Donnerstag, 11. Februar 2010

Common Market - Tobacco Road


Release-Date:
9. September 2008

Label:
Hyena Records

Tracklist:
01. Service
02. Trouble Is
03. Gol'Dust
04. Slow Cure
05. Back Home (The Return)
06. 40 Furrows
07. House
08. Winter Takes All
09. Weather Vane
10. 40 Acres
11. Spits (Instrumental=
12. Nina Sing - (feat. Funklove)
13. Certitude - (feat. Chev)
14. The Crucible - (feat. Geologic (of Blue Scholars))
15. 40 Thieves
16. Nothin' At All
17. Swell
18. Tobacco Road

Review:
Im Bestreben der Stadt Seattle, ein fester Teil der HipHop-Map der Vereinigten Staaten zu werden, spielen die Blue Scholars und vor allem Sabzi eine wichtige Rolle. Als Produzent kennt man ihn für seine relaxt-souligen Produktionen. Neben den Blue Scholars existiert seit 2005 auch Common Market, das neben Sabzi aus dem MC RA Scion besteht. Und nachdem "Tobacco Road" eigentlich schon vor einem Jahr fertig gewesen wäre, jedoch mit einigen Problemen zu kämpfen hatte, darf man sich nun, nach einer inzwischen eingeworfenen EP, über das zweite Album von Common Market freuen.

WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Und wie bei fast jedem, so wird auch bei diesem Release die Welt nicht auf den Kopf gestellt. Mit einem ironischen "Überraschung!" darf enthüllt werden, dass sich Sabzi darin ergeht, wofür man ihn kennt und wie er in der Einleitung vorgestellt wird: "Tobacco Road" ist randvoll mit locker-leichtem Sound, der keiner Fliege etwas zu Leide tun könnte. Sabzis bester Freund ist dabei das Klavier, welches uns in vielen Stücken begleitet und altbekanntes Relax-Feeling heraufbeschwört: die Tasten mögen vom Einspielen des Blue Scholars-Tracks "Back Home" noch warm sein, da wird schon "Back Home (The Return)" heruntergeklimpert - diesmal jedoch ohne die eingängige Antikriegsstory und wesentlich fröhlicher. Und wer sich für Sabzis Sound begeistern kann, dem wird auch bei dieser Gutwettermusik wieder warm ums Herz. Man mag es zwar fast vergessen, doch diese Formation besteht aus zwei Akteuren: RA Scion ist auch noch da und rappt sich durch das ganze Album mit einem soliden Flow. Was ihn dabei jedoch von Anfang an einschränkt ist sein schwaches Stimmorgan, das einen sehr großen Teil dazu beiträgt, seinen Vorträgen die zweite Geige in die Hand zu drücken - denn die erste spielt hier zweifelsohne Sabzi. Andererseits sollte man nicht zu viel meckern, denn wenn man sich mit der Tatsache, dass hier die Beats im Vordergrund stehen, abgefunden hat, dann erscheint Scion als sehr angenehme Verbalglasur für die Instrumentals doch ziemlich passend. Und bei denen finden sich wieder einige Juwelen. Neben der schon erwähnten Fortsetzung zu "Back Home" wäre da das langsame "Slow Cure", der Titeltrack mit Klaviereinsatz vom Feinsten, das recht markante "Nothing At All" oder der sich erst nach mehrmaligem Hören herausschälende Höhepunkt "Swell", der den Pokal für die "most relaxed" Nummer dieses Albums einheimst. Als Einheit jedoch versagt das Album, da nicht jeder Beat solche Highlight-Qualitäten aufweist.

Letztendlich versinkt ein nicht unerheblicher Teil der Platte im unbedeutsamen Mittelmaß, was vor allem daran liegt, dass RA Scion bei fehlender Höchstleistung von Sabzi das Ruder nicht an sich zu reißen vermag. Die Leute, denen Sabzis Sound schon immer zu langweilig war, sollten hier gar nicht erst anfangen. Alle anderen sollten die genannten Anspielstationen mal genauer unter die Lauscher nehmen, denn allein wegen dieser Tracks und deren Atmosphäre lohnt sich ein Reinhören. Ansonsten läuft Sabzi mit Geologic als Blue Scholars immer noch besser, was ein Album wie "Tobacco Road" zu einer guten zweiten Wahl macht, welche weniger als komplettes Album und mehr aufgrund einzelner Perlen interessant ist. 

6.4 / 10

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