Donnerstag, 11. Februar 2010

King Syze - Labor Union


Release-Date:
5. August 2008

Label:
Babygrande Records

Tracklist:
01. The Labor Union
02. The Best
03. Play Ya Part P.Y.P. - (feat. Doap Nixon & Ill Bill)
04. Creep Show - (feat. Lawrence Arnell & King Magnetic)
05. Love vs. Hate
06. Cement Work
07. Haters Beware - (feat. Planetary)
08. Mayhem - (feat. Planetary, Demoz, Des Devious, Chief Kamachi, Celph Titled, Doap Nixon & Esoteric)
09. That's How You Rap
10. And Now - (feat. Vinnie Paz & Apathy)
11. Pain
12. Sibling Rivalry Pt. 2 - (feat. Outerspace)
13. Reality Check

Review:
In der diesjährigen Release-Flut von Babygrande kommt auch das JMT/AOTP-Feld nicht zu kurz. Zu erkennen sind solche Alben an dem charakteristischen "Jedi Mind Tricks Presents"-Schriftzug, der Halbbewanderten zur Orientierung und Lockerung des Geldbeutels dienen soll. Nach Doap Nixon ist King Syze der zweite, der sein Album veröffentlicht, das zudem auch sein zweites Soloalbum darstellt.

WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Gäste? Surprise! Die üblichen Verdächtigen, wer hätte das gedacht. Und um gleich mal im Vorfeld die Umstände ins rechte Licht zu rücken: die AOTP-Clique hat es in recht kurzer Zeit geschafft, sich in einem bestimmten Sound festzufahren, der oft gut funktioniert, aber auch wenig Platz für Innovation lässt. Desweiteren ist King Syze genau das, was bei so einem Kollektiv (gleich neben Outerspace) in der zweiten Reihe steht, da er nicht zuletzt beim Stimmvergleich gegen gewisse polternde Kollegen untergeht. Zu erwarten ist also kein Top-Album, sondern, wenn alles gut läuft, ein solides Werk, das den ein oder anderen Banger hervorbringt. Auch wenn das Sound-Universum der Snowgoons dem der AOTP-Crew benachbart ist, kann DJ Waxwork mit seinem Beitrag "Cement Work" für solch ein Highlight sorgen, welches jedoch erstaunlicherweise nicht durch verschwenderisches Insgefechtwerfen sämtlicher Optionen, sondern durch berechnende Coolness besticht. Auch wenn sich Ill Bill und Sicknature wieder einmal zusammenschließen und "Play Ya Part" zusammenschrauben, gibt es wenig zu meckern. An anderen Ecken jedoch wird man von einem Sumpf aus Mittelmaß verschluckt. Die Beats klingen, ob nun mit Streichern oder gepitchten Samples, größtenteils so, als hätte man sie in ähnlicher Variation schon zigfach gehört, und auch die Raps von Syze erzählen uns viel, sagen uns im Endeffekt dann aber wenig bis nichts - auch wenn in "Reality Check" die persönliche Schiene gefahren wird ändert sich da nichts. Doch auch Vinnie Paz, der sein gefühltes tausendstes Feature dieses Jahr auf "And Now" verbucht, vermag nicht zu glänzen (wie es bei ihm inzwischen zur Gewohnheit geworden ist):

"You think I'm rhymin' for the love and not to make a profit? / I don't know a single person that don't like money / But y'all download my shit and take it right from me / And I ain't really never learned to do anything else / Whether rhymin' with the fam or rhymin by myself"

Seit wann sitzen wir hier im Diskussionskreis für Selbstmitlied? Dann doch lieber ewig monotone und platte Ausführungen über Waffen und den ganzen Kram. Celph Titled zum Beispiel bleibt bei den Lines, die er am besten kann ("I'm a hard pressed man / Keep so many knifes on me, I'm a sharp dressed man") und ringt einem damit einmal mehr ein Schmunzeln ab.

Im Großen und Ganzen ist "The Labor Union" wohl das geworden, was man sich erwarten konnte: durchschnittlich, mit ein paar hörenswerten Songs, die das Album für Fans des Genres mehr oder weniger attraktiv machen. Die Frage, ob King Syze im Rahmen der ihm zugrunde liegenden Möglichkeiten und Umstände überhaupt viel mehr hätte erreichen können, wäre die Konsequenz dieses Fazits, soll jedoch von jedem Hörer selbst beantwortet werden. Ansonsten gilt weiter: die vollständig kompakt guten Alben gibts immer noch mit kompletter Truppe. 

5.7 / 10

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