Donnerstag, 11. Februar 2010

T.H.U.G. Angelz - Welcome To Red Hook Houses


Release-Date:
8. Juli 2008

Label:
Babygrande Records

Tracklist:
01. Cab Ride (Opening)
02. Welcome To Red Hook Houses
03. Jail Saga
04. The Obituary (E.B.G.G.)
05. My Brother's Keeper
06. Gang Love
07. South Brooklyn (The Anthem)
08. Audiobiography Remix
09. Apt. 7G (Blacksmiths)
10. The Visit - (feat. 7th Ambassador)
11. Under The Wing
12. Confessions Of A T.H.U.G. Angel (Closing)
13. 144,000

Review:
Shabazz The Disciple und Hell Razah sind beide dem Teil der Wu-Fam zuzuordnen, der schon seit langer Zeit im Boot ist, dabei gehörig Props gesammelt und trotzdem solo noch nicht die verdiente Aufmerksamkeit abbekommen hat. Doch das hat sich, zumindest für Razah, mit dem Jahr 2007 geändert: gleich zwei Solo-Alben brachte er unter die Massen - und auch Shabazz plant mit DJ Extremidiz ein Solo namens "Hood Scripturez". Wenn sich nun diese zwei, immer dem ruffen Streetsound treu gebliebenen, Veteranen zu den T.H.U.G. Angelz zusammenschließen, hat nicht nur der Wu-Fan Grund zur Freude.

Schon mit "Reed Hook Day" konnte Shabazz seinerzeit punkten, und diesmal greift man sogar für den Albumtitel auf den Teil Brooklyns, in dem man die T.H.U.G. Angelz antreffen kann, zurück. Nachdem Shabazz und Razah ihr Album wohl äußerst schnell veröffentlichen wollten, ist man von Chambermusik, das ursprünglich als Label hätte fungieren sollen, zu Babygrande gewechselt, wo das Album auch pünktlich auf den Markt gebracht wird. Das später hinzugestoßene dritte Mitglied Ayatollah spielt bei den Produktionen auf diesem Album noch keine Rolle - dafür findet man Namen wie Blue Sky Black Death oder Bronze Nazareth in den Credits.

WRITTEN FOR HipHop-Jam
Im "Cab Ride" eröffnen die, gerade den JFK Airport verlassenden, beiden Protagonisten einem daraufhin deutlich eingeschüchterten Taxifahrer, dass ihr Ziel die Red Hook Houses sind. Und nachdem das Taxi am Ende des Tracks sein Ziel erreicht hat, legt das Album los. Was recht schnell auffällt: hier wird der Sound gespielt, den man von den letzten Razah-Releases schon gewöhnt ist - Überraschungen gibt es keine. Wie nicht anders zu erwarten, stechen die musikalischen Beiträge der schon genannten Producer (Bronze und BSBD) heraus: da wäre einmal "The Obituary", das Bronzes Sample-Kunst zur Geltung bringt und zweitens der Remix zu "Audiobiography", mit dem BSBD ihrem eigenen Original gefährlich nahekommen. Auch inhaltlich wirken "El' Raziel" und "Seraphim Shabazz" etwas festgefahren - so sticht der geniale Rückblick in "Audiobiography" immer noch als bester Track heraus, während sich sonst die typischen Themen die Klinke in die Hand geben - Representer, Thematisierung der schwarzen US-Bevölkerung und ab und an auch an paar Querverweise auf biblische und historische Daten im 5%-Anstrich, wie hier in "Gang Love":

"...Y'all niggas scared of the revolution / This ain't our homeland / That ain't our flag you saluting / We disrespecting the grave of Malcolm and Huey Newton / T.H.U.G. Angelz gangbang for liberation / Putting our life up on the line for the black nation..."
Nachdem man nun einmal durchgehört hat, weiß man einerseits, dass dieses Album keinen einzigen Ausfall aufweist und durch die Bank weg gut ist, dass andererseits aber auch die Kracher fehlen. Einzig "Confessions Of A T.H.U.G. Angel" sticht als relativer, einzig wirklicher und somit absoluter Höhepunkt aus der Masse (Respekt an Spell für diesen Beat) heraus. Das ist eindeutig zu wenig, da richtet auch die konstante Beständigkeit der Qualität nichts mehr gerade. Bleibt zu hoffen, dass die "This is just the prequel"-Phrase hier zutrifft und das komplett von Ayatollah produzierte nächste Album besser wird - denn beim vorhandenen Potential darf man hier ruhig enttäuscht sein. 

6.7 / 10

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