Release Date:
17. März 2009
Label:
Granddad Entertainment
Tracklist:
01. The New Villain (Intro)
02. You Need To...
03. Good Morning
04. Sci-Fi Channel
05. Jasper & Otis Talk Mammoth
06. Drop
07. The Box (Feat. Shy Inkwriter)
08. D.M.G.C
09. 41st Street
10. Tuskanee Talks Mammoth
11. Battle Rap Galactica
12. Celebration On A Bandstand (Feat. Jedi Hymie)
13. You Can't Sell Records
14. Midnight Marauders (The Heist)
15. Repetition Heart Sickness (Feat. Shy Inkwriter)
16. Letter To The Princess
17. Bleinstein & Funnybone Talk Mammoth
18. The Mutumbo
17. März 2009
Label:
Granddad Entertainment
Tracklist:
01. The New Villain (Intro)
02. You Need To...
03. Good Morning
04. Sci-Fi Channel
05. Jasper & Otis Talk Mammoth
06. Drop
07. The Box (Feat. Shy Inkwriter)
08. D.M.G.C
09. 41st Street
10. Tuskanee Talks Mammoth
11. Battle Rap Galactica
12. Celebration On A Bandstand (Feat. Jedi Hymie)
13. You Can't Sell Records
14. Midnight Marauders (The Heist)
15. Repetition Heart Sickness (Feat. Shy Inkwriter)
16. Letter To The Princess
17. Bleinstein & Funnybone Talk Mammoth
18. The Mutumbo
Review:
Viel Beachtung gab es ja dann nicht, als MF Woolly schließlich sein Album veröffentlichte. Mag daran liegen, dass auch die Promotion gegen Null ging oder dass generell fast das komplette Wesen dieses Unternehmens im Halbdunkeln lag und immer noch liegt. MF Woolly (The Mammoth Villain), das ist die Kombination aus MF Doom und T-Woolly, fusioniert im altbewährten Stil wie man es bei Doom schon kennt (zuletzt als DangerDoom). Woolly ist dabei ein waschechter No-Name, der aus dem Nirgendwo auftaucht, um "Operation: Chrome & Ivory" über das hinter ihm stehende Label Granddad Entertainment" zu veröffentlichen. Auf den ersten Blick hört sich das Projekt auch sehr interessant an: Doom als Produzent, ein frischer MC am Mic...
WRITTEN FOR Rap4Fame
Doch ganz schnell wird klar, wo hier der Haken ist. Kauft man es Woolly noch ab, dass Doom mit seinem Namen hinter diesem Projekt steht, obwohl es vom Metallgesicht selbst nirgends erwähnt wird, so verbleibt doch (und genau deshalb) die ungeklärte Frage, wie viel Doom aktiv mit diesem Album zu tun hat bzw. hatte. Die Antwort: gar nichts. Die Produktionen sind keine exklusiven, keine neuen, keine bisher ungehörten. Laut Aussage von Woolly sind die Beats alle der "Special Herbs"-Reihe entnommen, dabei jedoch alle neu gemixt und mit extra Samples versehen. Wie der Albumtitel schon erahnen lässt, baut die Scheibe auf Doom's Debüt-Klassiker auf - in Woolly's Worten:
"Chrome & Ivory is the righteous evil Hip Hop operation that is meant to reinstate the effects of Operation: Doomsday. The record is blueprinted after Doomsday but has its own approach which ensures its success."
Das mag der Hörer nun sehen, wie er will - irgendwo geht immer ein Teil der Begeisterung flöten, wenn alle Beats schon bekannt sind. Das ändert sich auch nicht, wenn DOOM die Geschichte absegnet. Da T-Woolly, der sich selbst - bescheiden wie er ist - auch Wunderkind nennt, einen eigenen Stil und durchaus respektable Skillz an den Tag legt, hätte man sich mit der richtigen Auswahl an nie berappten Instrumentals jedoch ohne Weiteres anfreunden können. Aber nein, das wäre zu einfach. Stattdessen entschließt sich das Wunderkind, ein Drittel seiner Songs mit Instrumentals, die es auch auf der King Geedorah-Scheibe zu hören gab, zu unterlegen. Generell wird viel von dem ersten Doppelpack der "Herbs"-Reihe entnommen, was den Fakt mit sich bringt, dass Woolly fast durchgehend im Direktvergleich mit anderen Rappern steht. Wobei hier schon gesagt werden kann, dass er jedes Mal verliert. Am besten sieht er auf "Midnight Marauders" aus, das sich mit Hassan Chop und "I Wonder" misst: Der Banküberfall, der von Woolly mit solidem Story-Telling an den Mann gebracht wird, weiß zu unterhalten. Der Flow des Mammoth Villains erinnert in seiner unsauber genuschelten Form abschnittsweise sogar an Doom selbst, insgesamt ist Woolly jedoch (vor allem stimmlich gesehen) ein eigenständiger Rapper. Doch wenn man sich beim Einschalten des "Sci-Fi Channel" nur an Doom's "Fazers" erinnert fühlt, erhält die Freude einen herben Dämpfer. Nichts anderes passiert beim Betreten der metaphorischen "41st Street" (die kläglich gegen Gigan's "Live Wirez" eingeht) oder beim Öffnen von "The Box", wobei das Duo Woolly/Inkwriter hier sowohl der Version von Scienz Of Life als auch der von Spiega und King Ceasar gegenübersteht und dabei winzig klein erscheint. "Bleinstein & Funnybone Talk Mammoth" und "Battle Rap Galactica" machen die Geedorah-Fraktion komplett. Schade, dass dabei sogar die ausgefallenen und stilvollen ("The Mutumbo") Track-Titel sowie die amüsant abstrakten Inhalte an Wert einbüßen. Mit "You Can't Sell Records" greift man sogar bei "Doomsday" ("?") selbst (bzw. natürlich auch "Podina" aus dem Herbs-Garten) ab, während Woolly sich gelungen mit der Absatzkrise der Musikindustrie beschäftigt. Unglücklicherweise rutschte mit sämtlichen Verschiebungen dieses Albums auch noch das Werk von John Robinson ("Who Is This Man?") vor "Chrome & Ivory", womit man sich erneut mit einigen Doom-Beats konfrontiert sieht, die ganz und gar nicht jungfräulich sind - "Letter To The Princess" ist hier ebenso schuldig wie "Tuskanee Talks Mammoth" oder das ursprünglich auf "Special Herbs Vol. 0" vertretene "Celebration On A Bandstand". Von den extra Samples bekommt man nur stellenweise etwas zu hören. Abgesehen davon muss jedoch bei all der Kritik erwähnt werden, dass das eigentliche Konzept einer an "Operation: Doomsday" angelehnten Platte mit eigener Seele hervorragend getroffen wurde.
Man muss dieses Album auf zwei Ebenen betrachten. Hinterfragt man die Notwendigkeit der Existenz dieser Platte, sind Zweifel berechtigt: Von der Grundidee des Kopierens zur unglücklichen Tatsache, dass fast alle ausgewählten Beats der Zielgruppe schon, belegt mit besseren Raps, bekannt sein dürften - wirklich überzeugen kann auch Woolly's Argument, warum dieses Album trotzdem brennend interessant sei, nicht. Auf der zweiten Ebene, auf der dieser Aspekt ausgeblendet wird, ist "Operation: Chrome & Ivory" eine großartige Zusammenstellung von Doom-Beats, die zu einem selbstständigen Album mit beachtlicher Rap-Leistung zusammengelötet wurden. Wären die Beats alle neu, so wäre diese Scheibe der unbeachtete Geheimtipp des Jahres. So bleibt es jedem selbst überlassen, wie hoch er die Abzüge ansetzt. Doch wer sich auf den Hörspaß einlässt, der wird von Anfang bis Ende unterhalten.
Man muss dieses Album auf zwei Ebenen betrachten. Hinterfragt man die Notwendigkeit der Existenz dieser Platte, sind Zweifel berechtigt: Von der Grundidee des Kopierens zur unglücklichen Tatsache, dass fast alle ausgewählten Beats der Zielgruppe schon, belegt mit besseren Raps, bekannt sein dürften - wirklich überzeugen kann auch Woolly's Argument, warum dieses Album trotzdem brennend interessant sei, nicht. Auf der zweiten Ebene, auf der dieser Aspekt ausgeblendet wird, ist "Operation: Chrome & Ivory" eine großartige Zusammenstellung von Doom-Beats, die zu einem selbstständigen Album mit beachtlicher Rap-Leistung zusammengelötet wurden. Wären die Beats alle neu, so wäre diese Scheibe der unbeachtete Geheimtipp des Jahres. So bleibt es jedem selbst überlassen, wie hoch er die Abzüge ansetzt. Doch wer sich auf den Hörspaß einlässt, der wird von Anfang bis Ende unterhalten.
5.7 / 10

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