Donnerstag, 11. Februar 2010

Nasa & Karniege - From The Left


Release-Date:
11. März 2008

Label:
Uncommon Records

Tracklist:
01. From The Left (Intro)
02 .Mad Cow Milk
03. People's Anthem
04. Flu Shot
05. The Truth - (feat. Metro)
06. You Don't Know
07. Random Denial - (feat. Nathaniel Roberts)
08. Busy Boys - (feat. Access Immortal & MarQ Spekt)
09. Headache Med (Outro)
10. Drug Habitz (Bonus Track)
11. People's Anthem (Dig Dug Remix)

Review:
Die Zeiten, in denen sich ein Artist nach einem veröffentlichten Album erstmal ein Weilchen Zeit ließ, um ausgiebig an seinem nächsten Projekt zu arbeiten, sind vorbei. Ein sehr schönes Beispiel hierfür ist Karniege. Bis jetzt nicht übermäßig bekannt, konnte der MC dieses Jahr kräftig zuschlagen: mit Vast Aire als Mighty Joseph und mit MarQ Spekt als Invizzibl Men. "From The Left" ist das dritte bzw. das als zweites erschienene Album dieses Jahres, wobei der Partner diesmal NASA aus dem DefJux-Dunstkreis ist und sich um die Produktion kümmert. Als Label findet sich Uncommon, das "From The Left" ausschließlich online veröffentlicht.

 WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Was steckt also neben dem sehr ansehnlichen Cover in diesem Paket? Nicht übermäßig viel. Im Versuch, gegen den Strom zu schwimmen, erscheint das Album als Versuchslabor für Nasas Spielereien. Da wäre beispielsweise "People's Anthem", das mit seinem schwerverdaulichen Gitarrengerüst als Sprung über den Genre-Tellerrand völlig missglückt, ähnlich wie, beispielsweise, die Metal-Rap-Bastarde, die vorzugsweise von weißen Rappern zur Welt gebracht werden. Ansonsten beschränkt man sich jedoch darauf, einem Fließband-Boom-Bap-Gerüst einen visionären Anstrich zu verleihen. Der Funk, laut Karniege ein Mix aus Psychedelia und LSD-Trip, soll regieren. Und so klingt das Album auch beizeiten. Was Karniege dabei wohl übersehen hat: dieser Funk klingt ganz und gar nicht berauschend. Das "Headache Med Outro" wirkt nicht fördernd im Kampf gegen Kopfschmerzen, sondern schürt diese viel mehr. Positiv tut sich dagegen "Mad Cow Milk" hervor, das neben seinem herrlichen Titel auch einen angemessen düsteren Beat verpasst bekommen hat. Und genau in solchen Gefilden fühlt sich Karnieges Stimme am wohlsten. Auch "Flu Shot" wird, dank trackdominierender Flöte, sicher nach Hause geschaukelt, ebenso wie der Dig Dug Remix zu "People's Anthem", der, weitaus besser als sein Original, in seiner Existenz als Remix vollauf berechtigt ist. Der unerwähnte Rest dingelt dann jedoch recht belanglos vor sich hin, wobei man bei 35 Minuten Gesamtlaufzeit sowieso schnell em Ende angekommen ist.

"From The Left" beweist einmal mehr, dass Karniege ein stimmlich einzigartiger Künstler ist, der auch im Alleingang unterhalten kann - wenn auch nicht so sehr wie mit Partner. Die Gastraps werden mit Access Immortal, MarQ Spekt und Metro im überschaubaren Bereich gehalten. Was NASA betrifft, so kann der zweite Hauptcharakter nicht sonderlich glänzen und sollte sich überlegen, seine Produktionen einmal zu überdenken. Hier, auf einem wenig beachteten Album, an das niemand Erwartungen gestellt hat, ist das allerdings harmlos. Unterm Strich bleibt ein passables Durchschnittswerk, das man absolut nicht gehört haben muss, das aber auch nicht total verkehrt ist. 

5.8 / 10

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