivs dienen soll.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Nicht weniger als 30 Tracks werden aufgefahren, die von einer bis zu (eher selten auftretenden) vier Spielminuten reichen. Das ergibt 70 Minuten Gesamtspielzeit, gespickt mit exklusivem Material. Was dem CJM-Neuling jedoch zuallererst ins Auge sticht, ist "Timbs Do Work", eine verkürzte Version des bekannten Songs von "Tek & Steele: Reloaded". Und dabei repräsentiert dieser Track so ganz und gar nicht den Rest des Mixtapes. Denn - kurz gefasst - Creative Juices ist gleichzusetzen mit einem brodelnden Topf voll Underground-Suppe, die meist düster und fast immer kreativ als ernsthafte Alternative zu allem langweiligen Ostküsten-Gestocher der letzten Jahre anzusehen ist. Kantige und ungewaschene Styles findet man bei den Emcees am Mic, was in Kombination mit der dumpfen Wolkendecke, die hier von den Produzenten beigesteuert wird, die besondere Note von Creative Juices ausmacht. Herrlich, wie sich IDE und Alucard im Streichergewand durch das blubbernde "5 Senses" kämpfen, oder wie dem als Gast eintrudelnden Yak Ballz das dicht gewobene "No" vorgesetzt wird. Jak Progresso, der noch im selben Jahr sein Album "Random Violence" veröffentlichte, tut sich mit dem wohl eigenwilligsten Flow hervor und bietet mit den nicht minder gewöhnungsbedürftigen "Lunchroom" und "I Hate Myself" einen Vorgeschmack auf jenes Debütalbum. Trotz der großen Namen geht der Remix zu "No Ghetto" mit Thirstin Howl III und Heltah Skeltah leicht unter. Auch wenn Savage Messiah einen Freestyle über den Beat zu Mobb Deeps "The Illest" kickt ("The Contract"), lässt sich kein Highlight setzen. Viel besser kommt da Eddie Spaghetti angerumpelt, der mit "Spaghetto" einen der wenigen nach vorne gehenden Representer auffährt. Alucard ist ein weiteres Mitglied von CJM. Und auch wenn erst 2008 eine Art Ansammlung seiner bisherigen Tracks ("Watch Them Fall") ans Licht der Welt kam - von diesem Mixtape sind dort ganze vier Stücke vertreten. Da wären die beiden schlichtweg hinreißenden "Short Cut"s, der Kopfnicker "Altitude" oder das Geigen-getriebene "Daisy Cutters", das auch hier einen grandiosen Höhepunkt darstellt - denn wie Alucards helle Stimme über diese eingängigen Streicher fließt, verdient Respekt. Da passen auch Lines wie "Put my thumbs in your eyes and push until I feel mush" ins Bild. L.I.F.E. Long legt zusammen mit Masai Bey, E-Coli, Zesto und Savage Messiah einen Auftritt im bedrückenden "Falling" hin, während sich Critical unter anderem im "Mic Check Freestyle" profilieren kann. Und wenn dann gegen Ende nochmals die ganze Truppe für "Code Of The Beat", das nochmals als perfekte Definition des CJM-Sounds dienen könnte, aufläuft, gibt es genug Grund zur Freude. Im klar von den Destruments geprägten "They'll Never Catch On" findet das Hörerlebnis dann sein Ende.

Alle Achtung. Berücksichtigt man nun noch die Tatsache, dass man es hier "nur" mit einem Mixtape zu tun hat, sollte man erst recht den Hut ziehen. Kein Wunder, dass hiernach starke Soloalben von Jak Progresso, IDE und Alucard erschienen sind. Was hier auf 30 Tracks geboten wird, verdient seinen Titel "Endless Varieties". Dass die eigenen (oder selbst produzierten) Tracks auch die Highlights der Scheibe ausmachen, stellt ein weiteres starkes Argument für IDE & Co. dar. Wer nun neugierig geworden ist, sollte definitiv zugreifen - und sich nach Möglichkeit auch noch den zwei Jahre später erschienenen zweiten Teil aneignen. "Endless Varieties" jedenfalls bekommt nur wegen des Mixtape-Charakters keine vier Kronen.

6.8 / 10

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