Sonntag, 14. Februar 2010

Al'Tarba - Blood Out Connections Vol. 1


Release Date:
05. April 2009

Label:
Moloko Rap

Tracklist:
01. First Injection
02. Walk With The Beast (Feat. Qualm)
03. Consumed (Feat. Planet X)
04. Ego (Feat. Little Vic)
05. Devil In Chains (Feat. Psych Ward)
06. Feed Me (Feat. 2Ugli & Mr Shadow)
07. 2012 (Feat. Planet X)
08. Body Harvest (Feat. ArchNME & Ill Bill)
09. Game Over (Feat. Planet X)
10. Retour A L'Age De Piérre (Feat. Droogz Brigade)
11. 9mm (Remix) (Feat. Planet Asia)
12. Crass Test
13. Regard Percant (Feat. Swift Guad, Seth Gueko, Al K Pote & Aketo)
14. Old Soul (Feat. Savage Brothers)
15. Bubbles For Jess
16. Planetary Takeover (Feat. Lord Lhus, Savage Brothers & Planet X)
17. On Ne Sait Rien (Remix) (Feat. Mysa)
18. Massacre De L'Industrie (Feat. Droogz Brigade)
19. Free From The Straighjack (Feat. Plague Plenty)
20. Science Of Dreams (Feat. IDE)
21. Dead End

Review:
Heute wenden wir unseren Blick ins Nachbarland - nach Toulouse, um genau zu sein. 22 Jahr jung ist Al'Tarba und trotzdem hat er erreicht, wovon viele Hobby-Produzenten träumen: Connections zu und Produktionen für einige der angesehensten Größen im Biz: Bei einem Remix-Contest für Ill Bill erntet er dessen Aufmerksamkeit - das Ergebnis ist der Beat zu "I'm From Brooklyn". Mit "Rap, Ultraviolins And Beatmaking" erscheint 2007 auch schon das erste Album. Einen von DJ Muggs veranstalteten Remix-Contest kann Tarba dann sogar gewinnen. Nun hat er eine neue Scheibe in den Startlöchern - "Blood Out Connections Vol. 1", mit Unterstützung sowohl aus den Staaten als auch aus Frankreich.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Wenn man ganz ehrlich ist, dann ist "I'm From Brooklyn" nicht gerade ein Instrumental, das man positiv in Erinnerung hat. Wer also nichts anderes von dem Franzosen kennt, der wird diesem Album nicht gerade erwartungsvoll gegenüberstehen. Doch Al'Tarba ist besten Bestrebens, alle Zweifler eines Besseren zu belehren. Mit ordentlichem Hunger und erfreulichem Enthusiasmus geht er ans Werk. Sein Sound lässt sich als erste Zuordnung irgendwo da hinstecken, wo auch der ganze AOTP-Kram seine Runden dreht. Dabei zeigt der 22-Jährige, im Gegensatz zu vielen der halbbegabten Knöpfchendreher aus dem AOTP-Umfeld, eine erfrischende Kreativität, die seine Sounds vor Langeweile bewahrt. Der Aufbau ist meist von schwer drückenden Drumlines geprägt - das brachiale "Body Harvest" mit ArchNME und Ill Bill bietet sich hier als Beispiel geradezu an. Die Auswahl an Rappern, mit denen Al'Tarba arbeitet, ist zwar nicht optimal, rückt jedoch genau deswegen den Fokus noch mehr auf seine Produktionen: Die Savage Brothers etwa rauschen ungschlacht durch "Old Soul" und "Planetary Takeover". Ein Glück, dass Tarba's Erzeugnisse dem standhalten. Denn auch bei den zwei Formationen, zu denen sich er sich selbst zählt (die französische Droogz Brigade und Planet X, dessen Restmitglieder in South Carolina sitzen), und die mehrere Auftritte verbuchen, finden sich keine lyrischen Wunderkinder. Doch Tarba macht aus seiner Situation das Beste: schöne Streichermelodien, vielseitige, oft dramatische Voice-Samples, gezielter Gitarreneinsatz, weitere Instrumente und selten durchscheinender Eelctro-Einfluss sind die Zutaten, mit denen er sein Süppchen kocht. Davon profitiert auch der Beat des Remix-Contest-Gewinners zu "9mm", der Planet Asia ebenso gut zu Geischt steht wie Muggs' Original. Mit schlichten Bomben wie "2012" zeigt Tarba, was seine zehn Jahre Erfahrung wert sind. Und wenn dann in "Science Of Dreams" mit IDE ein Rapper mit von der Partie ist, der vortrefflich zu der äußerst düsteren Produktion passt, wird am Schluss dieses Albums noch ein dringlicher Anspieltipp serviert. Gäste wie Psych Ward aus Kanada sind schon von früheren Zusammenarbeiten bekannt und liefern solide Auftritte. Einige Songs rutschen zwar ins Mittelmaß ab ("Game Over"), stellen aber die klare Minderheit. Im Gegenzug führt Tarba außerdem einige Instrumentals ins Feld, was zwar für Producer-Alben dieses Schlags fast schon Standard ist, jedoch trotzdem bestens unterhält: "Crass Test" brennt sich mit seiner brutalen Drumline ins Gedächtnis und "Bubbles For Jess" mit dezentem Einsatz eines Metallophons. "Walk With The Best" dient als Representer zum Einstieg, das solide "Ego" bleibt mit Little Vic dann allerdings hinter seinen Möglichkeiten. Dass das Album jeweils von einem Instrumental ein- und ausgeleitet wird (wobei vor allem das vierminütige "Dead End" eine starke Atmosphäre aufbaut), versteht sich von selbst.

Al'Tarba gelingt das, woran viele Produzenten scheitern: ein stimmiges Album. Eine homogene Auswahl an Gästen wird kombiniert mit einem klaren Sound. Zwar hätten ein paar Instrumentals besser sein können und auf jeden Fall ist die gebotene Rap-Show inhaltlich nicht immer erste Sahne, doch auf der anderen Seite bewegt sich dieses Album den Großteil seiner Spielzeit auf einem angenehmen Niveau. Wer Al'Tarba schon kennt, der weiß, woran er hier ist. Für alle anderen gilt: Wer kein Problem mit der Kombination aus US- und französischen Raps hat und wer desweiteren gerne Eastcoast-angelehnte Produktionen hört, der wird mit "Blood Out Connections Vol. 1" einige Songs für die eigene Playlist finden. Volume Zwei kann kommen.

6.7 / 10

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