Freitag, 12. Februar 2010

G-Unit - Beg For Mercy


Release Date:
14. November 2003

Label:
G Unit / Interscope Records

Tracklist:
01. G-Unit (Feat. Tracie Spencer)
02. Poppin' Them Thangs
03. My Buddy
04. I'm So Hood
05. Stunt 101
06. Wanna Get To Know You (Feat. Joe)
07. Groupie Love
08. Betta Ask Somebody
09. Footprints
10. Eye For Eye (Feat. Tracie Spencer)
11. Smile
12. Baby You Got
13. Salute U
14. Beg For Mercy
15. G'D Up
16. Lay You Down
17. Gangsta Shit
18. I Smell Pussy

Review:
Auch die vielgehasste G-Unit hat sich, bei all dem Trubel, mit dem sie die HipHop-Welt inzwischen seit Jahren unterhält, eine genauere Beleuchtung ihres Gruppendebüts verdient. Wohl jeder hat sich, egal ob nun freiwillig oder nicht, schon mit 50 Cent, Lloyd Banks, Young Buck und Tony Yayo auseinandergesetzt, weswegen zu nahezu keiner anderen Gruppe an dieser Stelle weniger Einleitendes geschrieben werden muss. Vielleicht, dass diesem Album eine ganze Palette an Mixtapes vorausging, von denen die inzwischen ellenlange "G-Unit Radio"-Reihe nur ein Beispiel ist. Da Yayo es fertig gebracht hat, vor den Aufnahmen des Albums einzuwandern, erscheint "Beg For Mercy" (fast gänzlich) ohne ihn.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Wer diesem Album schon vor Veröffentlichung einen tosenden Untergang prophezeit hat, der hätte besser einen Blick in die Producer-Liste geworfen, die bei völligem Fehlen von Gast-Raps als einziger Hinweis dient. Und was dort in den Credits geschrieben steht, klingt gar nicht so schlecht. Renommierte Größen von breit variierendem Bekanntheitsgrad gehen ans Werk. Die kompromisslose Härte, die der Albumtitel proklamiert, schallt dann aber erwartungsgemäß doch nicht aus den Lautsprechern. Hi-Tek eröffnet mit eingängigem Piano-Loop, während sich die Gorillas auf "G-Unit" selbst feiern. Ein weiterer Beat des Reflection Eternal-Mitglieds aus Cincinnatti läuft dem Hörer in "Eye For Eye" über den Weg, und auch an diesem Anspielpunkt wird solide Produktionsarbeit geleistet. Generell kann fast allen Instrumentalkontributionen zu solider Hörbarkeit gratuliert werden. Zwischendurch sollte jedoch auch ein Wort zu den Herren am Mic verloren werden. Da es genügend Rap-Fans gibt, die schon beim Klang eines 50 Cent abwinken, sei diesem Anteil der Leserschaft gesagt: Zwecklos - ihr werdet hier nicht glücklich. Ansonsten muss man allen Gorillas einen soliden Flow zugestehen. Inhaltlich steckt man sich seinen Quadratmeter sorgfältig ab, um diesen dann während des gesamten Albums rauf- und runterzubeten. Allerdings sollte man Kritikern dieses Aspekts die Frage stellen: "Was habt ihr denn erwartet?" - dass 50 Cent seit dem Vertrag mit Interscope zum großkotzigen Vorläufer der Eastcoast-Bling-Bling-Generation mutiert ist, wird nicht erst mit diesem Album enthüllt - und dass seine Lakaien ihm (zu diesem Zeitpunkt zumindest) auf Schritt und Tritt folgen, ebensowenig. Wenn nun also auf Scott Storch's "Poppin' Them Thangs" mit anerkennenswerter Selbstverständlichkeit eine Hymne für alle HipHop-Proleten aus dem Hut gezaubert wird, sollte man nicht klagen, sondern den großartigen Beat genießen. Ein andere "Stärke" dieser Platte sind die Hooks, welche die G-Unit selbst auf ihre Tracks montiert: Einprägsam bohren sich die simplen Aussagen in die Gehörgänge und machen es sich dort unaufgefordert gemütlich. "Baby U Got" und "Lay You Down" sind beides hervorragende Beispiele für äußerst mittelmäßige Ware, die erst von ihrem Chorus einen Charakter verliehen bekommt. Allerdings helfen die besten Hooks nicht, wenn über das gesamte Album hinweg in die gleiche Kerbe geschlagen wird - und beispielsweise bei "Lay You Down" ist das Album schon so weit fortgeschritten, dass Fitty's Androhungen nicht einmal mehr die Augenbraue nach oben wandern lassen. Desweiteren wäre da noch "Wanna Get To Know You", das als schmierig-softe Nummer mit einer versemmelten Hook von Joe regelrecht unerträglich gerät. Doch solange das Selbstvertrauen groß genug ist, wird sich zum Beispiel ein Young Buck an solcher Kritik nicht stören: "Look, I can't even walk through the mall no more / I just pull up, get out, and get all the hoes"

Am Ende von "Beg For Mercy" wird kein Hörer auf die Knie fallen und um Erbarmen betteln. Dafür ist das Album in jeglicher Hinsicht zu wenig fesselnd oder mitreißend. Auch um es als Ganzes anzuhören, ist es einerseits nicht gut genug und zu lang. Auf der anderen Seite finden sich, man danke der guten Wahl der Producer, etliche Beats mit Replay-Value auf diesem Silberling. Es ist zwar nicht sehr glorreich, dass dieses Album den bisherigen Höhepunkt der Gruppe darstellt, doch zum richtigen Zeitpunkt ist "Beg For Mercy" durchaus keine schlechte Wahl.

5.8 / 10

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen