Samstag, 13. Februar 2010

IDE - IDE The Shanty One Presents: Divine Kingdom


Release Date:
2006

Label:
Creative Juices Music

Tracklist:
01. Force Fed Sampler
02. Project Blue Book
03. Chosen Fiew (Feat. L.I.F.E. Long)
04. Sucker Punch Music (Feat. Relz & Felony)
05. Circle Breathing (Feat. Alucard & Jak Progresso)
06. Apples and Oranges (Feat. Madness, L.I.F.E. Long & Critical)
07. Falling (Feat. Masai Bey, E-Coli, Zesto, L.I.F.E. Long & Savage Messiah)
08. Rabit Hole (Feat. Alucard)
09. Hate Me
10. The Result
11. T.O. (Feat. Relz & Felony)
12. Purgatory Freestyle
13. Harpoon (Feat. Critical & Savage Messiah)
14. As the World Turns (Feat. L.I.F.E. Long)
15. Right Honorable (Feat. Savage Messiah)
16. MJ 12 (Feat. Jak Progresso)
17. Release Valve
18. Mountain Goats (Feat. Jak Progresso)
19. Exclusive (Feat. Jak Progresso)
20. Biohazard (Feat. Swave Sevah)
21. Truth Behold (Feat. Alucard)
22. Under The Radar (Feat. Shabaam Sahdeeq)

Review:
Wer IDE und das um ihn aufgebaute Kollektiv Creative Juices einmal besser kennen gelernt hat, für den ist der Name schwer aus dem New Yorker Underground wegzudenken. Ohne viel Support und aus eigener Tasche wurde dieses Projekt hochgezogen. Gegen 2006 ging es dann langsam richtig los: Mit Jak Progresso's Album wird der erste Jewel-Case Longplayer veröffentlicht, während auch IDE selbst ein neues Projekt in den Startlöchern hat: "Force Fed", ein ursprüngliches Mixtape, das mit der Zeit zum Album wurde. Als Vorgeschmack zu dem schließlich 2007 erschienenen Debüt gibt es diese Scheibe hier: "Divine Kingdom", selbstverständlich mit Cameos aus dem ganzen Camp.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
22 Tracks, gefüllt mit exklusivem Material, machen dieses Werk für Creative Juices-Fans auf jeden Fall interessant. Zu finden sind sowohl Tracks, die von IDE produziert wurden (und auf denen andere Emcees spitten) als auch jene, die mit seinen Raps gespickt sind (dafür jedoch andere Beatbastler auf den Plan rufen). Der Spaß beginnt mit einem "Force Fed"-Sampler, einem fünfminütigen Vorgeschmack zu IDE's Debütalbum. Im Anschluss geht es los mit "Divine Kingdom": Düstere Sounds aus den zwielichtigsten Kellern und den tiefsten Abflusskanälen des Rotten Apple pumpen durch die Venen dieses Mixtape-Albums. Hier sei nur "Circle Breathing" mit dem infernalischen Jak Progresso genannt. Die den typischen CJM-Sound ausmachenden Elemente basieren oft auf Streichern und kommen nicht aus ohne die sehr eigentümlichen und unruhigen Raps von IDE selbst aus. Weitere Stimmen, die unzertrennlich mit dieser Marke verknüpft sind, gehören L.I.F.E. Long, Alucard und auch Jak Progresso, mit dem man sich zu diesem Zeitpunkt noch bestens verstand. Auch wenn sich die anderen Producer erfreulicherweise sehr gut in den Rahmen dieses Werks einfügen, so ist es immer noch IDE, der die markantesten Beats schnitzt: "MJ 12" in Zusammenarbeit mit Jak P ist nicht unbedingt der beste Track, heftet sich aber mit seinen hämmernden Drums, dem tiefen Brummen und seiner nächtlichen Atmosphäre ans Ohr des Hörers. Den Ausgleich bieten Tracks wie "The Result", das mit seinen Streichern in eine andere Richtung blickt, trotzdem nicht unpassend wirkt und auch keinesfalls an Qualität verliert. Über L.I.F.E. sind Connections zu Stronghold nur logisch, weshalb ein Auftritt von Swave Sevah niemanden überraschen sollten. Weshalb auch immer, Alucard scheint ein Magnet für besonders gute Tracks zu sein, was dem Hörer in "Truth Behold" ein Stück Rap erster Güteklasse beschert. "Under The Radar" fasst das Wesen dieser Scheibe gut zusammen. Posse-Tracks wie das verhalten-betrübte "Falling" gehen Hand in Hand mit IDE-Solo-Tracks oder beispielsweise Savage Messiah's "Right Honorable". Den besten Eindruck hinterlässt jedoch gleich zu Beginn "Project Blue Book", das vom Drunk Orchestra mit einem Monster eines Beats versehen wurde. Dass sich bei 22 Tracks auch schwächere Nummern finden, versteht sich - trotzdem ist man immer gefangen in der dicht gewebten Atmosphäre der Scheibe, für die vornehmlich Tracks wie das minimalistische "Mountain Goats" mit den beiden Hobby-Psychopathen IDE und Jak verantwortlich sind. Eine ehrenvolle Erwähnung geht außerdem an Kryptonite für seinen schwerkalibrigen Beat in "Hate Me" und L.I.F.E. Long für seine vier Auftritte, von denen jener auf "As The World Turns" in seiner nachdenklichen Art heraussticht.

Man kann es simpel auf den Punkt bringen: Creative Juices befinden sich in einer Phase, in denen ihnen nichts missglückt. Natürlich gibt es mittelmäßige Nummern, doch im Großen und Ganzen bleibt das Material höchstgradig hörenswert. Da ist es jammerschade, dass der Kern der Truppe doch recht überschaubar ist. Doch so lange dieser Kern regelmäßg Musik auf diesem Niveau unter die Massen bringt, darf man sich nicht beschweren. Hier wohnt man dem Kopf - IDE The Shanty One - selbst bei, wenn er dem Hörer zeigt, wie New York im neuen Jahrtausend zu klingen hat. Für Neulinge ist zwar in erster Linie das noch bessere "Force Fed" empfehlenswert, doch ganz generell und ganz besonders für diejenigen, die sich mit dem Camp vertraut gemacht haben und die es nun nach mehr dürstet, gilt: Mit "Divine Kingdom" wird man unterhalten. Und zwar bestens. Trotz des "Mixtape"-Charakters.

6.9 / 10

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