Freitag, 12. Februar 2010

X-Ray - Monsta Mixes 2


Release Date:
26. Juni 2003

Label:
Mindbenda Recordings

Tracklist:
01. The Beginning Of Space (Intro)
02. Witchcraft (Remix) (Feat. Monsta Island Czars)
03. Get Your Money Right (Feat. Kong)
04. It's Like That (Feat. B/Wyze)
05. A Monsta (Skit Beat)
06. My Favorite Ladies (Remix) (Feat. MF Doom)
07. Hell Razor (Feat. Megalon)
08. Smash This (Feat. Ray Long)
09. Monstaball
10. In Search Of (I.S.O.) (Feat. Gigan)
11. Evacuate The Club (Feat. Monsta Island Czars)
12. Mocknecks (Feat. Dirt Nation)
13. One Week (Feat. Rodan)
14. Live Life (Feat. Kamackeris)
15. Ride The Arrow (Feat. Spiega & King Ceasar)
16. A Giant Grave (Skit)
17. Now That's Sweet (Feat. Spiega)
18. Go With The Flow (Live) (Feat. MF Doom)
19. Wave Lenghts
20. Covert Op (Feat. Darc Mind)

Review:
Der Wahnsinn geht weiter: Nachdem erst ein Jahr zuvor der erste Teil der "Monsta Mixes" herausgebracht, zwischendurch und nebenbei mit "Escape From Monsta Island" ein Klassiker veröffentlicht wurde, sieht 2003 "Monsta Mixes 2" das Licht der Welt, natürlich wieder unter der Regie von X-Ray Da Mindbenda, dem nimmermüden Beatschöpfer der Monsta Island Czars. Natürlich spielt sich die Show über Mindbenda Recordings ab und natürlich hat man es wieder mit exklusivem Material der kompletten Truppe zu tun.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Gleich zu Beginn darf man erfreut feststellen, dass die Aufmachung im Vergleich zum ersten Teil erheblich mehr Beachtung erfahren hat: Qualität des Covers ist nun normal, CD ordentlich gepresst und eine Art Inlay existiert auch. Ändert zwar nichts an der Musik, aber das Auge hört ja schließlich mit. Doch bezüglich der Musik braucht man sich auch keinen Kopf zu machen. Was Cover und Gästeliste schon erahnen lassen, trifft schlafwandlerisch sicher zu - hier wird so nahtlos an den ersten Teil angeknüpft wie nur irgend möglich. Das hält X-Ray allerdings nicht davon ab, einige kleine Dinge zu ändern: Vier Skits plus Intro wurden ins Album gestreut und bedienen sich diverser Monsterfilm-Samples, um zusätzlich Atmosphäre aufzubauen. Das gelingt auch vortrefflich - "The Beginning Of Space" lässt keinen Zweifel daran, dass es von Anbeginn der Zeit für seine Funktion als Intro vorgesehen war. Mit einem Remix zu "Witchcraft" schneidet man sich dann allerdings ins eigene Fleisch: Einem solchen Monument eines Songs im Remix nahezukommen, scheint schwer möglich. Und auch wenn dieser Beat, wäre er mit anderen Lyrics versehen worden, nur gelobt hätte werden können, verspürt man beim Hören den ständigen Drang zum Original. Das zweite Auflaufen der Czars ist kein Remix und verläuft in "Evacuate The Club" energiegeladen und aufbrausend nach Maß. Wie auch schon im ersten Teil besteht der Rest aus Solo-Tracks. Neuerung im Line-Up ist zum Beispiel B/Wyze, der im zurückgeschraubten "It's Like That" zu einem langsamen Piano seine Raps hervorpresst. Auch die Dirt Nation, eine Crew deren eines Drittel Kwite Def ist, bekommt mit "Mocknecks" einen Auftritt, der die kalte Luft New Yorks atmet. Noch trockener läuft Rodans Beitrag in "One Week", der natürlich die gewohnte Ausnahme-Rapshow des fliegenden Monsters bietet. Auch die restlichen Czars veranstalten mit ihren Auftritten ein gegenseitiges Überbieten. Megalon bekommt im leider nur eineinhalbminütigen "Hell Razor" genau das Futter, das das schnellzüngige Schabenmonster am besten verträgt. Gigan schaltet einen Gang herunter, um das nicht minder starke "In Search Of" zu performen, in dem bei selbst gesungener(!) Hook seine einmalige Stimme hervorragend zum Tragen kommt. X-Ray himself tritt, neben seiner ständigen Präsenz in den Produktionen, beispielsweise mit dem "A Monsta" Instrumental oder "Monstaball" immer wieder ins Rampenlicht. Die mit den M.I.C. weniger vertrauten Hörer werden jedoch zuerst auf die beiden Solo-Tracks von Doom achten. Diese fallen dann natürlich auch nicht schlecht aus, gehen aber schlicht und ergreifend zwischen den restlichen Hochkarätern unter. Und bei der Vergabe der Lorbeeren wurde einer bis jetzt noch gar nicht erwähnt: Spi(e)ga, dessen monotoner Flow und Stimme aus der Unterwelt selbst einem Prodigy in nichts nachstehen. Mit X-Ray und reichlich Blues-Feeling ist er in "Ride The Arrow" zu hören (MF Doom-Fans werden diesen Beat vom "Take Me To Your Leader"-Album kennen), in "Now That's Sweet" liefert er im Alleingang eine Genialität und den versteckten Höhepunkt dieser Scheibe.

Selten genug passiert es, dass ein zweiter Teil seinem starken ersten gerecht wird. Bei X-Ray und seinen Monster Mixes ist das ganz klar der Fall. Das liegt daran, dass zwischen den beiden Scheiben nur sehr kurze Zeit verstreicht, X-Ray auf dem Höhepunkt seiner Schaffensphase jedoch keinerlei qualitative Abstriche einplanen muss. Wie schon beim ersten Teil gilt hier: Wer von sich selbst behaupten kann, ein Fan von gepflegt gutem und hartem Eastcoast-Rap zu sein, der macht hier gar nichts falsch - er macht genau genommen in dem Augenblick etwas falsch, in dem er X-Ray nicht die Ehre erweist und "Monsta Mixes 2" verschmäht.

8.6 / 10

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